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Warum nur Gemeinden fusionieren? Perg will Sportvereine zusammenlegen

Von Bernhard Leitner, 28. März 2019, 00:04 Uhr
Warum nur Gemeinden fusionieren? Perg will Sportvereine zusammenlegen
Der Vorteil von Kunstrasen: Auch über den Winter bespielbar Bild: Foto Lui

PERG. Gemeindepolitik drängt Union und Askö Perg zu einem Fußball-Zusammenschluss: Als "Prämie" für eine Fusion zu einem FC Perg winkt der erste Kunstrasenplatz des Bezirks

"Es hat sich ausgezahlt." Das Fazit jener Bürgermeister im Mühlviertel, deren Gemeinden in jüngster Zeit mit Nachbargemeinden fusioniert sind, macht Mut für weitere Zusammenschlüsse.

Das muss sich nicht auf Gemeindeverbände beschränken. In Perg bemüht sich die Gemeindepolitik gerade, eine Fusion der Fußballsparten von Union und Askö Perg zu einem gemeinsamen FC Perg zu Wege zu bringen. Anlass dafür ist das Werben beider Vereine um den ersten Kunstrasen-Fußballplatz im Bezirk.

Die Askö hatte ihr "Sportpark"-Konzept mit einem Kunstrasenplatz bereits im Dezember vorgelegt. Aber auch OÖ-Ligist Union Habau Perg will sich mit der Errichtung eines Kunstrasen-Trainingsplatzes als regionales Fußballzentrum im Unteren Mühlviertel etablieren: Die größere Variante würde 850.000 Euro kosten. Sofern der Gemeinderat die Zusage erteilt, wäre eine Errichtung im kommenden Jahr möglich.

Ob das Pendel in Richtung Askö oder Union schlägt, muss nun der Sportausschuss der Stadtgemeinde entscheiden. Eines zeichnet sich aber ab: Ohne engere Kooperation beider Vereine, an deren Ende eine Fußball-Fusion zu einem "FC Perg" steht, wird es nicht gehen.

"Die Fusion wird kommen"

Auf OÖN-Anfrage, ob ein Grundsatzbeschluss von Askö und Union für einen "FC Perg" Voraussetzung für die Projektvergabe des Kunstrasenplatzes sei, antwortete Bürgermeister Anton Froschauer (VP) gestern: "Ja, das ist eine mögliche Variante. Die Alternative wäre zumindest eine detaillierte vertragliche Vereinbarung über die gemeinsame Nutzung."

Kein Hehl aus seinen Wunsch nach einer Fusion der Fußball-Sektionen macht FP-Vizebürgermeister Andreas Köstinger: "Ziel muss sein, dass es bald einen FC Perg gibt. Ein Wettrüsten beider Vereine rund um die Kunstrasenplatz-Vergabe ist nicht zielführend."

Dass die Politik Druck für die Schaffung einer gemeinsamen Fußball-Abteilung ausübt, ist auch bei den Vereinen angekommen. "Wir haben unsere Planungen für die größere Variante auf die Ansprüche eines gemeinsamen Fußballbetriebs abgestimmt", sagt Union-Obmann Tobias Panhauser. "Über kurz oder lang wird die Fusion kommen. Unter welchem Dachverband ist natürlich noch offen", sagt Askö-Perg-Obmann Franz Aumayr. Er sitzt für die SPÖ Perg auch im Sport- und Kulturausschuss des Gemeinderats, der die weitere Vorgangsweise entscheiden soll.

Überraschend kam für viele Beobachter am Dienstag, wie deutlich Bürgermeister Froschauer inhaltliche Mängel des Union-Finanzplans ansprach: Demnach sei der festgeschriebene Förderanteil des Landes (25 Prozent Sportressort, zwölf Prozent Gemeinderessort) nicht realistisch. Zudem habe man Nebenkosten nicht in die Kalkulation aufgenommen, kritisierte Froschauer.

Die Geschichte von Union und ASKÖ

Schwarz und Rot: Union und Askö haben wie viele andere Vereine in Österreich – von Alpinvereinen bis zu den Autofahrerklubs – eine politische Geschichte.

Die Sportunion wurde Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Namen „Christlich Deutsche Turnerschaft“ als christlich-soziale Abspaltung aus dem deutschnationalen Deutschen Turnerbund gegründet und am 2. Mai 1945 als „Turn- und Sportunion“ wieder gegründet. Die Sportunion ist laut Statuten parteiunabhängig, viele Spitzenfunktionäre sind jedoch mit der ÖVP verbunden. Aktueller Präsident der Sportunion ist Ex-VP-Generalsekretär Peter McDonald. Der aktuelle Finanzminister Hartmut Löger war von 2014 bis 2018 Präsident.

