Endspurt für Bauarbeiten im Bräuhaus - Im Juni erwacht das kulturelle Leben
EFERDING. Acht-Millionen-Euro-Projekt wird rechtzeitig für das „Festival der Regionen“ fertig
Die Vorfreude ist groß, aber auch das Zittern, ob die Handwerker mit den letzten Arbeiten rechtzeitig bis zum 1. Juni fertig werden. Dann geht mit dem Chorkonzert „Sternstunden“ die erste Veranstaltung im neuen Bräuhaus über die Bühne. „Es muss und wird sich ausgehen“ ist Bürgermeister Johann Stadelmayer (SP) überzeugt. Die erste Großveranstaltung ist am 7. Juni die Eröffnung des Festivals der Regionen, das bis 16. Juni in Eferding stattfindet.
Der Umbau des denkmalgeschützten Objekts zum Veranstaltungszentrum und zur Musikschule samt Infrastruktur wie dem Parkplatz für 200 Autos wird rund acht Millionen Euro kosten. Viel Geld für eines der bisher größten Projekte in der 4000-Einwohner-Stadt, aber was wäre die Alternative gewesen? „Wir hätten die alte Musikschule und den alten Stadtsaal adaptieren müssen und laut Auflagen des Denkmalamts das Bräuhaus um einige hunderttausend Euro sanieren müssen, um es vor weiterem Verfall zu schützen. Statt drei nicht optimalen Lösungen, haben wir jetzt ein Juwel“, sagt Stadelmayer.
Über vier Jahrzehnte wurden immer wieder Ideen und Projekte für die Nutzung des Bräuhauses gewälzt, vor zweieinhalb Jahren begannen dann die ersten Vorarbeiten für das neue Kulturzentrum.
Für die Vermarktung des Hauses ist die Eferdingerin Christina Lamberg zuständig. „Es gibt bereits großes Interesse von Kulturveranstaltern, Hochzeitsgesellschaften und Firmen. Am 29. Juni veranstaltet der Kiwanis-Club mit der Landesmusikschule das Bräuhausfest“, sagt Lamberg. Herzstück ist der Nibelungensaal mit Galerie und Platz für rund 600 Besucher. Das Kepler-Gewölbe bietet einen schönen Rahmen für Hochzeiten, und für Feste aller Art eignet sich das Braugewölbe, das jahrzehntelang als Bierdepot von der Stiegl-Brauerei genutzt wurde.
Eine Besonderheit und ein Kuriosum, das man in einem Veranstaltungszentrum nicht erwarten würde, sind insgesamt acht Gefängniszellen im Obergeschoß. In dem ehemaligen fürstlichen Gefängnis der Starhemberger büßten bis 1848 Verbrecher für ihre Taten. Die Zellen zu erhalten, war Auflage des Denkmalamts. Gelagert werden sollen hier künftig Akten, aber auch Musiker können sie beispielsweise fürs Einspielen vor Konzerten nutzen.
Im Herbst wird auch die Musikschule ihre Räumlichkeiten im Obergeschoß beziehen. Offizielle Eröffnung ist am 12. Oktober.