Warum ein bayerisches Dammprojekt dem Land Oberösterreich Sorgen macht
STRAUBING/LINZ. Zwischen Straubing und Vilshofen werden 1,43 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert, das könnte für Oberösterreich im Katastrophenfall schlimme Folgen haben
Hochwasserschutz ist eine schwierige Aufgabe. Vor allem dann, wenn er über Landesgrenzen hinweg funktionieren soll.
Der Freistaat Bayern plant derzeit ein gigantisches Projekt zwischen Straubing und Vilshofen. 1,43 Milliarden Euro sollen dort in neue Dämme, Retentionsbecken und Renaturierungsmaßnahmen investiert werden. "Es ist eines der größten wasserbaulichen Projekte in ganz Deutschland", heißt es von der mit der Planung beauftragten Wasserbaulichen Infrastrukturgesellschaft (WIGES) mit Sitz in München.
Die Hochwasserexperten des Landes Oberösterreich warnen nun, dass die bayrischen Schutzbauten schwerwiegende Folgen für Oberösterreich haben könnten. Aufgrund der geplanten Schutzanlagen könnte es demnach vor allem im Eferdinger Becken zu einer Erhöhung der abfließenden Wassermengen während eines Hochwassers kommen.
Sorge bereitet den oberösterreichischen Fachexperten auch, dass Bayern plane, "Retentionsräume auszuschalten". Heißt im Klartext: Flächen, die bisher bei einem Donauhochwasser überflutet wurden und so ein zu starkes Ansteigen des Wassers an anderen Orten verhinderten, würden künftig trocken bleiben und so die Wahrscheinlichkeit für schlimmere Überflutungen in Oberösterreich erhöhen.
Nun schaltet sich die Landespolitik ein. "Oberösterreich wird alles unternehmen, damit es durch das Projekt zu keiner Gefährdung kommt", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP) in einer gemeinsamen Aussendung mit Katastrophenschutzlandesrat Wolfgang Klinger (FP) und Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne).
Sie wollen sich nun die Unterstützung von Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (VP) sichern, um gemeinsam mit Bayern zu verhandeln. Das Hauptziel dabei sei, dass der Freistaat Bayern Kompensationsflächen für den ausgeschalteten Retentionsraum schaffen müsse.
"Hochwasserschutzprojekte sind ein wichtiges Instrument für mehr Sicherheit. Allerdings dürfen daraus keinesfalls Nachteile für angrenzende Länder entstehen", sagt Stelzer.
Dichte Rauchschwaden zu sehen: Brand im Lenzing-Werk
Beim Leerstand wird gemauert
Miron Muslic: In Belgien eine große Nummer
Feuer in Mehrparteienhaus: Bewohner sprang aus 2. Stock
Interessieren Sie sich für dieses Thema?
Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Da gewinnt der Spruch "Hinter mir die Sintflut" eine ganz neue Bedeutung.
Der wachsende Verbrauch von Energie, Wasser und Rohstoffen, die höheren Abfallmengen (Aushubmaterialien im Bau Bauwesen) und die intensive Flächennutzung durch den Mensch führt zu Klimawandel, Dürrekatastrophen, Umweltverschmutzung, zur Zerstörung ganzer Ökosysteme und Lebensräume.
Wollen die deutschen ihr eigenes Passau überschwemmen?
wäre es nicht sinnvoller um diese 1,3 Milliarden, anstatt die natürlichen Überschwemmungsgebiete weiter zuzubetonbieren die dort ansässigen Menschen umzusiedeln? Bei einem grob geschätzten Hauspreis von 400K Euro wären das ca. 3000 Einfamilienhäuser. Man kann nur hoffen das die Finanzexperten mehrere alternativ konzepte durchrechnen. Der Hochwasserschutz müsste ja konsequnterweise über die ganze Donaulänge gerechnet werden!
Jahrzehntelang hat man auch in Österreich die Flüsse begradigt und eingedämmt , viel hat es nicht gebracht ! Noch vor einigen Tagen meinte die Köstinger die Naturschützer sind schuld am Hochwasser in Hallein weil sie einen Dammbau beeinsprucht haben ! Jetzt soll die gleiche Nachhaltigkeits Ministerin Köstinger einen Dammbau in Germany verhindern - welch Ironie der Geschichte !
Ein selten dummer Kommentar. Geht völlig am Thema vorbei.
Warum lese ich eigentlich so primitive "Rülpser"? Selber schuld; muss ich eingestehen.
