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Aufregung um Wildtierkorridore: Im Norden von Wels droht Bauverbot

Von Erik Famler, 15. Jänner 2013, 00:04 Uhr

WELS. Aufregung um Wildtierkorridore: Studie weist Puchberg und Roithen als rote Zone aus

Am Magistrat weckt eine Studie düstere Erinnerungen an die Diskussion um brütende Brachvögel am Welser Flugplatz. Das Gutachten umfasst 100 Seiten, trägt den Titel „Wildtierkorridore in Oberösterreich“ und steht seit Wochen im Internet. Darin festgehalten sind Maßnahmen zum Schutz der Habitate. Innerhalb der geplanten Wildtierkorridore, die von der tschechischen Staatsgrenze bis zu den Alpen reichen, sind Bauverbotszonen eingezeichnet. In Wels würde das die Ortschaften Puchberg und Roithen betreffen, die in der so genannten roten Zone des Wildtierkorridors liegen, wo künftig jede Form von Bautätigkeit untersagt wäre.

„Noch ist das Papier nicht Gesetz, sondern nur eine Empfehlung“, betont Baudirektor Karl Pany. „Wenn aber die Tierwanderwege wie vorgesehen im Landesraumordnungsprogramm bindend aufgenommen werden, hat man keine Chance mehr, Gründstücke in Bauland umzuwidmen.“

Der Vernetzung von Wildtier-Refugien kann Pany auch Positives abgewinnen: „Die Studie ist hervorragend gemacht und weckt auch Verständnis für die vorgeschlagenen Maßnahmen. Die Frage ist, wie man damit umgeht und diese Vorhaben kommuniziert. Bis heute hat noch niemand vom Land mit uns Kontakt aufgenommen. Wir kennen die Studie nur aus dem Internet“, kritisiert Pany.

Die dargestellten Wanderrouten für Wildtiere seien nicht willkürlich entstanden, sondern basierten auf naturwissenschaftlichen Beobachtungen, betont Umweltanwalt Martin Donat: „Wir sehen es als überregionale Planung. Für das Land ist die Studie insofern bindend, weil man fachliche Argumente nicht einfach ignorieren kann“. Es gebe so etwas wie eine Grün-Infrastruktur, die nicht nur als Wanderroute für seltene Großwildtierarten, sondern als Schutzzone gegen die fortschreitende Zersiedlung in Oberösterreich begriffen werden sollte.

Den Argumenten des Naturschutzes will sich Baudirektor Pany nicht verschließen: „Für mich stellt sich die Frage, ob man das Kind nicht mit dem Bade ausschüttet. Empfohlen werden ja nicht nur Bauverbotszonen, sondern auch Einschränkungen bei der Nutzung von Wäldern für Sport und Freizeit“.

Für Grundbesitzer im Norden von Wels bedeuten die geplanten Restriktionen schon jetzt einen Eingriff in ihren Besitz. Pany nennt ein Beispiel: „In Puchberg plant die Firma Delta den Bau von Einfamilienhäusern. Das Projekt steht zur Zeit, weil sich das Grundstück in einer Rotzone befindet. Dasselbe Thema hatten wir bei der Errichtung des Pferdezentrums für den Reiterbund. Zu diesem Zeitpunkt durfte allerdings noch gebaut werden“.

 

EU fordert Korridore

Die FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) verordnet EU-Mitgliedsstaaten vernetzten Artenschutz. Durch Wildtierkorridore, die Schutzzonen verbinden, soll der genetische Austausch sichergestellt werden. Der Wels betreffende Wildkorridor zieht sich über den Schartner Höhenrücken, streift Buchkirchen, Puchberg, Roithen, Linet. Von Pennewang geht der Korridor nach Edt bis Steinerkirchen. In Wels, Edt und Steinerkirchen sind Rotzonen kartiert. Geht es nach dem Naturschutz, darf dort nicht mehr gebaut werden.

