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Was das warme Wetter heuer mit der Natur macht

Von Alfons Krieglsteiner, 17. Oktober 2018, 00:04 Uhr
Bild 1 von 339
Bildergalerie Goldener Herbst
Bild: Franz Zaunmayr

NEUHOFEN/LINZ. Ein Apfelbaum in Neuhofen/Krems trägt Früchte im Oktober. Die Ernteerträge bei Weizen und Braugerste sind geringer.

Da traute Rudolf List (69), Obmann-Stellvertreter des Obst- und Gartenbauvereins Neuhofen an der Krems (Bezirk Linz-Land), seinen Augen nicht: Mitten im Oktober hat einer seiner zehn Apfelbäume Früchte gebildet. Wer’s nicht glaubt, "kann jederzeit bei mir vorbeischauen".

Stark Earliest heißt die Sorte, ein Sommerapfel, dessen Früchte heuer schon Ende Juni geerntet werden konnten, zwei Wochen früher als sonst. Mitte August entwickelte der Baum dann bereits die Blüte für das Frühjahr. "Dass er aber schon im Herbst noch einmal fruchtet, hab’ ich noch nie erlebt", sagt List. Gut zwanzig leuchtend rote Äpfel sind dran: Wenn es noch drei Wochen schön bleibt, erreichen sie sogar noch die Genussreife.

In dem Obstgarten gleich neben dem Schloss Weißenberg steht der "Wunderbaum" das ganze Jahr in der vollen Sonne. Und davon bekam er diesmal mehr als genug, besagt die Jahresbilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (siehe unten). Und extrem trocken war es noch dazu.

Hitze und Dürre: Das waren auch die Gründe, die ihn zur Bildung der Spätfrüchte veranlasst haben dürften. Eine Stressreaktion: "Wegen der Trockenheit hat der Baum in einer Art ,Todesangst‘ eine Notblüte entwickelt, um durch Bildung von Kernen in den Früchten das Überleben der nächsten Generation zu sichern", erklärt der Gmundner Obstbauexperte Heinrich Metz. Insgesamt ist die Apfelernte heuer in Oberösterreich "gut ausgefallen", sagt Johann Schiefermüller, Obstbauer in Buchkirchen bei Wels. Auch die Qualität stimmt. "Aber wenn der Klimawandel so weitergeht, wird die Lage für uns langfristig prekär."

"Beim Getreide leidet der Weizen am stärksten unter Hitze und Trockenheit", sagt Thomas Jungreuthmayer, Leiter der Bezirksbauernkammer Eferding/Wels. Vor allem auf Böden, die wenig Wasser speichern, etwa in der Welser Heide, konnten die Landwirte heuer nur drei Tonnen pro Hektar ernten, bis zu zehn Tonnen sind es "normal".

Bei der Aussaat ist Eile geboten

Während sich die Winzer über eine Rekordernte freuen, gibt es für die Biertrinker schlechte Nachrichten: Um 40 Prozent weniger Braugerste wurde heuer geerntet. Deshalb müssen die Brauereien für Malz um ein Viertel mehr zahlen. Auch die Aussaat von Wintergerste und Winterweizen macht Probleme: "Wegen der Trockenheit muss man das Saatbeet besonders gut vorbereiten und nach dem Pflügen sofort die Saat einbringen, solange das Erdreich noch feucht genug ist", sagt Jungreuthmayer.

 

Klimagipfel heute in Linz

„Klimakrise akut: neue Erkenntnisse und Möglichkeiten“. So lautet das Thema des Oö. Klimagipfels heute ab 19 Uhr im Linzer Schlossmuseum.

„Die Vielzahl an meteorologischen Rekorden der vergangenen Jahre lässt vermuten, dass die Dynamik des Klimawandels in Mitteleuropa höher ist als bisher in den Modellrechnungen angenommen“, sagt Umwelt-Landesrat Rudi Anschober (Grüne), der die öffentliche Veranstaltung organisiert hat. Erfolgreicher Klimaschutz sei deshalb notwendiger denn je.

