30 Jahre alter Bücherbus soll nicht ersetzt werden
WELS. Mehr als 400 Welser unterzeichneten eine Petition für die Neuanschaffung des Lesebusses.
Drei Jahrzehnte stand der Welser Bücherbus Schülern und Pensionisten als mobile Bibliothek zu Diensten. Nun ist der Methusalem auf vier Rädern technisch am Ende. Die Reparaturkosten haben sich in den vergangenen Jahren massiv erhöht. Die Begutachtung für das Jahrespickerl brachte zuletzt schwere Mängel zum Vorschein: „Die Kosten und die fehlende Barrierefreiheit machen eine Neuanschaffung unumgänglich“, betont ÖVP-Gemeinderat Markus Wiesinger.
Ein Antrag seiner Partei wurde in der letzten Gemeinderatssitzung an den zuständigen Ausschuss verwiesen. Das Problem Bücherbus wurde damit auf die lange Bank geschoben. Wiesinger reagiert verärgert: „Bei der letzten Begutachtung wurden neun schwere Schäden festgestellt. In absehbarer Zeit wird dieser Bus nicht mehr zu reparieren sein, was zwangsläufig sein Ende bedeutet. Mit der Zuweisung an den Ausschuss sprechen sich SPÖ und FPÖ eindeutig gegen den Bücherbus aus.“ Vor der nächsten Wahl ist eine Beschlussfassung nicht mehr möglich. Eine Neuanschaffung benötigt mehrere Monate Vorlaufzeit. Somit steht der Bücherbus im kommenden Schuljahr nicht mehr zur Verfügung.
Unterdessen hat der ÖVP-Mandatar via Facebook eine Petition in Gang gesetzt, die bisher von mehr als 400 Welsern unterschrieben wurde. Als Argumente für einen neuen Bücherbus führt Wiesinger unter anderem die Leseförderung in Schulen und Kindergärten ins Treffen. Mit bis zu 90.000 Entlehnungen im Jahresschnitt sei die Nutzung ungebrochen. Ein neuer Bücherbus würde Kosten von rund 350.000 Euro verursachen. Sollte diese Summe zu viel sein, könne man einen gebrauchten Bus in Erwägung ziehen, so Wiesinger.
Bezirksschulinspektorin Karin Lang hält den Bücherbus für eine überholte Form der Leseförderung: „Wir brauchen ihn nicht mehr, weil wir in den Welser Schulen über gut ausgestattete Bibliotheken verfügen.“ Es sei sinnvoller, dieses Geld in die Schulmediatheken zu investieren.
Wiesinger sieht das anders: „Der Bücherbus wird ja nicht nur von Schülern genutzt, sondern auch von Senioren. Damit erfüllt er eine soziale Funktion.“ Stark frequentiert werde die mobile Bibliothek in den Stadtteilen unter anderem von Migranten, was zur Sprachförderung beitrage.
weg damit und aus
Traurige Zustände wenn sich eine Stadt mir 60000 EW. keine ordentlichen Filialen (!) wie früher in Lichtenegg oder der Neustadt leisten kann! 🌛
Da sieht man , dass die Schulinspektoren nicht über den tellerrand hinaussehen können; Ich wollte ja was anderes Schreiben, aber die Zensur ist derzeit ja ziemlich rabiat!