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Herz-Kreislauf-Stillstand: Zwei Frauen retteten Hobbysportler

Von Erik Famler   18.September 2013

Für Gerhard Voglmayr war es ein besonderes Erlebnis, erstmals in seiner Heimatgemeinde an den Start zu gehen. Seine Frau sah gespannt zu, wie sich der Maximarkt-Mitarbeiter nach dem Startschuss in Bewegung setzte und im Pulk der übrigen Läufer verschwand. Zehn Tage danach spricht der Offenhausener von großem Glück, dass er überhaupt noch am Leben ist.

Denn wie erst jetzt bekannt wurde, war der 43-Jährige beim Offenhausener Marktlauf nach zwei Kilometern zusammengebrochen und in einen Straßengraben gestürzt: „Ich bin zu schnell losgelaufen, habe mich auch wegen der Hitze, die an diesem Tag herrschte, zu sehr angestrengt“, erinnert sich der Hobbyläufer.

In weiterer Folge habe der Starter gleich drei Schutzengel gehabt, sagt Veranstalter Roman Breitwieser. Dessen Großcousin Helmut Breitwieser zerrte den Bewusstlosen aus dem Graben und hinauf auf die Straße. Gabriele Engelbrecht und Manuela Hofer-Schrems, ebenfalls zwei Läuferinnen, kümmerten sich sofort um den regungslos Daliegenden. Weil Gerhard Voglmayr nicht mehr ansprechbar war und die beiden Frauen bei ihm auch keinen Puls mehr spürten, begannen sie unverzüglich mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Mit Herzmassagen und Mund-zu-Mund-Beatmung gelang es ihnen schließlich, den Mann zu reanimieren: „Sie haben mir das Leben gerettet“, weiß Voglmayr.

Der an Ort und Stelle anwesende Sanitätsdienst aus Lambach übernahm die weitere Betreuung. Der Gestürzte musste eine Nacht lang im Welser Klinikum verbringen, wo er auf mögliche Folgeschäden seines Zusammenbruchs untersucht wurde: „Die Ärzte versicherten mir, dass alles wieder in Ordnung ist. Wegen der Brustschmerzen durch die Herzmassage bin ich derzeit noch im Krankenstand. Nächste Woche werde ich es aber wieder angehen“, sagt Voglmayr.

Mit dem dosierten Laufen will sich der Hobbysportler noch Zeit lassen. Bei seinen Retterinnen hat sich der Verkäufer inzwischen bedankt.

Dieser oder ähnliche Zwischenfälle seien nicht vorhersehbar, sagt Sporttherapeut Josef Wiesauer: „Der Mensch ist nicht perfekt. Gerade der Herzkreislauf ist ein denkbar instabiles System. Es fallen aber auch Leute im Büro oder beim Abendessen um“, betont Wiesauer gegenüber der Welser Zeitung. Man wisse allerdings eines ganz sicher – dass dosiertes Herz-Kreislauf-Training das Leben verlängere. „Ich vergleiche solche Vorfälle immer mit der Hippo-Therapie. Für die Wirbelsäule ist sie gut. Man kann aber auch vom Pferd fallen und tot sein.“

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