Die Flut ist zurück: Alkoven im Ausnahmezustand

Von Erik Famler   03.Juni 2013

Die Flut hat gestern Vormittag das Eferdinger Becken erreicht. Die Bilder aus Aschach und Eferding erinnern an das Jahrhunderthochwasser 2002, als der halbe Bezirk unter Wasser stand. Seit den Nachtstunden waren Hunderte Einsatzkräfte auf den Beinen, um betroffene Bewohner und deren Häuser vor den herannahenden Wassermassen zu schützen.

Am schwersten traf es die Ortschaft Stocket in der Gemeinde Alkoven. Ab 10 Uhr vormittags war die Siedlung auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar. Ältere und bettlägrige Menschen konnten noch rechtzeitig abtransportiert werden: „Sie haben im Altenheim Leumühle oder bei Bekannten Unterschlupf gefunden“, sagt Alkovens Feuerwehrkommandant Markus Wieshofer.

Die Bewohner von Stocket räumten gestern ihre Habseligkeiten und Möbeln nach oben, um sie vor eintretendem Wasser zu schützen. „Die Leute wollen ihre Häuser nicht verlassen. Sie sind aber in ihren Unterkünften sicher“, sagt der Einsatzleiter.

In Aschach trat die Donau bereits am Vormittag über die Ufer. Der Ortskern und die Brandstädter Landesstraße wurden überflutet. Doch wie in Steyr haben sich die Bewohner an Hochwasser gewöhnt. Schon am Samstag wurden erste Vorbereitungen getroffen, um die Häuser im Uferbereich vor Überflutungen zu schützen. 60 Feuerwehrmänner schaufelten gemeinsam mit Hausbesitzern und Freiwilligen Hunderte Sandsäcke voll, um damit Haus- und Kellereingänge abzudichten. „Die Donau führt jetzt mehr als dreimal so viel Wasser wie bei normalen Pegelständen. Bis jetzt sind wir aber ganz gut über die Runden gekommen“, beruhigt der Aschacher Feuerwehrkommandant Franz Paschinger.

In Alkoven trat gestern jenes seltene Phänomen ein, dass der Innbach wie zuletzt 2002 flußaufwärts floss. „Wir werden von der Donau über den Innbach und die Aschach geflutet“, erklärt Kommandant Wieshofer. Vor elf Jahren standen 14,5 Quadratkilometer des Gemeindengebietes unter Wasser: „Wir rechnen mit einer ähnlichen Situation wie damals. Den Höchststand erwarten wir am Montag“, sagt der Feuerwehrchef. Inzwischen sei Facebook zu einem wichtigen Informationsträger für die Einsatzkräfte geworden, betont Wieshofer: „Damit gelingt es uns rasend schnell, die notwendigen Botschaften zu verbreiten.“