@-kual
Bevor sie blöd posten, machen sie sich mal über den Unterschied zwischen Wildwasserverbauung und Hochwasserschutz schlau. Wenn sie es begriffen haben gratuliere ich.
...und ganz super schlau sollte man sich auch über einen von vielen Nebeneffekten im Bauwesen machen, nämlich dem steigenden Aushubmaterialien und deren CO2-Belastung.
Waren nicht alle "Wasser" einmal wild?
sorry..natürlich, und dadurch die CO2-Belastung.
Aus enem altem Hut wird ein neuer gemacht! Diese Problematik mit den geplanten Hochwasserschutzbauten in Bayern ist nicht neu. Bereits 2015 gab es diesbezüglich Berichte.
http://ooe.orf.at/news/stories/2696127/ vom 23 .02.2015
"Hochwasserschutz in Bayern: Angst im Donautal
Nach den Berichten über den Ausbau des bayrischen Hochwasserschutzes gehen im oberösterreichischen Donautal die Wogen hoch. Die Gemeinden stromabwärts von Passau befürchten, im Fall eines Hochwassers die Leidtragenden zu sein.
Bayern plant, in den nächsten Jahren drei Milliarden Euro in den Hochwasserschutz an den Flüssen Donau und Inn zu investieren. Die Gemeinden des oberen Donautals befürchten, dass dann die Pegelstände auf oberösterreichischer Seite neue Höhen erreichen. Durch die Dämme würden die Wassermassen weitergeleitet."
"Im Frühjahr steht ein Fachgespräch zwischen oberösterreichischer und bayrischer Regierung an. Die Pläne der Experten sollen bis 2017 vorliegen."
Herr LH Stelzer, wo sind diese Pläne?
Das wird in Oberösterreich sicher noch dauern, bis etwas passiert.
Auf den Hochwasserschutz wartet man im Eferdinger Becken nicht erst seit 2013, wie von der Landesregierung damals versprochen.
Vermutlich braucht es dafür noch ein oder zwei schwerwiegende Hochwasserereignisse, oder einen Regierungswechsel.
Wie ist ein solches Vorgehen von Bayern überhaupt möglich?
Gilt der 1991 zwischen der Republik Österreich einerseits und der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft andererseits abgeschlossene Vertrag (in Kraft seit 1. März 1991) über die wasserwirtschaftliche Zusammenarbeit im Einzugsgebiet der Donau nicht mehr? (Gesamte Rechtsvorschrift für Wasserwirtschaftliche Zusammenarbeit im Einzugsgebiet der Donau, Fassung vom 31.07.2021)
„Artikel 4
(2) Bei Vorhaben an grenzbildenden Gewässerstrecken, die nur im Hoheitsgebiet der Republik Österreich oder der Bundesrepublik Deutschland durchgeführt werden, aber Rechte und Interessen, wie etwa im Bereich des Gewässerregimes und des Gütezustands, auch des anderen Staates nachteilig berühren können, ist den zuständigen Behörden des anderen Staates rechtzeitig Gelegenheit zur Stellungnahme, insbesondere zum Sachverhalt und zu den im öffentlichen Interesse gelegenen Bedingungen und Auflagen, zu geben.“
Der angesprochene Vertrag ist auch bekannt unter: Regensburger Vertrag BGBl.Nr. 17/1991.
Stellungnahme ist ja offensichtlich erfolgt. Schon vor Jahren im übrigen. Den BürgerInnen wären vor Jahren schon Maßnahmen auf unserer Seite der Grenze versprochen worden, passiert ist aber nichts. Da wundert es nur wenig, wenn Bayern irgendwann alleine umsetzen will (was dann eh erst in 30-50 Jahren mal passiert...)
Dann war die Entscheidung in Deggendorf eine Wohnung zu kaufen wohl doch richtig.
Als erstes würde ja Passau absaufen, und
2. - Achtung Satire - 🥳
warum heißt das Eferdinger Becken wohl Becken?
Linz läge ja noch tiefer. Aber damit die nicht absaufen lässt man
in Ottensheim die Schleusen zu, was passiert hat man vor ein paar Jahren gesehen
Wären Sie dafür, dass man ein paar Hundert Häuslbauer mit meterhohen Dämmen schützt und dafür halb Linz absaufen lässt?
