Aus Hausarzt wird "Primärversorger"

Von René Jo. Laglstorfer   13.September 2017

"Auch Marchtrenk ist vom Ärztemangel betroffen", sagte Hausarzt Ronald Ecker bei einer Pressekonferenz in Linz. Er führte acht Jahre eine Einzelpraxis und hatte "große Freiheiten". Doch aufgrund der Pensionierung eines Kollegen, für den sich bis dato kein Nachfolger fand, hatte Ecker zuletzt allein rund 2000 Patienten zu betreuen. "Diese Arbeitsintensität hätte ich bei gleichbleibend hoher medizinischer Qualität auf Dauer nicht halten können."

Ab 2. Oktober wird Ecker in der neuen Primärversorgungseinheit (PVE) in der Marchtrenker Goethestraße 12 mit zwei Hausärztinnen und zwei Krankenschwestern bis zu 6000 Patienten versorgen. Zusätzlich werden vor Ort je ein Physiotherapeut, ein Logopäde, ein Psychologe, ein Ergotherapeut sowie ein Sozialarbeiter medizinische Dienstleistungen anbieten. Durch diese Bündelung will Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (VP) die Krankenhäuser entlasten.

Für die Bevölkerung gebe es zudem eine bessere Gesundheitsversorgung sowie längere Öffnungszeiten. Die PVE in Marchtrenk wird 41 Stunden pro Woche geöffnet sein. Gleichzeitig soll sich die Arbeitsbelastung für die Mediziner verringern. "Die Kosten für die Marchtrenker PVE betragen rund 980.000 Euro und werden von der OÖ Gebietskrankenkasse (GKK) sowie vom Land OÖ getragen", sagte GKK-Obmann Albert Maringer.