Namhafte Experten werden über neueste Erkenntnisse zum Klimawandel und zur Klimaschutzpolitik berichten. Allen voran Stefan Rahmstorf (Bild) vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung und Helga Kromp-Kolb, Meteorologin an der Wiener Boku. Unter den Vortragenden ist auch ORF-Meteorologe Markus Wadsak und Karl Steininger vom Wegener Center der Universität Graz.

Hitzejahre: 2018 schon unter „Top vier“

Selbst wenn November und Dezember ungewöhnlich kalt verlaufen (z. B. 2,5 Grad unter dem jeweiligen Monatsmittel), wird 2018 unter die vier wärmsten Jahre der 252-jährigen Messgeschichte kommen. Das teilte die ZAMG gestern mit. Fallen die beiden Monate durchschnittlich aus, erreicht 2018 den zweiten Platz. Sind sie hingegen ähnlich mild wie in den vergangenen zehn Jahren, könnte 2018 sogar das bisher wärmste Jahr 2014 übertreffen.

2018 setzt damit die Reihe der ungewöhnlich warmen Jahre in der jüngsten Vergangenheit fort. Unter den 20 wärmsten der 252-jährigen Messgeschichte liegen 14 aus den 2000er-Jahren.

Rekord bei den Sommertagen

Ungewöhnlich war auch die Zahl der Sommertage mit Tageswerten über 25 Grad. In fast allen Regionen gab es Rekorde. An der Spitze liegt derzeit Andau (Burgenland) mit 127 Sommertagen, schon jetzt sieben mehr als beim bisherigen Rekord von 2003 in Leibnitz. 102 Sommertage wurden in Linz registriert, dort lag der bisherige Rekord aus dem Jahr 2003 bei 93 Tagen.

Der Grund für die ungewöhnliche Hitze und Trockenheit dieses Jahres liegt darin, „dass Tiefs vom Atlantik, die kühl-feuchte Luft zu uns bringen, durch stabile Hochdruckgebiete abgehalten wurden“, sagt ZAMG-Meteorologe Alexander Ohms. Auch der Oktober wird überdurchschnittlich warm ausfallen. Die erste Monatshälfte lag 1,6 Grad über dem Mittel – und vorerst kein Kälteeinbruch in Sicht. (kri)

 

Wettervorhersage im Video:

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29  Kommentare
29  Kommentare
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tourrabe (643 Kommentare)
am 17.10.2018 14:36

Es ist zweifellos unbestritten, dass die Menschheit ihren Beitrag leistet. Den Hauptanteil am Klimawandel hat aber sicher die Sonne, sonst waeren in der Vergangenheit die ganzen Warm- aber auch Kaltphasen nicht moeglich gewesen. Wenn jetzt viele Leute glauben, dieser ganze Klimawandel liesse sich aufhalten, dann empfehle ich jenen, dem Sonnengott entsprechende Opfer darzubringen, damit er die Heizung etwas zurueckdreht.

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SchuldirektorChristophLudwig (1.599 Kommentare)
am 17.10.2018 11:40

In Zukunft essen wir Steine, wenn es so warm weitergeht! Unsere Äcker, Wiesen und Wälder brauchen bekanntlich REGENWASSER!!!

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( Kommentare)
am 17.10.2018 11:50

SchuldirektorChristophLudwig,
das Problem ist nicht, dass das Wasser fehlen wird. Es wird eben in ein paar Jahren soviel Wasser geben, dass es abfließt und nicht in den Bodenspeicher kommt, weil es zu viel auf einmal wird (Hochwassergefahren).
Die Wetterkapriolen sind das Problem.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.10.2018 12:08

JETZT , im Herbst fehlt das Wasser !

