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Motorrad-Ass hat die Entschleunigung entdeckt

Von Erik Famler, 29. November 2012, 00:04 Uhr
Motorrad-As hat die Entschleunigung entdeckt
Drei Mal in Folge gewann Klaus Klaffenböck die Tourist Trophy (mit Beifahrer Daniel Sayle im Hintergrund). Bild: privat

WELS/PEUERBACH. Klaus Klaffenböck verlegte seinen Hauptwohnsitz von Wels auf die Isle of Man, wo er sportliche Triumphe feierte.

„Wo man willkommen ist, will man auch leben.“ Das Welser Motorrad-Ass Klaus Klaffenböck hat einen neuen Hauptwohnsitz: die Isle of Man. Der ehemalige Seitenwagen-Weltmeister genießt auf der Insel Prominentenstatus. Seinen Bekanntheitsgrad verdankt das Steuerparadies in der irischen See neben diversen Briefkastenfirmen auch der berühmt-berüchtigten „Tourist Trophy“. Der Welser mit Peuerbacher Wurzeln konnte das gefährlichste Motorradrennen der Welt dreimal in Folge gewinnen.

Wegen seiner sportlichen Erfolge haben ihm die Manx, wie die Einheimischen auch genannt werden, eine Sonderbriefmarke gewidmet: „Es kommt auch schon mal vor, dass ich von Kindern um ein Autogramm gebeten werde“, freut sich der Motorsport-Veteran.

Nach seinem Rücktritt vom Rennsport wechselte Klaffenböck ins Management. Für Honda nahm er als Teamchef an der Superbike-WM teil, doch der große Erfolg blieb aus: „Zu dieser Zeit war Dukati das tonangebende Team. Für meinen Schützling Alex Barros reichte es nur zu einem vierten Gesamtrang“, erinnert sich der 44-Jährige. 2010 und 2011 feierte Klaffenböck im Rahmen der Tourist Trophy ein eindrucksvolles Fahrer-Comeback. Er gewann drei Rennen in Folge und legte damit den Grundstein für seine Popularität auf der Insel. Ein anderer prominenter „Neo-Manx“ ist der frühere Formel-1-Weltmeister Nigel Mansell.

Sein Geld verdient sich Klaffenböck mittlerweile als Caterer. Bei der Superbike-WM verpflegt er für Suzuki das Werksteam und dessen VIP-Gäste. „Das Gleiche mache ich bei der britischen Meisterschaft für Kawasaki“, erklärt der Geschäftsmann.

Seit er auf der Insel lebt, hat Klaffenböck sein Tempo stark gedrosselt: „Als Insulaner geht man den Tag gemächlich an. Die Menschen leben hier frei von Hektik.“ Mit Lebensgefährtin Sarah, einer Einheimischen, bewohnt die Motorsportlegende ein schmuckes Reihenhaus. Kurioses Detail: Die Wohnanlage steht auf einem Golfplatz.

Nach Wels kommt Klaffenböck einmal im Monat für mehrere Tage, „um meine Zwillinge zu sehen und aus geschäftlichen Gründen. Mein gesamtes Equipment lagert hier.“ Zu seinem Motorsport-Zwilling Christian Parzer hat der gelernte Mechaniker keinen Kontakt mehr. Mit ihm feierte er große Erfolge. Mit dem Gewinn des WM-Titels krönte das Seitenwagen-Gespann 2001 seine Karriere. Dass ausgerechnet ein Pornografie-Verlag, nämlich ÖKM, Klaffenböcks Privatteam zu sportlichen Höhenflügen beförderte, sieht der Ex-Motorsportler heute entspannt: „Ohne ÖKM wäre ich nicht dort, wo ich heute bin. Zu dem stehe ich nach wie vor.“ Während man in Wels von Klaffenböck kaum noch Notiz nimmt, ist er in seiner Heimatgemeinde Peuerbach ein angesehener Bürger. Ihm zu Ehren wurde im Oktober sogar eine eigene Straße benannt: „Ich lege auf solche Dinge keinen Wert. Gefreut hat es mich trotzdem.“

 

Gefährlichstes Rennen der Welt

Die Tourist Trophy ist das älteste und gefährlichste Motorradrennen der Welt. Sie findet auf dem Snaefell Mountain Course statt, der kein permanenter Rundkurs ist, sondern aus normalen Straßen der Insel besteht. Diese werden während der Trainings und der Rennen für den Individualverkehr gesperrt.

Start und Ziel der Strecke liegen in Douglas. Die 37,733 Meilen (60,725 km) lange Strecke stellt wie kein anderes Rennen Anforderungen an Mensch und Material. Beim Rennen gibt es kein gemeinsames Starterfeld, sondern die Kontrahenten starten einzeln zeitversetzt.

Die Durchschnittsgeschwindigkeit bei der TT beträgt in den Rennen mit den schnellsten Maschinen über 209 km/h. Fast jedes Jahr kommt es zu tödlichen Unfällen. Sturzräume sind spärlich bis gar nicht vorhanden. Die Teilnehmer bewegen sich auf dem Asphalt zwischen Häusern, Steinwänden und Böschungen. Seit 1907 starben mehr als 200 Rennfahrer auf dem Straßenkurs. 2010 und 2011 gewann Klaffenböck bei drei Rennen in der Beiwagen-Klasse.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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oeggoe (17.926 Kommentare)
am 29.11.2012 21:52

Die finanzielle Entschleunigung auf alle Fälle!!

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freudenstein (34 Kommentare)
am 29.11.2012 08:40

seine Steuern vermutlich auch im Steuerparadies zahlt, dann sollte man die Straße vielleicht nach einem benennen, der auch mehr Verbindung zu Peuerbach hat.

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fanatiker (6.116 Kommentare)
am 29.11.2012 20:28

oder STEUERSCHONEND getauft werden ?

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 29.11.2012 07:12

eine weise Entschiedung...

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 29.11.2012 19:33

nachvollziehbar, seine Entscheidung.

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