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"Greif" abrissreif: Ein Grand Hotel mit Ablaufdatum

Von Erik Famler, 20. Juni 2018, 02:25 Uhr
Der Abriss läuft. Der Südtrakt bleibt erhalten. In der Mitte hat der Bagger eine Bresche geschlagen. Bild: Famler

WELS. 2019 muss Betreiber die Schlüssel abgeben. Der Bagger steht schon vor der Tür.

Der Abriss des „Greif“ hat nun begonnen. Das nahende Ende des ehemaligen Welser Grand Hotels wirft die Frage auf, wie in dem Traditionshaus noch übernachtet werden kann, wenn wenige Meter daneben ein Abrissbagger sein zerstörerisches Werk vollbringt. Gastwirt Roman Seier, der das „Greif“ im April 2017 in eine Jugendherberge umfunktionierte, zeigt sich unverdrossen: „Unsere Gäste sind meistens schon recht früh auf den Beinen. Wenn jemand länger schläft, gebe ich ihm ein ruhiges Zimmer in den Hof.“

Seiers Mietvertrag endet im April 2019. Bis dahin kann er über 23 Zimmer mit 60 Betten verfügen. Mit Nächtigungspreisen von 19,50 bis 30 Euro ist er der Schnäppchenkönig unter den Welser Beherbergern. Das hat auch damit zu tun, dass er effizient arbeitet und vom Putzdienst über das Frühstücksservice bis zum Wechseln der Bettwäsche alles im Eigenregie erledigt: „Ich habe eine Mitarbeiterin, mit der ich mir die Arbeit teile“, ist sich Seier für nichts zu schade.

Der Betreiber des „Black Horse“ in der Salzburger Straße wirkt wie ein verkrachter Student, was er auch ist, wie er lächelnd eingesteht: „Meine Diplomarbeit hatte 130 Seiten. Ich habe sie aber nie abgegeben“, sagt der Beinahe-Magister in Politikwissenschaften. In der Folge zog es ihn als Kellner in die Gastronomie, was ihm großen Spaß machte: „Nach neun Jahren war für mich klar, dass ich selbständig werden möchte.“ Mit der Übernahme des „Black Horse“ begann auch Seiers Karriere als Zimmervermieter. 2017 nahm er das Angebot von Bürgermeister Andreas Rabl wahr, das „Greif“ bis zum Abriss als Jugendherberge weiterzuführen.

Charme der k.u.k.-Epoche

Im April 2019 soll dann auch der Westtrakt der Baggerschaufel zum Opfer fallen. Der Gebäudeteil mit den ehemaligen Suiten sieht schon aus wie nach einem Bombenangriff. Der morbide Charme des von Seier verwalteten Restbestandes erzeugt auch beim Betreiber eine gewisse Wirkung. Die aus der k.u.k.-Zeit erhaltenen Prunkräume, die mit Kronleuchtern und großformatigen Fotografien aus der Glanzzeit des Hotels dekoriert und ausgestattet sind, verströmen eine nostalgische Atmosphäre. „Schade um dieses Juwel“, bekommt Seier von Gästen häufig zu hören. Sollte das „Greif“ wie geplant verschwinden und an gleicher Stelle ein Amtsgebäude des Magistrates in die Höhe wachsen, will sich der 46-Jährige um ein anderes Objekt umsehen, das er in eine Jugendherberge verwandeln kann: „Wir brauchen solche Zimmer in Wels. Sonst verlieren wir viele Gäste.“

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8  Kommentare
8  Kommentare
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wolle (190 Kommentare)
am 24.06.2018 12:58

Und, bei aller Kritik an Rabl und dessen selbstherrlichen Getue, im Vergleich zur desaströsen SPÖ ist er der Einäugige unter den Vollblinden.Außer ihm allerdings ist bei der FPÖ niemand vorhanden, der Niveau und Bildung aufweisen kann.Interessant ist hier auch,dass man offensichtlich in Schleißheim wohnen darf,aber ein hohes politisches Amt in Wels bekleidet (an sich gesetzlich völlig ausgeschlossen).

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leitnerf. (932 Kommentare)
am 25.06.2018 13:55

Wer soll das sein?

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 20.06.2018 16:13

Alles was FPÖ in dieHände bekommt wird abgerissen.

Schade das nicht unter Denkmalschutz stand.

Rabl wie die K.u.K. Monarchie mit unnötigen Kosten Amtsgebäude hochleben.

Mit Sich als Monarch über eine versenkte Stadt.

Schade um ein weiteres Objekt was einem Immobilien Misanthropen nichts als Spekulation wert war.

Wann wird in Wels endlich was Versprochenes verwirklicht - Freiluftbühne Messe für Bürger oder Jugendherberge ohne Ablauf darum bzw. Präventionseinrichtungen für Suchtopfer der Welser Politik.

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wolle (190 Kommentare)
am 24.06.2018 12:42

Ich glaube nicht,dass irgendwie nach Welser Politik süchtig werden kann.

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Berkeley_1972 (2.243 Kommentare)
am 20.06.2018 06:22

War vor ewigen Zeiten mal das erste Haus am Platz, bekannt für den schönen Gastgarten und die besonderen Eisbecher, auf die wir uns als Kinder bei jedem Wels-Besuch freuten. Was für ein Niedergang!

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Gfrasttraun (402 Kommentare)
am 20.06.2018 12:12

Dafür gibt es jetzt Kebabstände mit Luxustische in der Fußgängerzone

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jamei (25.489 Kommentare)
am 21.06.2018 08:47

Berkeley_1972....Gastgarten????

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 21.06.2018 10:19

na ja, vorne auf dem Gehsteig.
---
Aber wieder eine Institution weniger in Wels, und wahrschenlich
wieder ein hässliches Gebäude mehr auf dem KJ Platz.

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