Umgekehrt ist es logischer, das nennt man Verhältnismässigkeit. Und überhaupt weigerten sich ja viele Häuslbauer entlang der Donau, sich ihre Häuser ablösen zu lassen, obwohl sie damit rechnen müssen, alle paar Jahre Opfer eines Hochwassers zu werden. Wo ist denn da die Logik?
@-spacer
Ich hoffe, sie haben ihre Wohnung nicht im Fischerdorf gekauft.
@-Libertine
Natürlich nicht, Fischerdorf war ja auch 2013 Schwemmland.
Uns hat die Gegend rund um den Bahnhof besser gefallen.
Oö hat auch einen Machlanddamm um Personen, Häuser,... zu schützen! Dürfen das unsere Nachbarn nicht ?
dann muß Oberösterreich eben auch nachrüsten, und auch die verschlammten Stauseen und den Fluß mal ausbaggern, skostet eben 🤑
Anstelle auszubaggern haben die Grünen Wasserköpfe zwischen Obermühl und Aschach einen Teil der Donau zugeschüttet, für Nistplätze.
Die Durchbruchtäler wie zwischen Engelhartszell und Aschach, Ottensheim und Linz, Grein und Ybbs lassen nur eine bestimmte Menge Wasser durch. Das liegt in der Natur der Sache. Wird der maximal mögliche Durchfluss überschritten, staut es sich vor dem Durchbruch.
Natürlich haben sich durch die Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit infolge des Kraftwerksbaus die Sedimentablagerungen verstärkt. Ein Ausbaggern hätte aber nur eine geringe verzögernde Wirkung, weil das Volumen nicht ausreicht. Beim Hochwasser 1954 hat die Donau beim Pegel Achleiten pro Stunde 33 Millionen Kubikmesser Wasser geführt.
Die Donau führt ca 2000 m3 /sek bei Mittelwasser ! Bei einem 20- 100 Jährigen Hochwasser sinds 7000 - 9000 m3 wie 2002 - was willst da mit einen Flusskraftwerk stauen - Rückhalteraum ist biel zu klein !! Das Proplemm ist der Durchfluss -in Durchflusstälern - in Grein gehen ihm Flyssbett ca 6500m3 durch ! Machländer
Söder tut was er will und alle anderen sind im egal
Schau Euch wenns passt nur dieses Gesicht an und alles ist klar
nicht Söder die Schuld geben wenn Österreich EU MEISTER beim VERBAUEN ist !
in jeden Mittelgrossen Kaff in Ö gibt es 2 bis 3 EKZ mit IMMENSEN Parkplätze die NIEEE vollbesetzt sind, in Städte gibt noch mehr .
in meiner 5 Km Umgebung in Linz gibt es mindestens 8 Lebensmittel Geschäfte .
3 Hofer, 3 Billa , Merkur, Eurospar ... plus internationalen ...Türken, Chinesen, Russen , usw ...
Diese Geschäfte müssten VERPFLICHTET werden überirdischen Parkplätze zu bauen . ..KEINE UNTERIRDISCHEN denn diese beanspruchen genauso den Platz.
Auf Jedem EKZ eine seitliche Rampe und Parkplätze am Dach .
vor Jahren gab es solche Parkplätze mit Rampe am Dach des Merkurmarkt beim Infracenter. Pluscity ist auch ein gutes bsp . oben Geschäfte , unten Parkplätze .
es könnten auch große Geschäftszentren gebaut werden wo ALLE den selben Parkplatz benützen . Es bedarf Politische Handlung .
Richtig und weil sich aber mancher denkt "Hä?" noch einer Erklärung: Je mehr wir zubentonieren desto weniger Fläche hat der Regen zum versickern sondern wird oft sehr zügig in die Kanalisation und den nächsten Bach geleitet. Das für dazu dass die Wassermassen sich schneller zu einer entsprechend größeren Flutwelle sammeln.
Rückhaltebecken starten nicht erst an der Donau, es braucht sich schon bevor der einzelne Regentropfen überhautp die Zuflüssen der Donauzuflüsse erreicht!
Ja, man kann sogar sagen: Die Regenrinne vom eigenen Dach könnte man so umlegen dass man erstmal den eigenen Garten flutet bevor das Wasser Richtung Donau fließt.
