Kindergärten: " Rabl will uns gegeneinander ausspielen"

Von Von Erik Famler   03.Oktober 2017

„Da werden Äpfel mit Birnen verglichen“, ärgert sich Kinderfreunde-Obfrau Petra Müllner über die Pläne von Bürgermeister Andreas Rabl (FP), einheitliche Standards bei privaten Kindergärten einzuführen. Wie berichtet, sollen die Abgänge bei den fünf Kinderfreunde-Krabbelstuben höher sein als bei anderen vergleichbaren Einrichtungen.

Müllner bezweifelt Zahlen

Müllner stellt die publizierten Zahlen in Abrede: „2015 hatten wir bei 100 Kindern in Betreuung eine Abgangsdeckung von nicht ganz 8000 Euro pro Kind. Bei den Kreuzschwestern sind es nicht die von den OÖN veröffentlichten 1600 Euro, sondern 4800 Euro. Das ist immer noch ein deutlicher Unterschied, der sich eben daraus ergibt, dass wir fünf Krabbelstuben haben und die Kreuzschwestern landesweit organisiert sind.“ Die höheren Kosten für Krabbelstuben bestätigt auch Dagmar Scherbaum, die in Rabls Auftrag die privaten Kindergärten einer Kostenrechnung unterzog: „Der Aufwand für ein Krabbelstubenkind ist mehr als doppelt so hoch wie für ein Kindergartenkind.“

Dem Bürgermeister unterstellt SP-Politikerin Müllner politische Motive: „Rabl will die Betreuungseinrichtungen gegeneinander ausspielen. Es passt ihm nicht, dass wir eine so gute Qualität bieten. Er sollte nicht vergessen, dass wir auf die Abgangsdeckung einen Rechtsanspruch haben.“

Rabl sagt, die zuletzt veröffentlichten Zahlen seien richtig und betont weiter: „Was mich befremdet, ist die Unterschiedlichkeit der Abgangsmodalitäten. Jeder rechnet was anderes hinein. Die Verträge sind schlecht. Darum bemühe ich mich um einheitliche Regelungen.“ Spareffekte gebe es in der Verwaltung, die Betreuung der Kinder durch pädagogisch geschultes Personal bleibe die gleiche: „Da gibt es Vorgaben, die eingehalten werden.“