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Warum Contact Tracing jetzt wieder wichtig ist

Von Christian Ortner   21.Juli 2021

Aufregung herrschte Dienstagfrüh bei Gastronomen, insbesondere beim Betreiber des Linzer Nachtlokals "Remembar". Einem Medienbericht zufolge hatten sich in der Nacht von 9. auf 10. Juli nur zwölf Gäste in dem Lokal registriert. Der in dieser Nacht dort ausgelöste Corona-Cluster – die OÖN berichteten – hat sich mittlerweile aber schon auf 14 Fälle ausgewachsen. Mehr Infizierte als Registrierte: Diese offenbar lasche Handhabung der Corona-Vorgaben habe die Behörde auf den Plan gerufen, hieß es in dem Bericht. Der Magistrat ermittle gegen das Lokal, eine saftige Strafe drohe.

178 registrierte Gäste

Auf OÖN-Nachfrage stellte der Magistrat Linz am Dienstagvormittag richtig: "Es handelt sich um ein Missverständnis, es gibt keine Ermittlungen." Der Lokalbetreiber habe die Registrierungspflicht nicht verletzt, sondern ursprünglich aus Versehen eine falsche Gästeliste übermittelt. Gerald Satzinger, Abteilungsleiter Contact Tracing am Linzer Gesundheitsamt, spricht von technischen Schwierigkeiten: "Das Prozedere ist ein bisschen kompliziert."

Nachdem ihn die Behörde darauf hingewiesen hatte, schickte Remembar-Betreiber Marc Zeller am vergangenen Freitag die richtige Liste. "Wir haben die Daten bis Samstag ausgelesen – es befinden sich 178 Personen auf der Liste", sagt Satzinger. Die Mitarbeiter des Kontaktpersonenmanagements hätten alle darin angegebenen Personen kontaktieren können.

Das Beispiel zeigt, dass derzeit das Contact Tracing der Behörden derzeit wieder verstärkt in den Fokus rückt. Nicht zuletzt die Öffnung der Nachtgastronomie hat zuletzt dazu beigetragen, dass die Zahl der Neuinfektionen wieder steigt: Der Corona-Cluster in einem Nachtlokal in Kaprun (Salzburg) umfasst 52 Fälle, in Velden (Kärnten) gab es am Dienstag nach einem Gastro-Besuch noch 22 aktiv Infizierte, auch in Graz gibt es vier unterschiedliche Gastro-Cluster. "Wir kontrollieren wirklich streng", sagt Remembar-Betreiber Zeller. Die Registrierung per QR-Code erfolge am Eingang. Von Großgruppen, die ins Lokal wollten, sei ursprünglich nur eine Person registriert worden, räumt Zeller ein. Seit Bekanntwerden des Clusters werde aber jeder Einzelne registriert. "Wer sich nicht registriert, kommt gar nicht rein."

Kein Einblick für Wirte

Der Wirtesprecher in der Wirtschaftskammer OÖ, Thomas Mayr-Stockinger, ist sicher, dass das auch für Zellers Branchenkollegen gilt: "Gerade in Discos werden 3G-Kontrollen und Registrierung durch Securitys sehr gewissenhaft durchgeführt."

In Gasthäusern sei die Registrierung via QR-Code mitunter weniger beliebt, hier würden dann handschriftliche Registrierungslisten geführt. Ob sich jemand digital mit dem Smartphone registriert, sei für die Wirte kaum nachvollziehbar: "Aus Datenschutzgründen haben Gastronomen hier keinen Einblick, nur die Behörde kann die Daten auslesen."

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