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Medizinermangel: Was Wels gegen die Misere unternimmt

17. Juli 2018, 00:04 Uhr
Medizinermangel: Was Wels gegen die Misere unternimmt
Ältere Welser sind verunsichert: Bis 2022 gehen sechs praktische Ärzte in Pension, Nachfolger sind nicht in Sicht. Bild: Weihbold

WELS. Info-Kampagne: Ärzte, Krankenkasse und Stadt wollen so Mediziner nach Wels locken.

Die gute Nachricht: In der Eferdinger Straße 12 (ehemals Modehaus Binder) eröffnet Isabelle Natorski am 3. September ihre Hausarzt-Praxis. Sie tritt die Nachfolge von Gertraud Angermayr an.

Die schlechte Nachricht: Der seit Herbst vakante Kassenvertrag nach Norbert Haberbusch (Lichten-egg) und der im Oktober endende Vertrag von Stefan Strobel (Neustadt) sind nicht nachbesetzt.

Die noch schlechtere Nachricht: "In den nächsten fünf Jahren gehen in Wels fünf bis sechs Praktiker in den Ruhestand", sagt Ärztesprecher Wolfgang Raus. Es gibt keinen Andrang auf freie Stellen. Die Krankenkasse (GKK) will Sonderregeln mit Ärzten vereinbaren, wenn sie künftig Haberbuschs und Strobels Patienten mitbetreuen.

Mediziner, GKK und Gesundheitsreferentin Silvia Huber (SPÖ) haben viele Ideen, um die Misere zu beheben. "Allgemeinmediziner bekommen Wirtschaftsförderung. Ein Primärversorgungszentrum wird sicher nicht an den dafür notwendigen Räumen scheitern", verspricht die Vizebürgermeisterin.

Raus bemüht sich um eine Referenten-Stelle bei der Medizin-Uni in Linz, um früh Kontakt zu angehenden Ärzten zu bekommen. Er plant auch Info-Abende für Turnus-Ärzte, um ihnen die Arbeit in Hausarzt-Praxen zu vermitteln. "Ich mache im Herbst eine Ausbildung, damit ich in meiner Ordi eine Lehrpraxis anbieten kann", sagt Raus.

"In Wels ist das Interesse an Lehrpraxen im Landesvergleich eher müde", sagt Wolfgang Hable von der GKK-Direktion. Ein Primärversorgungszentrum, in dem mehrere Mediziner und Anbieter aus dem Gesundheitswesen (Physiotherapie, ...) unter einem Dach arbeiten, sei für Wels derzeit nicht geplant. Dieses Angebot hat Vorteile, wenn Mediziner aus familiären Gründen keine Vollzeit-Beschäftigung ausüben können.

Dann gibt es noch die Idee "Vertragsarzt light": Pensionierte Mediziner sollen im geringeren Umfang weiterhin einen GKK-Vertrag erhalten. "Dafür müssen die Rahmenbedingungen passen", sagt Raus. Derzeit würde die Debatte zur Kassenreform viele junge Mediziner verunsichern. Außerdem werde die Bürokratie immer mehr, vieles zu uns ausgelagert: "Früher genügten einige Zeilen der Eltern, wenn Kinder krankheitsbedingt den Kindergarten nicht besuchen konnten. Jetzt muss ich sie schreiben. Gleiches gilt für Bestätigungen bei Reisestornos: Die kann ich ohne Untersuchung nicht schreiben." (müf)

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5  Kommentare
5  Kommentare
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jamei (25.489 Kommentare)
am 17.07.2018 09:45

Also praktischer Arzt in Wels zu sein ist stellenweise Hardcore.

Das sich da junge Mediziner nicht darum reißen ist für mich mehr als verständlich.

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jamei (25.489 Kommentare)
am 17.07.2018 09:51

In diesem Artikel

https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/Weil-Hausaerzte-fehlen-Immer-mehr-Arbeit-fuer-die-Fachaerzte;art67,2952860

wird auch ein gravierendes Problem benannt.

"Spielen auch Sprachprobleme eine Rolle?
Ja, wenn Patienten nur schlecht Deutsch sprechen, erhöht sich der zeitliche Aufwand einer Behandlung. In Wels beginnt sich zusätzlich eine Spirale zu drehen: Patienten wollen, dass ich ihnen auch Blutdruck-Medikamente verschreibe, weil sie keinen Hausarzt mehr haben. Die Arbeit wird immer mehr, uns geht die wichtige Grundversorgung für alle verloren."
https://www.nachrichten.at/oberoesterreich/wels/Weil-Hausaerzte-fehlen-Immer-mehr-Arbeit-fuer-die-Fachaerzte;art67,2952860

Das sich junge Mediziner nicht antun - sehr Verständlich!

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linz2050 (6.481 Kommentare)
am 17.07.2018 09:34

Wie schreiben die Rechten immer: es gibt ja eh so viele Arbeitslose!

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 17.07.2018 07:50

es gibt keinen Medizinermangel!! aber die "Jungen" lassen sich die Knebelverträge der OÖGKK und der Ärztekammer nicht mehr gefallen!

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spoe (13.470 Kommentare)
am 17.07.2018 09:39

Die Verstaatlichung des Krankensystems ist tatsächlich für viele Junge ein Grund, auf diesen Berufsweg zu verzichten.

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