Ehemaliges Kino wird Reitsportmarkt

Eine Revitalisierung leerstehender Geschäftsflächen gelang dem Immobilienkaufmann Alois Meir. Vor drei Jahren kaufte er das Cineworld in der Pernau. Dieses hatte zu diesem Zeitpunkt gerade geschlossen.

Für das 2000 m2 große Objekt, in dem sich die Nachnutzung wegen seiner kinospezifischen Bauweise als schwierig erwies, suchte Meir gezielt nach einer neuen Verwendung: "In einer Tageszeitung wurde ich schließlich auf die Firma Equiva aufmerksam, die in Österreich stark expandiert. Ich nahm Kontakt auf und präsentierte denen ein Projekt mit Architektenstudie. Das hat sie auch überzeugt", freut sich Meir.

Reitzubehör auf 800 m²

Am 2. Juli eröffnet im ehemaligen Cineworld ein 800 m2 großer Fachmarkt für Reitsportartikel. Zuletzt musste Meir noch mehr als 400.000 Euro in die Hand nehmen, um das alte Kino den neuen Erfordernissen anzupassen: "Wir mussten in zwei Kinosälen die aus Fertigbeton bestehenden Schrägelemente abreißen und die gesamte Innenausstattung entfernen. Zum Schluss blieben nur noch die tragenden Wände übrig", so Meir.

Als weitere Hürde erwies sich für den Immobilienunternehmer die zunächst falsche Widmung: "Die Stadtplanung und die Politik sind mir in dieser Frage sehr entgegengekommen. Das war nur deshalb möglich, weil Equiva keinerlei Konkurrenz zum Handel in der Innenstadt darstellt." Als besonderen Vorteil nennt Meir die Möglichkeit, mit einem Pferdeanhänger vorzufahren.

Den Preis für dieses Entgegenkommen bezahlte Meir in Form eines Verzichts: "Wir haben im Gegenzug 2500 m2 gewidmete Handelsfläche im ehemaligen Ikea geopfert", schildert der Immobilienkaufmann.

Für die Damen und Herren hoch zu Ross ist der Name Equiva nicht neu. Wels ist bereits der siebente Standort des Pferdesport-Allrounders in Österreich: "Wir führen in unseren Geschäften 40.000 verschiedene Artikel und sind damit Komplettanbieter rund um den Reitsport", sagt Equiva-Geschäftsführerin Michaela Pernold. Einen Schwerpunkt setzt das in Deutschland beheimatete Unternehmen auf die Pferdefütterung. Nicht zufällig ist Equiva ein Tochterunternehmen des deutschen Tierbedarfs-Riesen Fressnapf.

Equiva schafft in Wels fünf neue Arbeitsplätze: "Wir sind allesamt Fachkräfte. Wer sich in der Reiterei nicht auskennt, ist bei uns fehl am Platz", sagt Filialleiterin Lena Prechtl, eine in Lambach ausgebildete Pferdewirtin.