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Was Bienen brauchen: "Hauptsache ist, der Blütentisch ist reichlich gedeckt"

Von Karoline Ploberger, 07. August 2021, 00:04 Uhr
Was Bienen brauchen: "Hauptsache ist, der Blütentisch ist reichlich gedeckt"
Bei offenen Blüten gelangen die Bienen einfacher zu Nektar und Pollen. Bild: Volker Weihbold

LINZ. Nahrung, Wasser und die Unterkunft sind entscheidend für das Wohlbefinden der Bienen.

Eine bunte Blütenpracht der sommerlichen Blumenwiese, der frische Duft nach Sommerblumen und dazu das Summen von Bienen und Flattern von Schmetterlingen. Das wäre der Idealzustand. Doch zahlreiche Landschaften ohne Hecken und Wildblumen, der Einsatz von Pestiziden und die Überdüngung setzen sowohl den Honig- als auch den Wildbienen seit Jahren zu.

Damit sich die Bienen im Naturparadies wieder wohlfühlen können, sind einige wichtige Punkte zu beachten, allen voran die Wahl der Pflanzen im eigenen Garten oder auf dem Balkon: "Die Hauptsache ist ein reichlich gedeckter, vielfältiger Blütentisch", sagt Katja Batakovic, fachliche Leiterin von "Natur im Garten".

Egal ob Frühlingsblumen wie Maiglöckchen oder Krokus, Sonnenblumen oder Wildwiesenpflanzen, Salbei oder Löwenzahn – für jede Jahreszeit gibt es den passenden Bienen-Magneten. "Aber nicht nur für die Bienen, sondern für die gesamte bestäubende Insektenwelt ist die Pflanzenvielfalt entscheidend", sagt die Linzer Ökologin Katja Hintersteiner und weist darauf hin, dass auch in Städten diese Vielfalt entstehen kann – ob nun in öffentlichen Parks oder auf den privaten Balkonen.

Bienen auf Nahrungssuche

Die Vielfalt der Blumen im Privatgarten oder in den Städten macht den Bienen die Futtersuche einfacher. Hier spielt die Kombination zwischen Pollen und Nektar für die Insekten eine wichtige Rolle. Die eiweißreichen Pollen werden als Kraftnahrung für die Brut in die Kammern des Bienenstockes eingelagert. Der zuckerhaltige Nektar wiederum wird von den Bienen selbst getrunken, die Honigbiene macht daraus den Honig. "Wichtig ist, dass einfache Blütenpflanzen und nicht nur opulente Blüten im Garten zu finden sind. Diese haben überhaupt keinen Wert für die Bienen, weil sie dort nicht zum Nektar kommen", sagt Hintersteiner.

Doch Bienen trinken nicht nur Nektar. Sie brauchen auch Wasser. Ideal wären laut "Natur im Garten"-Expertin Katja Batakovic kleine Insekten- oder Vogeltränken, wo die Bienen wieder sicher an Land kommen. Geeignet sind auch Teiche mit Wasserpflanzen, wo sie sich beim Trinken auf die Blätter setzen können. "Schwimmbäder hingegen sind für die Tiere eine absolute Todesfalle", sagt Batakovic.

Der dritte wichtige Punkt, um das Wohlbefinden der Bienen zu steigern, ist die Gestaltung ihrer Unterkunft. "In vielen Gärten gibt es die Insektenhotels, wo die Bienen ihre Gelege einnisten können. Allerdings brüten nur rund 30 Prozent der Wildbienenarten oberirdisch", sagt Hintersteiner. Davon würden nur rund 15 bis 20 Prozent der Arten auch tatsächlich die Insektenhotels in Anspruch nehmen.

Beim Anfertigen dieser Hotels ist jedoch Vorsicht geboten: "Der Eingang bei den jeweiligen Löchern muss sauber sein, die Schnittfläche muss also komplett gerade sein. Ist der Eingang ausgefranst, wird die Biene sofort abgeschreckt, da sie sich dabei die Flügel verletzen könnte. Außerdem bedeutet es viel mehr Arbeit für die Insekten, wenn sie die Eingänge säubern und von Fransen befreien müssen", sagt Batakovic. Daher werde dort nicht gebrütet.

3 Fragen an...Katja Hintersteiner

Die Linzerin arbeitet seit 2009 als Fachreferentin für Ökologie, Botanik und Zoologie. In Workshops versucht sie, Jugendlichen die Natur „schmackhaft“ zu machen.

1. Wie kann man besonders in der Stadt eine bienenfreundliche Umgebung schaffen?

Ein wichtiger Schritt wäre, Blütenpflanzen stehen zu lassen und diese nicht sofort abzumähen – auch wenn sich die Bevölkerung beschwert. Beispielsweise die Margerite ist eine einjährig blühende Pflanze. Diese muss man ausblühen lassen, damit sie absamen und auch im kommenden Jahr wieder dort wachsen kann. Ähnlich ist es beim Mohn. Eine gute Möglichkeit ist außerdem die vertikale Begrünung der städtischen Gebäude, zum Beispiel auf Flachdächern.

2. Ist zum Beispiel die Bepflanzung von Verkehrsinseln eine gute Lösung?

Das kommt ganz auf die Größe an, aber grundsätzlich bringen diese Bepflanzungen der Verkehrsinseln wenig für Insekten, das ist nur etwas für unser Auge. Bienen meiden dreckige Blüten, die interessieren sie nicht.

3. Welche Brutstätten bevorzugen die Wildbienen?

Es gibt zahlreiche Stängelbrüter, die im Totholz – zum Beispiel in alten Himbeerstängel oder in Königskerzen – brüten. Auch wenn diese für das Auge nicht mehr attraktiv scheinen: Für die Bienen sind diese natürlichen Bruträume ideal. Dort fühlen sie sich besonders wohl.

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Autorin
Karoline Ploberger
Redakteurin Oberösterreich
Karoline Ploberger

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