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Eine Frau für 8000 Tonnen Stahl

Von Herbert Schorn, 04. September 2018, 06:30 Uhr
Eine Frau für 8000 Tonnen Stahl
Barbara Stelzer wühlt sich durch eine Vielzahl an Plänen. Ab Ende des Jahres werden die ersten Stahlteile in zwei Werken produziert. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ / GRIESKIRCHEN. Die Grieskirchnerin Barbara Stelzer plant mit ihrem Team den Stahlbau für die neue Linzer Donaubrücke Die 400 Meter lange Brücke besteht aus 8000 Tonnen Stahl, seit Juni laufen die Detailplanungen.

400 Meter lang, 31 Meter breit, bis zu 17 Meter hoch: Die neue Linzer Donaubrücke ist richtig riesig. 8000 Tonnen Stahl werden verarbeitet, damit die Linzer in zwei Jahren an der Stelle der früheren Eisenbahnbrücke wieder die Donau queren können.

Maßgeblichen Anteil an der Brücke hat Barbara Stelzer. Als Bauleiterin verantwortet sie all das, was bei der Brücke mit Stahl zu tun hat – vom Hauptträger bis zu den drei Brückenbögen. Seit 2007 plant und errichtet die Grieskirchnerin Brücken für die zur Habau-Group gehörende Firma MCE: "Aber eine derart große Brücke ist auch für uns nicht alltäglich." Für Hubert Wetschnig, Chef der Habau-Group, könnte die Brücke zum neuen Wahrzeichen werden: "Wir sind stolz, dass wir mit der MCE federführend in einer Arbeitsgemeinschaft dieses künftige Wahrzeichen von Linz gestalten dürfen."

Seitdem Mitte Juni der Auftrag an die Arbeitsgemeinschaft aus MCE, Strabag und Porr erging, plant Barbara Stelzer mit fünf Kollegen an dem Bauwerk. Ihr Team hat mehrere Aufgaben: So müssen aus der Grobplanung nun die Detailpläne abgeleitet werden. Zum einen werden sämtliche Bauteile der Brücke bis auf die Schweißnaht genau geplant und gezeichnet.

Zum anderen erarbeiten die Planer, wie all diese Teile nach Linz kommen und an Ort und Stelle zusammengebaut werden: "Die einzelnen Bauteile sind bis zu 30 Meter lang und 80 Tonnen schwer", sagt die Bauleiterin. "Da muss man manchmal richtig kreativ werden."

Etwa bei den drei 120 Meter langen Bogenteilen: "Der erste Bogen wird an Ort und Stelle in der Endlage zusammengebaut", erklärt Stelzer. Die anderen zwei Bögen werden auf der Montagefläche in Urfahr zusammengesetzt, dann hochgehoben und per Ponton zur richtigen Stelle geschwommen.

Brücken von Wien bis Äthiopien

Hergestellt werden die Einzelteile in den MCE-Werken in Tschechien und Ungarn, bevor 50 Monteure sie in Linz zusammenbauen. Auch dafür ist die 43-Jährige zuständig: "Wenn’s kritisch wird, sind wir Planer vor Ort und unterstützen die Monteure." Dabei wird sie sich immer wieder ihrer großen Verantwortung bewusst: "Wenn wir Brückenplaner etwas vergessen, fällt uns das Ding auf den Kopf."

Dass sie als Oberösterreicherin die neue Linzer Donaubrücke plant, freut sie vor allem aus praktischen Gründen: "Ich kann alle Beteiligten sehr schnell zusammenrufen." Das ist normalerweise nicht der Fall. Denn nicht viele Aufträge kann die Grieskirchnerin in Oberösterreich erledigen: Sie plante Brücken in Wien, der Steiermark, Deutschland oder Äthiopien.

"Sicher nichts Technisches"

An ihrem Beruf gefällt Stelzer die Abwechslung: "Wir sind für alles zuständig, von der Planung über die Erzeugung bis zur Montage." Bis die Tochter eines Bau-Ingenieurs zu ihrem Beruf fand, dauerte es allerdings eine Weile. Denn nach der Matura war für sie klar: "Ich mache sicher nichts Technisches." Sie studierte Jus und Betriebswirtschaftslehre, sattelte auf Architektur um, bis sie erst recht beim Bau-Ingenieurwesen landete: "In diesem Studium fühlte ich mich von Anfang an wohl", sagt sie. "Heute könnte ich mir keinen anderen Beruf mehr vorstellen."

