2400 Kilometer im Fahrradsattel und als Abschluss ein Marathon in Athen
FRAHAM / PUPPING. Von Eferding in Griechenlands Hauptstadt: Rudolf Ditzlmüller aus Pupping und der Frahamer Helmut Weiß strampelten sich für das Kumplgut und schwerkranke Kinder ab.
"Hinfliegen kann jeder, hinradeln allerdings nicht", sagt Rudolf Ditzlmüller über seine Tour mit dem Rad nach Athen. Der Polizist aus Pupping und sein Freund Helmut Weiß aus Fraham radelten in 18 Tagen von Eferding in die griechische Hauptstadt und legten dabei insgesamt 2370 Kilometer und 27.000 Höhenmeter zurück. Dabei beließen es die beiden sportlichen Eferdinger aber nicht. Als Abschluss liefen sie am vergangenen Sonntag auch noch den Marathon in Athen, wo der 42,195 Kilometer lange Lauf seinen Ursprung hat.
Marathon mit müden Beinen
Drei Tage zuvor waren sie erst an ihrem Ziel angekommen, die Regenerationsphase dementsprechend kurz. "Wir sind beim Marathon auf Sicherheit gelaufen, weil wir unbedingt ins Ziel kommen wollten", sagt der 54-jährige Ditzlmüller. Sie mobilisierten ihre letzten Kräfte für den Lauf, der aufgrund der hügeligen Streckenführung vom Ort Marathon nach Athen als besonders anspruchsvoll gilt. Nach vier Stunden und 20 Minuten liefen die beiden Eferdinger gemeinsam völlig erschöpft, aber glücklich durch das Ziel. Das Rennen lehnt sich an den allerersten Marathon der Geschichte an, als der griechische Bote Pheidippides 490 v. Chr. den Athenern vom Sieg über die Perser berichtete.
Eine besondere Motivation für die beiden war, mit ihrer dreiwöchigen Tour auf das Schicksal schwerkranker Kinder aufmerksam zu machen und diese durch einen Spendenaufruf zu unterstützen. Die Spenden gehen an den Erlebnishof Kumplgut in Wels, wo krebs- und schwerkranke Kinder mit ihren Familien ein kostenloser mehrwöchiger Aufenthalt ermöglicht wird. Den Spendenbetrag wird sabtours, der Arbeitgeber von Helmut Weiß (49), der als Busfahrer für das Unternehmen im Einsatz ist, aufstocken.
Die beiden haben sich mit einem intensiven Training auf die Radreise vorbereitet. Mit Minimum an Gepäck starteten sie ihre Tour am 22. Oktober. Das Wetter spielte bis auf zwei Tage mit Sturm und Regen großteils mit. Auch von Pannen blieben die beiden, die ihre Räder selbst zusammengebaut haben, bis auf drei "Patschen" fast verschont.
Besonders herausfordernd war die Fahrt durch Albanien, weil dort die Bergstraßen sehr oft ohne Serpentinen und in direkter Linie hinaufführen. "Obwohl wir nur rund zehn Kilo Gepäck mit hatten, glaubst du ständig, dich zieht jemand nach hinten", sagt Ditzlmüller. Beeindruckt waren sie besonders von der Freundlichkeit der Albaner. "Meistens waren es die einfachsten Leute, die wenig haben, die uns eingeladen haben und sehr großzügig waren."
Treffen mit Weltenbummlern
Auch einige Weltenbummler kreuzten den Weg der beiden, etwa ein Mann aus Nicaragua, der von Deutschland aus in den Iran will, oder ein Pärchen aus Polen, das auf einem vierspurigen Gefährt aus zwei selbst zusammengeschweißten Rädern von Polen ebenfalls nach Griechenland unterwegs war.
Es war die bereits zweite lange Extremtour der Eferdinger. 2012 radelten sie zugunsten muskelkranker Kinder von Eferding nach Marokko. Nach nicht ganz vier Wochen und 4074 Kilometer im Sattel erreichten sie ihr Ziel.
Spenden für das Kumplgut kann man unter: IBAN: AT34 3468 0000 0814 7845; BIC: RZOOAT2L680; Verwendungszweck: Radeln für den guten Zweck