Junge Autorin liefert die Ideen für ORF-Serienhits

Von Michaela Krenn-Aichinger   27.September 2013

Sarah Wassermair ist erst 24 Jahre alt und hat sich als Drehbuchautorin bereits einen hervorragenden Namen in der Filmszene erarbeitet. Die Ideen für die neue ORF-Serie „Janus“ mit Alexander Pschill in der Hauptrolle (Start am 1. Oktober) liefert die Aschacherin ebenso wie für Serienfolgen der beliebten Krimireihe „Soko Donau“. Die Absolventin des Gymnasiums Dachsberg lebt in Wien, ist aber auch häufig in ihrem Heimatort anzutreffen. Heute freut sie sich besonders auf die Premiere des Musicals „Das Dschungelbuch“ in ihrer alten Schule, für das sie das Libretto geschrieben hat.

OÖN: In „Janus“ macht sich Alexander Pschill auf die Suche nach der Wahrheit hinter einem undurchsichtigen Pharmakonzern und einer Reihe mysteriöser Selbstmorde. Wie lange haben Sie an dem Drehbuch gearbeitet?

Wassermair: Janus war ein Auftragswerk für den ORF, die Ideen kommen von mir und Jacob Groll, mit dem ich die Drehbücher geschrieben habe, wir haben ungefähr eineinhalb Jahre daran gearbeitet. Es war doch sehr umfangreich, insgesamt wurden sieben Folgen gedreht.

Wie war die Zusammenarbeit am Filmset mit Regisseur und Hauptdarstellern?

Ich versuche die Sets zu vermeiden, weil ich den Regisseuren nicht dreinreden will. Als Autor verliebt man sich in seine Figuren, genauso wie viele Schauspieler. Ich habe große Achtung vor den Hauptdarstellern Alexander Pschill und Franziska Weisz, die sich ungeheuer viel überlegen für ihre Rollen, die sie spielen. Sehr schätze ich auch Lilian Klebow, eine sehr gescheite Person (Anmerkung: spielt in Soko Donau die Kommissarin „Penny“).

Sie schreiben auch Drehbücher für die beliebte Krimiserie „Soko Donau“. Wo holen Sie sich Ideen für immer neue Fälle und notwendige Fakten für die Storys?

Ich habe schon als Kind leidenschaftlich gerne Geschichten geschrieben. Bei der Recherche hilft mir ein Stab von Informanten, die ich mir mit der Zeit aufgebaut habe, etwa zwei Polizisten. Oder auch ein Pathologe, den ich dann so Sachen frage wie: „Wenn ich einen Brustkorb aufsägen will, wie geht das?“ Und bei medizinischen Fachfragen müssen natürlich meine Eltern herhalten, die beide Ärzte sind. Außerdem habe ich wahrscheinlich eine der ungustiösesten Privatbibliotheken mit lauter Pathologiegeschichten.

Und wahrscheinlich türmen sich dort auch viele Krimis?

Nein, ich kann keine Krimis mehr lesen. Entweder ist die Handlung so doof und unlogisch. Oder aber die Geschichte ist so gut recherchiert, dass ich frustriert bin und mir denke, ich schreibe in Hinkunft nur mehr Drehbücher für Rosamunde-Pilcher-Filme.

Sie haben an der Filmakademie Drehbuch studiert. Können Sie von ihrem Job leben?

Ja, durchaus. Man braucht zwei verfilmte Drehbücher pro Jahr, damit man gut davon leben kann.

Sie waren Schülerin am Gymnasium Dachsberg, wo Schauspiel und Musical sehr forciert werden. Wurde dort das Feuer für den kreativen Beruf entfacht?

Ich habe schon vorher Geschichten geschrieben, dann in der 5., 6. Klasse auch Liedertexte. Ich finde aber Kindertheater sehr wichtig, die Chance das auszuprobieren, gibt es nicht oft und es braucht Mut, auf die Bühne zu gehen. Aus meinem Jahrgang aus Dachsberg kommt auch ein erfolgreicher Schauspieler, der in der Schweiz tätig ist, und neulich traf ich einen Absolventen, der jetzt erfolgreicher Bühnenbildner in Wien ist.

Heute ist Premiere des Musicals „Das Dschungelbuch“ in Dachsberg. Sie haben mitgearbeitet und den Text geschrieben.

Ja, ich habe die Story neu geschrieben, da die Originalvorlage nicht bühnentauglich ist.

Dachsberg-Jubiläum

Die Musicals und Theaterstücke des Gymnasiums Dachsberg in Prambachkirchen sind Publikumshits. Heuer wird das 15-Jahr-Jubiläum mit dem Musical „Das Dschungelbuch“ gefeiert. Sarah Wassermair schrieb den Text, der Lehrer Jürgen Geißelbrecht komponierte die 21 Songs. 100 Kinder, Lehrer und Eltern wirken auf und hinter der Bühne mit.
Aufführungstermine: 27. September bis 20. Oktober jeweils Freitag und Samstag um 19.30 Uhr, Sonntag, 16 Uhr. Reservierung: www.dachsberg.at.