Die Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur (Askö) ist eine ehemalige SP-Vorfeldorganisation. Auch die Askö spaltete sich Ende des 19. Jahrhunderts als „Arbeiter Turn- und Sportbund“ aus dem Turnerbund ab. 1913 wurde dieser eine Teilorganisation der SPÖ. 1934 wurde der „Arbeiterbund für Sport und Körperkultur“ verboten, 1945 wieder gegründet. Ihren heutigen Namen bekam die Askö 1971. Seit 2012 ist die Askö offiziell keine Nebenorganisation der SPÖ mehr. Wie bei der Union mit Peter McDonald ist auch bei der Askö der Präsident mit SP-Nationalratsmandatar Hermann Krist ein Oberösterreicher Präsident.

ASVÖ als dritter Sportverband

Der dritte große Sportverband Österreichs ist der ASVÖ (Allgemeiner Sportverband Österreichs). Der ASVÖ wurde 1949 gegründet und versteht sich als unabhängiges und überparteiliches Sammelbecken für Sportvereine.

Lesen Sie dazu auch den Leitartikelvon Roland Vielhaber

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Autor
Bernhard Leitner
Lokalredakteur Mühlviertel
Bernhard Leitner

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11  Kommentare
11  Kommentare
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linzerleser (3.633 Kommentare)
am 28.03.2019 17:49

Fusionen im Fußball haben noch nie was gebracht.
Siehe obiges Beispiel im Posting mit St. Martin.
Es wird immer eine Mannschaft samt aller Jugend Mannschaften ausgelöscht.
Man kann nur hoffen dass bei den Funktionären die Vernunft siegt und dies in Perg niemals geschieht oder?

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hasta (2.848 Kommentare)
am 28.03.2019 15:49

Es gäbe mehrere sinnvolle Möglichkeiten Vereine und andere Einrichtungen zu fusionieren.
Feuerwehren und Musikkapellen wären auch ein Thema. Die Feuerwehren kosten den kleinen Gemeinden und dem Land sehr viel Geld. Es muss nicht jede Ortschaft eine Feuerwehr haben. Im 21. Jahrhundert fährt man nicht mehr mit den Rössern zum Feuerwehreinsatz.

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sauwaldler (1.080 Kommentare)
am 28.03.2019 14:24

Würde man in Schärding die Bürger befragen ob es zwei Fußballvereine braucht, bin ich mir auch sicher dass das Ergebnis ziemlich eindeutig wäre.
Vielleicht hat Bgm. Angerer ja durch dieses Vorbild auch den Mut eine solche Debatte anzustoßen.
Dann wäre es sicher leichter mit St. Florian und Brunnenthal zu fusionieren.

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.03.2019 12:34

Die Landesregierung hat öffentlich laut gesudert über den Verwaltungsaufwand mit den vielen Kleingemeinden.

In der Zeitung! Aber das ist jetzt alles nicht mehr wahr.

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Orlando2312 (22.319 Kommentare)
am 28.03.2019 07:35

Kann mich noch erinnern, an eine Zeit wo es in St.Martin/Traun zwei Fussballvereine gab. Getrennt waren die Sportplätze nur durch eine Strasse. Beide hatten Personalprobleme bei Funktionären und Spielern und beim Nachwuchs sowieso. Beide Vereine spielten in der untersten Liga.

Dann wurde fusioniert. Viel geändert scheint sich nicht zu haben. Auch heute spielt der Verein in der 2.Klasse Mitte.

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 28.03.2019 06:53

Beide Vereine sollten zum ASVÖ "übersiedeln", das wäre auch gut für die unabhängigen Sportler.
Überdies könnte die "Unterwanderung" des ASVÖ durch FP - bzw. ÖTB-Funktionäre getoppt werden.

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Orlando2312 (22.319 Kommentare)
am 28.03.2019 07:31

Aber die ASVÖ ist doch nur das blaue Pendant zu ASKÖ oder Union!

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FranziGut (445 Kommentare)
am 28.03.2019 10:18

Ja, leider. Wozu brauchen Parteien „eigene“ Sportverbände? Gibt es so etwas auch in anderen westlichen Ländern?

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Orlando2312 (22.319 Kommentare)
am 28.03.2019 12:32

Wie sonst sollte der allgegenwärtige Proporz funktionieren? grinsen

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.03.2019 12:38

So lustig ist das nicht traurig

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jago (57.723 Kommentare)
am 28.03.2019 12:37

Im gespaltenen Österreich ist alles gespalten, alles.

Wieso denn nur die Autofahrerklubs?

Von der Spaltung leben die Parteifunktionäre fürstlich - die lassen das nicht sausen.

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