Wirt in Egg: Beliebtes Landgasthaus wird ausgebaut

POLLHAM. In vielen kleinen Gemeinden außerhalb der Tourismusgebiete sind die Türen der Landgasthäuser längst geschlossen. Umso mehr Respekt gilt jenen Gastronomen, die im Wirtshaus am Land noch immer ihre Zukunft sehen und investieren. Ein Beispiel dafür ist das beliebte Gasthaus „Wirt in Egg“ in Pollham. Die Wirtsleute Inge und Josef Greinecker sowie ihr Sohn Christoph, der das Gasthaus einmal übernehmen möchte, haben sich für einen Zubau entschieden. Ein ehemaliges Stallgebäude des Vierkanters wird zu einem Lokal für rund 80 Personen umgebaut, wo Alt auf Modern treffen wird. Der Innenhof wird zum windgeschützten Gastgarten. „Wir wollen uns ganz auf das Wirtshaus konzentrieren, denn bisher hatten wir auch einen Pferdebetrieb mit 25 eingestellten Pferden“, sagt Josef Greinecker, der etwa 100.000 Euro investieren wird.

So manche haben ihn gefragt, ob er denn wahnsinnig sei, noch Geld in ein Wirtshaus zu stecken. „Uns geht es nicht schlecht, vom Jammern wird es jedenfalls nicht besser“, sagt Greinecker. Wichtig sei, sich immer etwas Neues für die Gäste einfallen zu lassen.

Kesselheiße und Sous vide

Bekannt ist das alteingesessene Wirtshaus für seine bodenständige Küche. Gäste besuchen den Wirt in Egg donnerstags wegen der Kesselheißen. Knacker, Braunschweiger, Scharfe und Käsekrainer kommen nach dem Wursten roh in das kochende Wasser und werden anschließend sofort verzehrt. Beliebt sind auch die knusprig gebackenen Schnitzel, Hendl, Ripperl und kalte Jause sowie die feine Weinauswahl aus dem Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark.

Im Gespräch mit den OÖN betont Greinecker, dass sein Betrieb noch ein traditionelles Gaiwirtshaus sei, von denen es nur mehr wenige gibt. „Zu uns kommen alle Schichten. Der Industrielle sitzt genauso an einem Tisch wie der Arbeiter oder Doktor.“

Das Ehepaar Greinecker schwingt gemeinsam die Kochlöffel. Die Spezialität des Hausherrn sind Geflügel und Wild, das der passionierte Jäger im eigenen Revier erlegt. So kredenzt er seinen Gästen auch einen Burger, der zu 100 Prozent aus Rehfleisch besteht. Die beiden schwören auf die schonende Garmethode Sous vide (französisch für „unter Vakuum“), bei der das Fleisch im eigenen Saft bei Niedrigtemperatur zwischen 55 und 70 Grad gart und besonders zart und saftig bleibt. Für die Nachspeisen ist die Chefin des Hauses zuständig.

Wirt in Egg, Egg 10, in Pollham. Täglich außer montags geöffnet; Infos: www.wirtinegg.at