"Hochwasserschutzprojekte sind ein wichtiges Instrument für mehr Sicherheit. Allerdings dürfen daraus keinesfalls Nachteile für angrenzende Länder entstehen", sagt Stelzer.
gebt der Natur ihren Platz zurück ,dann braucht KEINE Verbauungen !
dass nennt sich " RENATURIERUNG "
Keine Sorge. die EU-wird dieses Problem für die betroffenen Gebiete, wie die bisherigen Probleme lösen, oder wird eine zukünftige Wettersituation eine reale Lösung bescheren.
Man spricht von verstärkerter Hochwassergefahr vor allem für das Eferdinger Becken. Und was ist mit dem vorgelagerten oberen Donautal? Das wird anscheinend schon wieder vergessen, so wie beim schweren Hochwasser 2013.
Still ist es geworden um dieses 300 jährige Hochwasser, insbesondere um laufende Hochwasserschutzmaßnahmen für das obere Donautal.
Nach dem katastrophalen Ereignis wurde 2014 auf der HP des Landes OÖ in einer Information zum Thema Hochwasserschutz oberes Donautal angekündigt, dass eine vom Infrastrukturministerium finanzierte Studie erstellt wird mit Fertigstellungstermin 2017!! über die möglichen Hochwasserschutzmaßnahmen in diesem Donauabschnitt. Bisher hat man aber von dieser Studie nichts mehr gehört. Eine Anfrage beim Land im April 2019 brachte folgende Antwort:
„Die Arbeiten an den Voraussetzungen für die Förderung von Hochwasserschutz-maßnahmen im Oberen Donautal sind im Laufen“. Jetzt, Ende Juli 2021, ist diese Studie offensichtlich immer noch nicht fertig.
Bis 2020 wurden rund 340 Millionen Kubikmeter Retentionsfläche wiederhergestellt. Zahlreiche Projekte am Oberrhein wurden in den letzten Jahren eingeweiht. Bis 2030 sollen weitere 200 Millionen Kubikmeter Retentionsvolumen hinzukommen.
Solidarität statt Unmut - Gesteuerte Retentionsräume als Beitrag für den Hochwasserschutz
https://www.steb-koeln.de/hochwasser-und-ueberflutungsschutz/Retentionsraeume/Was-sind-Retentionsr%C3%A4ume.jsp
Ich habe jetzt viele Fragen! Wie ist es möglich, das gescheite Hochwasserschutzbeauftragte genau das Gegenteil planen? usw.
Ja, viele Fragen.
Ich werde dieses Thema mal recherchieren,
Und/ Oder andere Zeitungen studieren.
.
Eine Beantwortung Ihrer, dieser wichtigen Fragen wird von dem Lokalblatt OÖN kaum zu erwarten sein. Leider.
Eine ordentliche Recherche gibt es hier kaum.
Also- sich selber schlau machen, woanders nach Antworten suchen.
So wie ich.
Ist auch kein OÖ PLUS Artikel😁😁😁
Transalp...."Ich habe jetzt viele Fragen!"...da hätte ich wohl in Klammer, (feiner verdeckter Spott, so wie mir zu mute war, anhängen sollen)
https://mfe.webhop.me/
Markus I wird auf die Festigung seiner Position als neuer Sonnenkönig achten. Rücksicht auf Österreich hat dabei keinen Platz. Auch bei uns ist solches Denken durchaus populär. Diesmal stehen wir halt leider auf der falschen Seite.
Thomas I hat sich wahlkrampfwirksam dazu geäußerlt.
Bin kein hydrographischer Techniker, aber wenn ich mir das Projekt ansehe, fluten sie als erstes Passau. Oder sehe ich das falsch?
Passau ist eine Grenzstadt zu Österreich.
Also kann es ruhig absaufen.
Und auf der österreichischen Seite bauen wir dann eine Trump-Mauer und halten das ganze Wasser auf? Sehr gscheit, wirklich sehr gscheit. Unsere Freunde in Passau werden Sie zum Ehrenbürger machen.
Na sie erzählen mir Neuigkeiten. Kennen sie überhaupt den Grenzverlauf in Passau? Sie würden sich wundern.
Gehört zu JOPC.
Aber das ist doch überall so. Hochwasserschutz ist immer nach dem Floriani-Prinzip. Ich schütz mich vor dem Wasser, der Nachbar weiter unten kriegt halt leider noch mehr Wasser ab als zuvor.
Irgendwohin muss das Wasser ja fliessen, verschwinden tut es nicht.
Das ist eh immer so: wenn ein Hochwasserdamm gebaut wir, saufen die „Unterläufer“ noch schneller ab.
ist das nicht Passau in Bayern?