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24-Stunden-Pflege: „Bei uns laufen jeden Tag die Telefone heiß“

22. März 2020, 15:28 Uhr
St.-Elisabeth-Obmann Harald Drescher

Harald Drescher vom Verein St. Elisabeth befürchtet Pflegenotstand. Stadt Wels bietet für Notfälle ein Ausweichquartier an

Wels. Vorwiegend slowakisches Personal vermittelt der Verein St. Elisabeth mit Sitz in der Bahnhofstraße an Familien mit pflegebedürftigen Angehörigen. Seit der Vorwoche laufen beim Verein die Telefone heiß: „Die Leute sind besorgt. Es gibt derzeit keinen Austausch unter den Pflegerinnen mehr“, schildert Drescher. Noch sei man in der Lage, entstandene Lücken durch Umschichtungen zu füllen. Doch schon bald werde es zu gravierenden Engpässen kommen, warnt der Obmann.

Slowakische Pflegerinnen, die nach Hause fahren, müssen dort Quarantäne. Nach Österreich einreisen dürfen nur jene slowakischen Arbeitskräfte, die in der Grenzregion einer Arbeit nachgehen. „Die Pflegerinnen kommen nicht einmal mehr bis nach Wien“, sagt Drescher.

Seine 24-Stunden-Kräfte wären nach zwei Wochen verbraucht und müde. „Weil sie sich ihren Klienten gegenüber verantwortlich fühlen, bleiben fast alle in Österreich.“ Ein zweites Motiv zu bleiben, sei die Angst vor dem Verdienstentgang. Die Aussicht auf eine mehrere Wochen lange Quarantäne ohne die Möglichkeit einer Rückkehr in den Broterwerb wirke laut Drescher bei vielen Pflegekräften abschreckend.

St. Elisabeth gehört mit rund 500 Pflegekräften zu den größten Vermittlungsagenturen. Bundesweit sind 60.000 Osteuropäerinnen als 24-Stunden-Kräfte eingesetzt: „Ich kann mir vorstellen, dass momentan viele Organisationen in der Luft hängen. Es gibt da oder dort schon Engpässe, wenn keine Angehörigen einspringen“, beklagt Drescher. Die Bundesregierung fordert er auf, eine rasche Lösung zu finden: „Wir warten auf eine klare Antwort. Lassen wir sie die Pflegerinnen einreisen oder nicht?“, betont der Vereinschef.

Inzwischen hat Wels für dieses Problem eine Lösung gefunden. Fällt die 24-Stunden-Betreuung plötzlich weg und ist eine Versorgung durch die mobilen Dienste nicht mehr möglich, werden Pflegebedürftige in der Magazinstraße in einer Übergangswohngemeinschaft untergebracht. Das künftige Wohnheim für Polizeischüler, in dem 70 Betten leer stehen, wurde zuletzt notdürftig adaptiert. „Wir setzen damit ein Zeichen, dass wir über Generationen hinweg zusammenhalten“, sagt Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ).

Harald Drescher, Vereinsobmann

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5  Kommentare
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allesistmOOEglich (5.632 Kommentare)
am 22.03.2020 16:23

Dieses ganze profitorientierte Pflegeunwesen mit staatlich toleriertem Sklavenhandel zu skandalösen Arbeitsbedingungen gehört ohnehin endlich abgedreht.

Offensichtlich geht hier der Welser FPÖ-Bürgermeister mit Weitblick voran und wirft nun das Ruder herum - weg von dieser Schmuddelwirtschaft in Richtung einer korrekt bezahlten Tätigkeit für ordentlich ausgebildete Menschen aus Österreich. Unsere Pfleglinge sollten uns das wert sein!

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glingo (4.970 Kommentare)
am 22.03.2020 19:06

Wir haben jetzt schon zu wenig Pflegekräfte wo wollen sie 60.000 herfangern?

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Hans1958 (3.164 Kommentare)
am 22.03.2020 15:56

Die Sozen haben eine kostenlose Pflege für alle im letzten NR Wahlkampf versprochen...schade, der Wähler wollte das aber nicht.

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 22.03.2020 16:15

Ja, schade. Es soll aber nicht so sein, dass die geizigen Gnacke über das Wohl von Pfleglingen entscheiden! Es sollte die Entscheidung der Pfleglinge sein, ob sie gepflegt werden (möchten).

Wir alle können zum Pflegling werden, niemand hat sich dieses Los ausgesucht, und wir werden alle älter.

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JosefBroz (4.497 Kommentare)
am 22.03.2020 15:51

Ich entnehme dem Artikel, dass der Welser Bürgermeister Rabl hier sozusagen staatlich, behördlich eingreift, und das privatwirtschaftliche Disaster um das Menschenrecht, gepflegt zu werden, zum Wohle der Pfleglinge unverzüglich beendet.

Das ist eine wichtige Erkenntnis, ein notwendiger, richtiger Schritt. Aber wie wird nach Sicherstellung einer tauglichen Unterkunft nun die Pflegeleistung gewährleistet? Wäre hier nicht erforderlich, dass sie der Staat sicherstellt? Die Pflegerinnen sind doch entweder völlig überfordert, wie der privatwirtschaftliche Verein ja zugibt, oder schlicht nicht mehr greifbar, wie wir alle aus den Medien wissen!

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