200.000 Kilometer im Jahr: Stadlinger Motorradfans fahren bei jedem Wetter
STADL-PAURA. MRC Stadl-Paura: 1968 bei der Club-Gründung waren sie "die Wüd’n mit da Maschin" – das sind die Zweiradfreaks weiterhin, fahren sie mit ihren Feuerstühlen doch das ganz Jahr.
Vor 50 Jahren strebten Menschen hierzulande nach vierrädrigen Mobilen: Die Fortbewegung mit Motorrädern war aus der Mode gekommen, der "Luxus" eines Autos wurde angestrebt.
In der Marktgemeinde tickten die Uhren bei einigen freilich anders: Manfred und Karl Riedelbauer, Josef Rak, Ernst Hintenaus, Manfred Notheis und Arnold Neumitka waren von ihren Puchs und BMWs begeistert. Sie fuhren damit regelmäßig durch die Lande und gründeten daher als Gemeinschaft Gleichgesinnter den "Motorradclub Stadl-Paura".
Was damals Markenzeichen war, ist 50 Jahre danach weiter gültig: Die derzeit 33 Mitglieder sind auf ihren 56 verschiedenen Motorrädern ganzjährig unterwegs. "Die Stadlinger waren schon immer wilde Hunde", sagt Heinz Riedelbauer. Sein Vater Manfred hat ihn mit dem Motorrad-Virus infiziert. Der 28-Jährige studiert an der Fachhochschule Wels, ist Schriftführer und jüngstes MRC-Mitglied, der Edter Franz Sattleder mit 74 Jahren das älteste. Die Stadlinger MRC-Piloten kommen aus ganz Oberösterreich. Allen gemeinsam ist die Wetterfestigkeit.
"Wir treffen uns jeden ersten Freitag im Monat in unserem Clublokal, dem Gasthaus Hennerbichler", sagt Heinz Riedelbauer. Dabei wird über geplante Touren beraten, über absolvierte diskutiert und über Zweirad-Erlebnisse geplaudert. Davon gibt es ausreichend: MRC-Freaks sind mit ihren Feuerstühlen im tiefen Schnee steckengeblieben, sodass sie nur mit Muskelkraft herausgezogen werden konnten. Manche unternahmen Expeditionen durch Südamerika, Asien oder Südafrika.
Geschlafen wird im Heustadl
Monatlich findet mindestens eine gemeinsame Vereinsausfahrt statt – vom Tagesausflug bis zur Drei-Tages-Tour. Legendär ist die "Nuri-Truppe": Die Öl-Sardinen-Dose ist namensgebend. Was hat es damit auf sich? "Ihnen genügt für eine Ausfahrt das Motorrad, der Schlafsack, Brot und Nuri-Dosen als Verpflegung: Geschlafen wird einfach in Heustadln", erzählt Heinz Riedelbauer.
Neben Abenteuern werden auch Traditionen hochgehalten: die Motorrad-Segnung im Frühling durch MRC-Mitglied Pater Jakob Stoiber, der Trip zum "Motorrad-Elefantentreffen" im Winter am deutschen Nürburgring oder die Silvestertags-Tour zum Almsee – inklusive gemütlicher Einkehr. Damit summieren sich die gefahrenen Kilometer der Mitglieder auf jährlich rund 200.000, das macht zehn Millionen Kilometer seit 1968.
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Super Bericht Heinzi