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Gruenergutmensch (1.477 Kommentare)
am 17.10.2018 11:09

Die Windräder an der Atlantikküste bremsen Feuchtigkeit spendenen Nord- Westwinde und die Kohlekraftwerke die man in Deutschland anstelle der Atomkraftwerke in Betrieb nahm, insbesondere die mit Braunkohle , belasten die Luft mit Kohlenstoffen die aufheizend wirken. Ein einziges Kohlekraftwerk verfeuert in einem Monat Tausende Tonnen Kohle

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am 17.10.2018 11:45

Gruenergutmensch,
Wieviel Kraft hat ein Wind, wenn er einen Baum entwurzeln kann? Die dabei aufgewendete Energie ist mehr als ein Mensch in seinem Leben an Energie benötigt. Und dir nehmen die Ofshorewindräder spürbare Energie. Die durch den Wind in Bewegung gesetzten Wasserwellenmasse verändert sich durch die Windräder nicht. Die durch den Mond verursachten Gezeiten verändern sich durch die Windräder nicht.

Wenn auf der Autobahn die Autos in eine Richtung fahren, ändert sich der Gegenwind nicht. Nur ein Hochdruck- und ein Tiefdruckgebiet ändert den Wind. Der Wind ist eine gewaltige Energiequelle. Aber sicher nicht am Horizont, da ist er ein Störfaktor. Da hat er nichts verloren.

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reibungslos (14.479 Kommentare)
am 17.10.2018 12:07

Müssen wir jetzt alle Wälder abholzen, denn die vielen Millionen Bäume bremsen den Wind ganz gewaltig. Ja, und die Vogesen und der Schwarzwald stören auch die vom Atlantik kommenden Winde. Und wenn dann noch der Föhn vom Süden quer hereinbläst, ist das Windchaos perfekt. Also auch die Alpen müssen weg.

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am 17.10.2018 10:23

Vor vielen Jahrtausenden war die Erde mit Pflanzen übersäht.
Die Pflanzen haben während ihrem Wachstum CO2 aufgenommen und dieses in sich gebunden. Im natürlichen Kreislauf sind diese Pflanzen gestorben umgefallen und haben sich gegenseitig bedeckt, sodass immer mehr Pflanze und Bäume übereinanderlagen. Diese dann luftdicht abgeschlossenen Pflanzen wurden in weiteren Jahrtausenden von sich bildenden Massen bedeckt und immer mehr eingeschlossen mit ihrem CO2, welches sie in ihrer Jahrtausende langen Lebenszeit aufnahmen.
Sie wandelten sich zu Öl, zu Kohle, zu Gas. Jetzt kommt der neue Mensch und verbrennt diese über Jahrtausende gesammelten "Pflanzen" und das angesammelte CO2 wird innerhalb weniger Jahre durch Verbrennen frei gesetzt. Dieses zusätzlich freigesetzte CO2 stört in der Luft. Das Klima verändert sich. Mit dem Klima verändert sich die Natur. Mit der Natur verändert sich die Vegetation. Mit der veränderten Vegetation verändert sich auch das Leben auf der Erde.

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reibungslos (14.479 Kommentare)
am 17.10.2018 12:09

In einer Million Jahre ist alles wieder in Ordnung. Sogar der Atommüll wird dann zerfallen sein.

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am 17.10.2018 13:07

reibungslos,
vielleicht werden die radioaktiven Strahlen schon früher zur neuen Energiegewinnung verwendet. Strahlungsenergie ist auch eine Energie, welche so wie jetzt Wärmeenergie in elektrische Energie umwandelt.

Im Jahr 1900 wurde vom Leiter des US-Patentamtes veröffentlicht, dass sich das Patentamt in einigen Jahren erübrigen kann, denn es wurde bereits alles erfunden, was erfunden werden konnte. Im Jahr 1900.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.10.2018 09:44

und im Garten blühen die Tomaten und Chili bei mir !

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 17.10.2018 07:16

wann waren eigentlich die letzten 'Warmzeiten'?
zB: wie oft ist der Neusiedlersee schon ausgetrocknet?
richtig: 1736, 1811, 1865-1871, ...
jeder darf entsprechend seines Bildungsstandes Schlüsse daraus ziehen ☺

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honkey (13.647 Kommentare)
am 17.10.2018 08:12

Das das aber NICHT aufgrund von heißem und trockenem Wetter gelegen hat schreibst nicht dazu!

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betterthantherest (34.004 Kommentare)
am 17.10.2018 08:32

Woran hatts denn gelegen?

