Hochwasser-Rückhaltebecken stößt bei Landwirten auf Widerstand

WAIZENKIRCHEN. Mit Unterschriftenliste und Resolution an Landespolitiker lancieren Bauern ihren Protest.
Strikt lehnen 40 Landwirte und Grundbesitzer in der Marktgemeinde ein geplantes Hochwasser-Rückhaltebecken entlang der Aschach auf ihren Flächen ab. Diese Woche schickten sie eine Resolution mit ihren Standpunkten gegen das Projekt und ihren Unterschriften unter anderem an Landeshauptmann Josef Pühringer, den für Hochwasserschutz zuständigen FP-Landesrat Elmar Podgorschek und VP-Bürgermeister Wolfgang Degeneve. Zuvor forderte bereits der Bauernbund Parteikollegen Degeneve auf, das Projekt zu stoppen.
"Wir Landwirte, die die Gründe bewirtschaften und davon leben, wurden noch immer nicht über die Projektdetails informiert", ärgert sich Biobauer Georg Doppler, "wie immer wird man mit uns erst ganz zum Schluss sprechen und uns dann als große Verhinderer eines Hochwasserschutzes hinstellen, wenn wir unsere Felder nicht verkaufen können oder wollen."
Verfehlte Raumordnung
Die Landwirte verweisen auf grobe Widmungsfehler und Bauten im Hochwasserabflussgebiet in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. "Wir sehen nicht ein, dass mit dem Projekt auf unsere Kosten und auf Kosten der Steuerzahler diese Fehler weißgewaschen werden sollen", sagt Doppler.
Seit einiger Zeit werde bereits auf einige Betroffene Druck ausgeübt, um an deren Grundstücke zu kommen. Das weist Bürgermeister Degeneve entschieden zurück. "Das ist eine Unterstellung, es hat ein Gespräch mit einer Grundeigentümerin gegeben, wo ich darauf hingewiesen habe, dass ihr Grundstück im Planungsgebiet liegt, und sie gefragt habe, was sie damit vorhabe." Er habe Verständnis für die Sorgen der betroffenen Landwirte. "Aber wir sollten zuerst einmal abwarten, bis das Kind geboren ist und die Ergebnisse des Projekts auf dem Tisch liegen", sagt Degeneve. Eine erste Informationsveranstaltung für die betroffenen Grundeigentümer soll am 1. März stattfinden.
Sowohl beim Wasserverband Hochwasserschutz Aschachtal als auch beim zuständigen Gewässerbezirk Grieskirchen hält man Details für die Öffentlichkeit vor diesem Termin noch unter Verschluss.
Die Landwirte sprechen von 80 bis 100 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche, die teilweise zerstört oder zumindest in ihrer Bewirtschaftung eingeschränkt würde. "Sinnvoller als dieses Monsterprojekt wäre, die wenigen betroffenen Einfamilienhäuser zu schützen oder abzusiedeln", meint Doppler. Laut Degeneve waren bei den Hochwässern 1997 und 2002 allein im Zentrum rund 25 Objekte sowie Liegenschaften in fünf weiteren Ortschaften betroffen.
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