Ausweg aus der Verkehrsmisere in Gunskirchen?
GUNSKIRCHEN. Betonwerke-Chef Oberndorfer würde Entlastungsstraße mitfinanzieren. Von Anrainern kommt erster Gegenwind.
Zur Verkehrsentlastung von Gunskirchen lässt der örtliche Wirtschaftsbund mit einer neuen Variante aufhorchen. Geplant ist eine Straße parallel zur Westbahn, die das Betonwerk Oberndorfer mit dem neuen Sportzentrum verbindet. Dafür leistet Firmenboss Helmut Oberndorfer einen Beitrag: "Das Teilstück zur Fliederstraße und die Überführung werden von mir finanziert", verkündet der Unternehmer. Die Brücke aus Fertigteilen kostet Oberndorfer 300.000 Euro. Das Vorhaben hat jedoch einen Haken: Anrainer gründeten eine Bürgerinitiative und sammeln Protestunterschriften. Am Dienstag soll Bürgermeister Josef Sturmair (VP) im Gemeinderat Rede und Antwort stehen.
Laut Wirtschaftsbund-Sprecher Herbert Haberl würde die Variante Dahlienstraße-West den seit langem geplanten und heftig umstrittenen Ausbau der Dahlienstraße in Richtung Süden zur B1 überflüssig machen: "Die Realisierung zieht sich durch einige nicht verkaufswillige Grundstückseigentümer in die Länge", begründet Haberl das Abgehen von einem Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2010.
Das vor acht Jahren beschlossene Siegerprojekt eines Architekturwettbewerbs sah einen Kreisverkehr an der Kreuzung Lambacherstraße/B1 mit der Dahlienstraße als Zubringer vor: "Inzwischen ist dort die Bebauung so weit fortgeschritten, dass der Schwertransport mehr Anrainer betreffen würde als auf der derzeitigen Straßenführung durch die Ortschaft Straß", sagt Haberl.
Den Abschnitt vom künftigen Sportzentrum zur Bundesstraße finanziert nach Auskunft Haberls die Firma Treul, die auf einem angrenzenden Grundstück einen Schotterabbau betreibt. Ein Teilstück ist bereits vorhanden. Die Betriebsstraße mündet vor der Saager Abzweigung in die B1.
Umstrittener Lagerplatz
Die Bürgerinitiative fürchtet nicht nur mehr Verkehr. Die expansive Firma Oberndorfer will an der westlichen Dahlienstraße einen neuen Lagerplatz errichten.
Bürgermeister Sturmair übt sich in Vorsicht: "Wir müssen prüfen, ob die neue Variante überhaupt machbar ist." Am Zug sei nun das Land Oberösterreich, wo Sturmair demnächst vorstellig wird.
Den Gegnern des Ausbaus der Dahlienstraße-West kann der Bürgermeister am Dienstag noch keine erschöpfenden Antworten geben: "Was ich weiß, werde ich natürlich sagen."
Eferdinger Osterlauf: "Sind wieder auf Rekordkurs"
Mobilitätskonzept: Ausarbeitung soll bald starten
Baustellenjahr 2024: Dichtes Programm in Wels
Grüner Minister auf Wels-Visite
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Nicht mehr Lange - müssen nun ja mindest.100 Gegner vorhanden sein ??
Das ist kein Ausweg aus der Verkehrsmisere, sondern nur eine teilweise Verlagerung des OBW-Schwerverkehrs zulasten anderer Anrainer.
Die Verlängerung der Dahlienstraße im Süden brächte hingegen auch eine Entlastung vom zunehmenden Pkw-Verkehr auf der Lambacher- und Heidestraße.
Oberndorfer, Treul, Gartner errichten neuerdings teils auf eigene Kosten Unter- bzw. Überführungen und Straßenabschnitte, um sich ungehindert ausbreiten zu können. Sie erzeugen dadurch noch mehr Schwerverkehr auf der B1 und im Siedlungsgebiet. Gleichzeitig rücken Anrainer immer näher an Gemeindestraßen und Betriebe.
Wie lange schaut das Land OÖ. noch dabei zu, wie die Bevölkerung immer mehr unter die Räder kommt?
Sie schreiben dass Anrainer immer näher an Gemeindestraßen und Betriebe rücken? Da muss ich Sie schon fragen warum machen die das? Diese Betriebe gibt es schon sehr lange und werden nicht verschwinden. Gefragt ist halt doch die Gemeinde die neben den Betrieben den Baugrund dann frei gibt für privaten Hausbau. Und als Privater Häuslbauer kann ich schon selbst entscheiden wo ich den Grund kaufe. Aber das gibt es halt überall, erst kaufen, wahrscheinlich wg. dem Betrieb daneben auch vielleicht günstiger und dann aufregen dass dort Betrieb herrscht.
bibsi43, wer schreibt, dass Anrainer immer näher an Gemeindestraßen und Betriebe rücken ?
Sorry, habs in der Eile überlesen.
Die Behauptung aber, dass es in der Verkehrsmiser so war, dass die Anrainer sich einen billigen Baugrund in der Nähe der Betriebe gesucht haben und dann motzen, ist schlicht und ergreifend falsch.
Die betroffenen Anrainer siedelten nicht in unmittelbarer Nähe der Betriebe und hatten bis vor Kurzen keine Infos zu den geplanten Vorhaben.
Gemeinde hat Wohnbauten und Betriebserweiterung genehmigt, obwohl dort seit Jahren der Bau einer Entlastungsstraße geplant ist.
Klar, dass eine Problemlösung immer schwieriger wird, wenn man im Süden eine neue Wohnanlage und im Westen eine Einfamilienhaussiedlung ermöglicht und dem Verursacher des Schwerverkehrs die Erweiterung des Betriebsgeländes mitten im Siedlungsgebiet genehmigt.
Der Gipfel ist die Aussage des Wirtschaftsbund-Sprechers, die Bebauung sei so weit fortgeschritten, dass der Schwerverkehr im Süden jetzt mehr Anrainer betreffen würde, als auf der derzeitigen Straßenführung.
Glücklicherweise ist es so, dass Häuslbauer ihr Heim dort hinstellen können, wo es ihnen beliebt. Da dies meistens mit einigem finanziellem Aufwand verbunden ist, wird der zukünftige Standort logischerweise genauer geprüft. Anschließend die richtige persönliche Entscheidung zu treffen ist nur dann möglich, wenn alle Fakten bekannt sind. Die Nähe zur Westbahnstrecke, zur Ammag oder in weiterer Entfernung zur Firma Oberndorfer, sind hier Kompromisse, die abgewägt werden konnten (der Grund war damals aber trotz z.B. Bahnlärm nicht günstiger zu erstehen). Wenn sich die Gemeinde jedoch zu zukünftigen Bauvorhaben, auch trotz Nachfrage, damals und nach wie vor bedeckt hält (Sportzentrum, Dahlienstraße West, Lagerplatz), obwohl einige Projekte schon seit Jahren im Gespräch sind, WIE kann ich dann als Häuslbauer die für mich richtige Entscheidung treffen, wenn ich von falschen Voraussetzungen ausgegangen bin???