 

Wildkorridore:

Download zum Artikel

 

 

Wörtlich zitiert

"Für das Land ist die Studie insofern bindend, weil man fachliche Argumente nicht einfach ignorieren kann.“
Martin Donat, Umweltanwalt des Landes Oberösterreich

„Bis heute hat noch niemand vom Land mit uns Kontakt aufgenommen. Wir kennen die Studie nur aus dem Internet. Für mich stellt sich die Frage, ob man das Kind nicht mit dem Bade ausschüttet.“ Karl Pany, Baudirektor von Wels

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12  Kommentare
12  Kommentare
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funfunfun (1.907 Kommentare)
am 15.01.2013 20:53

ja noch Hoffnungund die Grundstückspekulanten tun mir eh nicht leid.

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Floko1982 (2.957 Kommentare)
am 15.01.2013 18:19

gut so, ich hoffe, dass in diesem Fall Rücksicht auf die Umwelt genommen wird. Wenn ein paar Häuselbauer ihren Traum dafür opfern müssen, im Speckgürltel von Wels zu residieren ist das durchaus zu verschmerzen, .......

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puschl40 (3.116 Kommentare)
am 15.01.2013 15:49

doch noch sowas wie eine Umwelt gibt und man nicht alles verbauen kann!!

Jetzt müssen die Politiker schon auf die seltene Vogelwelt beim Flughafen Rücksicht nehmen und jetzt auch noch für Wildtierkorridore sorgen?!!! grinsen

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reibungslos (14.450 Kommentare)
am 15.01.2013 12:39

die Elefantenherden durch Wels durch. Mit dem Klimawandel kommen nämlich die Elefanten aus Afrika zu uns und lassen sich in den polnischen Savannnen nieder.

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obertraun (304 Kommentare)
am 15.01.2013 15:11

Die können dann im Welser Tierpark statt den Affen im Gehege sitzen! Denn die Affen sind ja ausgewandert ins Welser Magistrat!

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am 15.01.2013 12:06

Evtl. sollte man sich mal über die Wertung von Eigentum und Umwelt Gedanken machen - solange der Wert nur an Kapital gemessen wird, hat Umweltschutz keine Chance - bedeutet natürlich auch, dass wir langfristig auch keine Chance mehr haben!Klingt furchtbar, ist aber so!

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am 15.01.2013 11:07

man muss sich mehr gedanken machen was bleibt oder wo hats platz!

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suzieQ (5.403 Kommentare)
am 15.01.2013 09:43

Österreich ist extrem verhüttelt.
Schaut man nach Bayern, dort ist Grundwidmung LANDESSACHE ist und nicht von irgendwelchen unfähigen Bürgermeisten (die dann umwidmen wenn der Grossgrundbesitzer im selben Rotary oder Jagdclub ist)
Dort ist viel mehr freie Landschaft und die Bauten sind enger beieinander -> intelligente Infrastruktur, auch wenn Leute älter werden.
Bei uns? Jeder will raus in die Prärie und schaut dann blöd wenn die Mutti nicht mehr gehen kann, und der Papa, der einzige der Autofahren konnte mal im Krankenhaus ist.

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 15.01.2013 12:04

ist doch super, mehr Strassen, mehr Kanäle, Elektoleitungen, hift die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen! Mehr Förderungen, mehr Feuerwehrhüttel usw ....

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suzieQ (5.403 Kommentare)
am 15.01.2013 13:13

nur blöd dass alle in der "Natur" leben wollen. Und dann sinds ang'fressen wenn 300 andere die selbe Idee haben und der Nachbar vor ihrer Nase ein Haus baut.
Is die selbe Logik wie wenn Wiener ihre Lebensmittel "direkt beim Bauern" kaufen wollen. Wenn nur 10% der Bobos das durchziehen hast jeden Tag Totalstau.

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alf_38 (10.950 Kommentare)
am 15.01.2013 13:26

ist auch bei uns Landessache - die Gemeinden bringen nur die Anträge ein.

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suzieQ (5.403 Kommentare)
am 15.01.2013 14:36

ich empfehle den Vergleich OÖ -Bayern per google world.
und dann staune man über die blödheit von wem auch immer.

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