Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Wahlkampf im Spital: SPÖ will gesetzliches Verbot

21. September 2019, 00:04 Uhr

LINZ/WELS. Ärger über Primar, der im Klinikum Wels VP-Werbematerial an Patienten verteilte

Der OÖN-Artikel über jenen Arzt im Klinikum Wels-Grieskirchen, der im Spital VP-Wahlkampfmaterial an Patienten verteilte, schlug gestern Wellen.

Wie berichtet, hatte sich ein Angehöriger einer Patientin in einem Brief an die OÖN beschwert, dass Dermatologie-Primar Werner Saxinger (er kandidiert für die ÖVP für den Nationalrat) an seinem Arbeitsplatz Wahlwerbung betreibt. „Meine Mutter stört das. Aber sie traut sich nichts zu sagen, weil sie fürchtet, dass sie dann anders behandelt wird.“

Saxinger räumte gegenüber den OÖNachrichten ein, Folder verteilt zu haben – allerdings „nur an befreundete Patienten“, wie er sagt. Die Geschäftsführung des Klinikums Wels-Grieskirchen, die von den OÖN über die Werbeaktivitäten informiert wurde, untersagte ihm das umgehend.

Rendi-Wagners Besuch im Spital

Für SP-Landtagsklubchef Christian Makor ist das nicht genug. „Unethisch“ nennt er die Wahlwerbung im Spital. Oberösterreichs SPÖ werde im Landtag eine Gesetzesinitiative einbringen, die Wahlwerbung im Krankenhaus verbieten soll. In öffentlichen Spitälern, die wie Wels-Grieskirchen zu fast 100 Prozent von der öffentlichen Hand finanziert werden, dürfe es „nicht von einzelnen Hausordnungen abhängen, ob parteipolitischer Missbrauch mit dem Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten betrieben wird“, sagt Makor.

Es ist freilich noch gar nicht lange her, dass die SPÖ selbst durch das Klinikum Wels-Grieskirchen tourte: Im Juli besuchte Parteichefin Pamela Rendi-Wagner das Klinikum. Begleitet von der Geschäftsführung des Hauses, hatte auch sie – so zeigen es von der SPÖ veröffentlichte Fotos – Kontakt zu Patienten.

Ist auch das zu verbieten? „Es ist ein Unterschied, ob ein behandelnder Arzt, der im Spital arbeitet, Wahlkampfmaterial an Patienten verteilt oder ob Politiker wie eine ehemalige Gesundheitsministerin ein Krankenhaus besuchen, um sich ein Bild davon zu machen“, sagt Makor. Sollte beim Rendi-Wagner-Besuch Wahlwerbung verteilt worden sein, würde er das aber genauso ablehnen.

„Das ist eine neue Dreistigkeit“, sagt Grünen-Nationalratskandidat David Stögmüller über den wahlwerbenden Primar: „Kurz muss seine Schäfchen einfangen und wieder zurück auf die Straße holen, wo sie hingehören, und nicht in Krankenhäuser, wo ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Arzt und Patienten besteht.“

mehr aus Oberösterreich

Wandern zwischen Obstbäumen in der Scharten

34-Jährige in Zug von Schärding nach Linz sexuell belästigt

Es bleibt kalt: "Wir sind von einem Extrem ins andere gerutscht"

Beim Leerstand wird gemauert

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 22.09.2019 15:36

Jetzt auf einmal, wollen die ein Verbot. Haben sie Angst um ihre Stimmen. Dann musste man das wählen in Altenheimen auch verbieten. Denn dort wird noch mehr schindluder getrieben.

lädt ...
melden
antworten
valmet (2.089 Kommentare)
am 22.09.2019 11:39

Beim Wahlkarten ausfüllen in Altersheimen Sind
die Genossen recht behilflich damit das Kreuzchen an die Richtige Stelle kommt
Gehört auch verboten

lädt ...
melden
antworten
strasi (4.410 Kommentare)
am 21.09.2019 11:48

Primar Saxinger als ÖVP-NR-Kandidat hat sich durch Wahlwerbung als behandelnder
Arzt ziemlich distanzlos erwiesen. Wahrscheinlich haben auch andere PatientInnen
sich darüber geärgert, aber aus Angst vor schlechter Behandlung nichts gesagt.
Tja und wer so etwas "hinunterwürgt" hat wohl nicht den gewünschten Heilungserfolg.

lädt ...
melden
antworten
Selten (13.716 Kommentare)
am 21.09.2019 01:36

Tja, in Vorwahlzeiten entdecken die Politiker, dass wir alle Patienten sind.

Unser Leiden: die herrschenden Zustände.

In Vorwahlzeiten sind die Herrschaften, die unsere Leiden verursachen, plötzlich mit uns befreundet.

Sogar der Herr Primar!

Ich hoffe, Frau Pamela-Joy hat sich keinen resistenten Krankenhauskeim eingefangen, die gibt es nämlich, neben potentiellen Wählern, auch noch im Krankenhaus, wobei man diese Keime in der Regel mit noch mehr Nichtbeachtung behandelt als die Patienten in Nichtvorwahlzeiten.

Muss schon stressig sein, alle paar Jahre einige Wochen lang außerhalb seiner Feudalblase jenen das Goderl zu kratzen, mit denen man sonst nichts weiter zu tun hat, als deren Geld einzustreichen.

Aber was solls. Ich habe in ÖO auch schon Alternativheiler erlebt, die Patienten auf der Intensivstation heimgesucht haben, und es soll auch einen Anwalt gegeben haben, der Leute nach Verkehrsunfällen im Spital besucht hat.

Im Vergleich sind da die Seelsorger direkt unaufdringlich

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen