Gedenken an Priester, den Nazis ermordeten

27.Juli 2010

Das Katholische Bildungswerk Kallham und Jugendliche starteten zum Gedenken des Kallhamers ein Projekt. Höhepunkt war nun eine Fahrt ins KZ Buchenwald bei Weimar, an der 43 Kallhamer und St. Martiner teilnahmen. Unter ihnen war auch Andreas Spanlang, ein Ururgroßneffe des Ermordeten.

Im Buchenwald wurde der einst stattliche Priester Matthias Spanlang, der auf 45 Kilo abgemagert war, am 5. Juni 1940 im berüchtigten Lagerbunker vermutlich mit dem Kopf nach unten gekreuzigt. Der Kallhamer war entschiedener Gegner des Nationalsozialismus´ und wurde daher eines der ersten Opfer des Nazi-Terrors in Oberösterreich. Einen Tag nach dem „Anschluss“ wurde er am 13. März 1938 in St. Martin/Innkreis verhaftet und ins Rieder Gefängnis gesteckt. Von dort kam er ins KZ Dachau, ehe sein Leidensweg in Buchenwald ein Ende nahm.

Schon im Jahr 2002 widmeten sich Burschen und Mädchen der Hauptschule Neumarkt in einer Projektarbeit dem Leben des „Blutzeugen des Glaubens“ und gestalteten eine Broschüre.

Diese wurde nun zum 70. Todestag von Spanlang überarbeitet. Damit nicht genug, gestalteten die Schüler heuer eine Ausstellung über das Leben des 1887 geborenen Priesters. Auf sieben großen Schautafeln gewähren sie Einblick in Spanlangs Leben.

Mit Religionslehrer Günther Willinger gestalteten die Viertklassler einen Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche Kallham mit Dechant Johann Gmeiner und Pfarrer Johann Kreindl. Zusätzlich fand im Pfarrheim ein Vortrag über das Leben des Priesters statt, der im Oktober im Pfarrsaal von Riedau wiederholt werden wird.

Im KZ Buchenwald übergaben die Oberösterreicher eine Gedenktafel an Matthias Spanlang, die an einer Wand im Krematorium angebracht werden wird.