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Warum Masken bei Billa jetzt gekauft werden müssen

Von Anneliese Edlinger   07.April 2020

"Warum soll ich dafür zahlen? Die Masken gibt es doch gratis, oder nicht?!" Hannes G. ist irritiert. Während der Linzer in der Billa-Filiale nahe seiner Wohnung am Freitag noch gratis mit einer Mund-Nasen-Schutzmaske (MNS) versorgt wurde, sollte er gestern Vormittag plötzlich eine Dreier-Packung Masken zum Preis von drei Euro kaufen. Was der dreifache Vater schließlich auch getan hat.

So wie G. erging es gestern Vormittag Tausenden Kunden des Rewe-Konzerns, zu dem neben Billa- auch Merkur-, Penny-, Bipa- und Adeg-Filialen gehören.

Kurz nach acht Uhr früh gab Rewe bekannt, dass Schutzmasken ab sofort nicht mehr gratis, sondern nur noch zum Preis von einem Euro pro Stück abgegeben werden. Argumentiert wurde dies damit, dass man alle Kunden daran erinnern wolle, dass die Masken "ein wertvolles, weltweit knappes Gut" seien, mit dem verantwortungsvoll umgegangen werden müsse.

Tatsächlich ist bereits in der Vorwoche Kritik laut geworden, dass Supermarkt-Kunden die Gratis-Masken nach dem Einkauf achtlos weggeworfen haben, obwohl diese mehrfach verwendbar sind.

Doch dürfen Supermärkte Geld für Schutzmasken verlangen, die seit gestern verpflichtend in Geschäften mit mehr als 400 m2 Fläche getragen werden müssen? Nur wenn damit kein Gewinn erwirtschaftet werde, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) in der gestrigen Pressekonferenz. Mit einem Euro pro Stück gebe man die Schutzmasken "unter dem Selbstkostenpreis" weiter, so Rewe. Wie hoch der Selbstkostenpreis sei, wurde nicht bekanntgegeben.

"Sehr genau" werde kontrolliert, dass beim Maskenverkauf kein Gewinn gemacht werde, sagte Kurz. Eine entsprechende Verordnung sei in Ausarbeitung. Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) betonte, dass als Mundschutz auch Tücher verwendet werden können, wenn damit Mund und Nase bedeckt sind.

In den Märkten von Spar, Hofer und Lidl werden Schutzmasken hingegen nach wie vor gratis an die Kunden verteilt. Alle drei Konzerne betonen, dass genügend Masken vorhanden seien. Spar investiere in seinen 1500 Standorten laut Sprecherin Nicole Berkmann "viele Millionen Euro" in Masken und Schutzmaßnahmen. 

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25. April 2024