Die "Gemüsefreude" aus Sattledt mit mehr als 50 Arten und über 200 Sorten
SATTLEDT. Eine gute Ernte: Junges Paar geht bei Gemüseanbau und Vertrieb neue Wege – mit Erfolg, obwohl heuer Kraut nicht fett wurde und dunkelgrüner Kürbis unter Sonnenbrand litt.
Magdalena Martin-Mayr (32) und ihre Mann Jonathan sind die Gesichter der Marke "Gemüsefreude". Die Biobäuerin zieht nach einem heißen Sommer Bilanz, die trotz Hitze sehr gut ausfällt.
Welser Zeitung: Sie bieten mehr als 50 Gemüsearten und über 200 Sorten an. Gab es Ausfälle?
Martin-Mayr: Die Ernte ist sehr gut, überraschenderweise hatten wir kaum Ausfälle, wir mussten auch nicht sehr viel bewässern. Das hängt auch mit den Böden zusammen, die Wasser gut speichern. Wir haben die Pflanzen von Beginn an nicht verwöhnt, sie haben daher bereits tiefer gewurzelt.
Müssen Sie künftig auf bestimmte Sorten verzichten?
Der dunkelgrüne Hokkaido-Kürbis speichert durch die Färbung sehr viel Hitze – 80 Prozent bekamen Sonnenbrand. Wir werden ihn nicht mehr anbauen. Auch Kraut und Süßkartoffeln hätten mehr Feuchtigkeit benötigt. Durch unsere Strategie der Arten- und Sortenvielfalt hatten wir wenig Probleme, denn bei Wärme liebenden Pflanzen wie Gurken, Melanzani, Paradeiser oder Paprika hatten wir enorme Erträge. Außerdem haben wir bereits in ein Bewässerungssystem investiert, das wir nächstes Jahr einsetzen werden. Denn bei 35 Grad gepflanzter Salat muss sofort bewässert werden .
"Gemüsefreude" gibt es seit 2012, was hat sich verändert?
Es gibt viele positive Rückmeldungen, wir liegen mit regional erzeugtem Biogemüse im Trend. Der Gegentrend ist: Immer weniger Leute kochen und essen zu Hause.
Wie viele Kunden haben Sie?
Es sind 75, sie kommen aus einem Umkreis von 15 Kilometern.
Viele Hobbyköche schätzen Ihr Gemüse-Kochbuch. Wie kommen Sie zu den Rezepten?
Ich habe eine Schwäche für Kochbücher und sammle am Abend zur Entspannung Rezepte. Einige sind von den Großeltern, dazu kommen viele, die wir durch Gespräche mit unseren Ernteteilern erfahren. 2019 will ich ein neues Gemüse-Kochbuch herausbringen.
Mehr Informationen auf: www.gemuesefreude.at
Die Idee der Ernteteiler
Magdalena und Jonathan Martin-Mayr aus Sattledt arbeiten auf ihrem Hof nach dem CSA-Konzept (Community Supported Agriculture). Das bedeutet gemeinschaftlich getragene Landwirtschaft. Sie erzeugen auf einem knappen Hektar Gemüse, das dann direkt an „Ernteteiler“ weitergegeben wird – wöchentlich zwischen April und Jänner. Die Konsumenten finanzieren die Produktion, tragen aber auch das Risiko bei Ernteausfällen mit. Aktuell werden mehr als 50 Gemüsearten und über 200 Sorten angebaut.
Welser Radfahrer erkundet Europas äußerste Winkel
Jetzt ist es fix: Welldorado-Freibad öffnet einen Monat später als sonst
Wels will Müllsünder künftig strafen
"Tag der Streuobstwiese" im Obst-Hügel-Land
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.