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Islamisches Gebetshaus im Traunpark: Spende aus Kuwait macht es möglich

Von Erik Famler   09.April 2015

Im ehemaligen Einkaufszentrum Traunpark plant ein islamischer Kulturverein ein Gebetshaus. Finanziert wird das Projekt durch Spendengelder aus Kuwait. Rund 200.000 Euro sollen vom Golfstaat nach Wels geflossen sein. Ein Zufall habe dabei Regie geführt, sagt Vereinsobmann Mohamed Ibrahim, ein gebürtiger Ägypter: "Uns gibt es im Traunpark seit 13 Jahren. 2012 hat uns ein Politiker aus Kuwait besucht, der gerade seinen Urlaub in Österreich verbrachte und im Hotel Amedia die Nacht verbrachte. Als er gesehen hat, in welch kleinen Räumlichkeiten wir sind, hat er uns seine Unterstützung angeboten."

Nach dem neuen Islam-Gesetz, das erst jüngst im Parlament verabschiedet wurde, sind finanzielle Zuwendungen aus dem Ausland verboten. Da die Spende schon vorher geflossen war, ist die Vorgehensweise des Kulturvereins legal. Dank der Hilfe aus Kuwait kauft der ehemalige Landesliga-Kicker Ibrahim im Traunpark ein Lokal nach dem anderen. Zwei Geschäfte, jedes davon rund 70 Quadratmeter groß, stehen bereits im Eigentum des Kulturvereins. Für ein drittes Lokal wurde der Besitzerin ein Angebot unterbreitet. Insgesamt geht es um rund 200 Quadratmeter Fläche.

Verkauft hat Arnulf Schmidsberger. Der Zoo- und Aquarienhändler möchte im Juli in Pension gehen: "Der Kulturverein hat zur richtigen Zeit bei mir angeklopft. Ich hätte sonst meine beiden Geschäfte nie mehr angebracht. Jeder weiß doch, dass hier der Handel mausetot ist."

Der Verfassungsschutz habe laut Schmidsberger den Kulturverein genau unter die Lupe genommen und nichts gefunden, was verboten wäre. Laut Vereinsobmann Ibrahim sei keine Rede von der Errichtung eines Gebetshauses: "In den neuen Räumlichkeiten werden wir so wie bisher einen Gebetsraum haben. Wichtig ist uns aber ein Ort, wo wir unsere Sprache sprechen und unsere Mentalität leben und wo sich unsere Kinder ungestört treffen können."

"Wir halten uns an die Gesetze"

Nach Auskunft Ibrahims stammen viele Vereinsmitglieder aus dem arabischen Raum. Einige seien mit Österreicherinnen verheiratet und hätten längst die Staatsbürgerschaft angenommen: "Wir sind nicht radikal und halten uns an die österreichischen Gesetze", sagt Ibrahim.

Lisa Wagner, die im Traunpark ein Studio für musikalische Früherziehung betreibt und vor kurzem ein Umzugsangebot erhielt, ist skeptisch: "Die Leute, die im Verein das Sagen haben, sind sehr nett und höflich. Dass dort ein moscheeartiges Gebetshaus entsteht, ist für mich unbestritten."

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