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honkey (13.647 Kommentare)
am 17.10.2018 10:50

Lese es selbst nach!

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betterthantherest (34.004 Kommentare)
am 17.10.2018 11:14

Ich möchte es aber von Ihnen wissen!

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demokrat (800 Kommentare)
am 17.10.2018 09:05

Manche werden es erst begreifen, wenn im Winter in Linz 100 Sommertage sind. Sogar der Trump hat begriffen, dass der Klimawandel kein Scherz ist!

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betterthantherest (34.004 Kommentare)
am 17.10.2018 09:15

demokrat, wie groß ist Ihrer Meinung nach der Anteil des Menschen am Klimawandel?

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demokrat (800 Kommentare)
am 17.10.2018 09:32

Noch nie in der Geschichte wurden soviele fossile Energieträger verbrannt, und dadurch soviel CO² erzeugt wie nie zuvor. Der schnellste Temperaturanstieg aller Zeiten korreliert auch sehr gut mit dem CO² Anstieg.
Beinahe 100% der Wissenschafter sind vom menschengemachten Klimawandel überzeugt. Einige wenige bleiben trotzdem kritisch, und stellen immer wieder alles in Frage.

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betterthantherest (34.004 Kommentare)
am 17.10.2018 09:55

Demokrate, viele Worte ... keine Antwort auf meine Frage. Stelle sie aber nochmals gerne - man will ja dazu lernen:

Wie groß ist also Ihrer Meinung nach der menschliche Anteil am Klimawandel?

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Zonne1 (3.659 Kommentare)
am 17.10.2018 10:15

Wir Menschen sind Weltmeister im „immer schneller“ – Wettbewerb.
Drum schaffen wir auch den Klimawandel in Rekordzeit.

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demokrat (800 Kommentare)
am 17.10.2018 11:21

Meiner Meinung nach ist der Anteil der Menschen, auf alle Fälle viel höher als er sein müsste! Gehen Sie doch heute zu der im Artikel erwähnten Veranstaltung, die Experten werden Ihnen vieleicht eine aktuelle Antwort geben können.

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Proking (2.662 Kommentare)
am 17.10.2018 11:40

Kurz gesagt heißt das: Sie wissen`s net!

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demokrat (800 Kommentare)
am 17.10.2018 12:16

Ich bin ja nicht der alleswisser

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pepone (60.622 Kommentare)
am 17.10.2018 09:46

demokrat

genau …

aber nur weil ihm jemand ins Ohr geflüstert hat dass die US Sturmschäden mit dem Klimawandel zu tun haben ,selber ist er zu DUMM !

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( Kommentare)
am 17.10.2018 10:42

kritikerix,
ja, Ausreißer im Klima hat es immer gegeben. Das ist nichts Neues. Damit konnte die Erde zurechtkommen. Du musst deinen Horizont aber nicht nur auf den Neusiedlersee begrenzen. Anderswo gab es zur gleichen Zeit gewaltig hohe Wassermengen. Diese Ausreißer passieren durch zum Teil erforschte ausserglobale Veränderungen. (Der Mond hat hier großen Einfluss).

Was neu ist an diesen Wetterveränderungen, dass sich diese nicht auf Oberösterreich, nicht auf Österreich beschränken, sondern auf den gesamten Globus Erde ausweiten.

Du schließt deinen Beitrag: "Jeder darf entsprechend seines Bildungsstandes Schlüsse daraus ziehen". Der Bildungsstand ist der eigene Horizont. Früher gab es Bauernregel zur Wetterbestimmung. Heute ist der Horizont ein wissenschaftlicher Horizont mit Messungen, Datenauswertung und noch vielem mehr.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 17.10.2018 02:10

in ungarn hab flieder gesehen. zwar nicht so schön und üppig, wie in mai, aber es
blüht....

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demokrat (800 Kommentare)
am 17.10.2018 08:20

Da musst Du gar nicht nach Ungarn fahren, auch bei uns im Garten.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 17.10.2018 11:37

wo wohnst du?
grinsen

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