„Erinnerung an Pferdeeisenbahn ist für Wels mindestens so wichtig wie ein Römerweg“

Von Friedrich M. Müller   23.Februar 2011

Die Gmundner feiern das Jubiläum, organisieren eine Gedenkfeier und werden mit einer Abordnung auch in die Welser Maxlhaid kommen. Das offizielle Wels feiert dieses Jubiläum nicht.

Das ist aber nicht der einzige Kritikpunkt von Schludermann. Der Verfechter der Pferdeeisenbahn reibt sich auch an der „Innenstadt-Agenda21“: Weil es drei Themenwege geben soll: Einen für Energie (als Wegweiser zum Sciencecenter Welios), einen Römerweg (mit Hinweisen auf die Besiedlung vor 2000 Jahren) und einen Erinnerungsweg (mit Fakten rund um die Ereignisse während des NS-Regimes).

Schludermann kritisiert, dass die Stadt einfach nicht wahrnimmt, dass Wels auch ein Teil der damals so wichtigen Verkehrsverbindung zwischen Salzkammergut und Böhmen war. „Weshalb das so ist, bleibt mir ein Rätsel“, sagt Schludermann. „Die Erinnerung an die Pferdeisenbahn ist für Wels mindestens so wichtig wie ein Römerweg.“

Dass ein Pferdeeisenbahnweg nicht im Innenstadt-Agenda21-Verfahren realisiert wird, erläutert Rupert Doblhammer von der Stadtplanung: „Das ist ein Bürgerbeteiligungsprozess: Wenn sich einige Leute für solche Idee interessieren und sich mindestens vier in einer Gruppe engagieren, wird eine Umsetzung versucht. Diese Idee wurde nicht vorgebracht.“

„Verfahren ohne Substanz“

Schludermann gibt im Gespräch mit den OÖNachrichten auch zu, nicht bei der Innenstadt-Agenda mitgewirkt zu haben: „Das habe ich schon in Bad Wimsbach miterlebt. Das ist doch nur ein Verfahren zur Beruhigung der Bürger ohne jede Substanz.“

Schließlich erinnert Schludermann auch an den Ideenwettbewerb der Stadt, bei dem im Sommer 1999 Siegerprojekte gekürt wurden. Einzig realisiert wurde kein einziges.