Die neue Linzer Donaubrücke

400 Meter lang, 31 Meter breit und bis zu 17 Meter hoch ist die neue Donaubrücke, die an der Stelle der früheren Eisenbahnbrücke errichtet wird.

Im Herbst des Jahres 2020 soll sie fertig sein. Eine Arbeitsgemeinschaft der Firmen MCE, Porr und Strabag baut sie.

8000 Tonnen Stahl werden insgesamt verarbeitet. Die Planung der Stahlteile läuft bei der Firma MCE noch bis Februar 2019, schon Ende dieses Jahres werden parallel die ersten Teile in den Werken in Tschechien und Ungarn produziert. Im Frühsommer 2019 werden die ersten Stahlbauteile montiert. Insgesamt kostet die Brücke 60 Millionen Euro.

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14  Kommentare
14  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 04.09.2018 17:09

wie alt ist die Gute? Ob sie die fertige Brücke noch erlebt ? grinsen

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.09.2018 16:54

mei do muas i no vü und laung hanteln stemmen bis i soweit kumm , bin erst bei ca. 70-80 Tonnen grinsen grinsen grinsen

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( Kommentare)
am 04.09.2018 14:11


Aus der Firmeninformation der HABAU-Gruppe:
MCE GmbH bietet seinen Kunden unter anderem die schlüsselfertige Umsetzung von Projekten in den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Test- und Ausbildungssimulatoren, Sportstätten sowie auch im anspruchsvollen Stahlhoch- und Stahlverbundbau. Darüber hinaus ist das Unternehmen eine der ersten Adressen im Stahlbrückenbau.

Die langjährige Erfahrung im Stahlbau garantiert die optimale Realisierung von Projekten. Kundenwünsche im konstruktiven Stahlbau werden maßgeschneidert und individuell erfüllt. Als erfahrener Generalunternehmer übernimmt MCE auch die Umsetzung von Komplettlösungen.

Mit Tochterunternehmungen in Tschechien und Ungarn ist es möglich, Fertigung und Produktion von anspruchsvollen Schweißkonstruktionen wirtschaftlich, effizient und den Qualitätsstandards entsprechend, auszuführen.

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jesus2000 (616 Kommentare)
am 04.09.2018 09:53

Ah, habens eh schon mit den Detailplanungen anfangen - na lieber früh als spät ....

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 04.09.2018 10:15

Sollen die an den Detailplanungen arbeiten, bevor sie den Auftrag haben?

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Aubuch (162 Kommentare)
am 05.09.2018 00:32

Ich glaube da verwechseln Sie was, die Westring Brücke A26 wird erst beauftragt, alle andren sind beauftragt.

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 05.09.2018 08:20

Sie haben Recht. Sorry, hab mich geirrt.

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Orlando2312 (22.305 Kommentare)
am 05.09.2018 09:25

Wenn ich von der "neuen Donaubrücke" lese verbinde ich das irgendwie automatisch mit jener in Margarethen.

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lentio (2.769 Kommentare)
am 04.09.2018 09:41

Der Stahl aus dem hiesigen Stahlwerk war nicht der Richtige? Oder nicht gut genug?
Naheliegende Fragen läßt der Artikel unbeantwortet...

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jesus2000 (616 Kommentare)
am 04.09.2018 09:53

Der Linzer Stahl ist zu hochwertig!

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soling (7.432 Kommentare)
am 04.09.2018 10:39

JA, da könnte die Brücke mit Blick in die Zukunft ja länger halten.

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Aubuch (162 Kommentare)
am 05.09.2018 00:36

Das hat nichts mit hochwertig zu tun. Was verlangt wird vom Auftraggeber muss eingebaut werden und der Preis muss stimmen

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norbie41 (65 Kommentare)
am 04.09.2018 12:59

Wo genau im Text steht, dass der Stahl nicht aus einem hiesigen Stahlwerk ist ?
Ich lese nur, dass der Stahl in Tschechien und Ungarn zu den Brückenteilen verarbeitet wird. Woher das Material kommt steht da nirgends .....

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Aubuch (162 Kommentare)
am 05.09.2018 00:39

Der Linzer Stahlbauer MCE, früher Teil der Vöst, wird schon mit seiner alten Schwester der vorstalpine gute Verträge haben und so kann sich der Linzer freuen, dass der Stahl aus der Stahlstadt ist.

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