Vorfälle in der LILO: Mehr Kontrollen und Kameras

12.Februar 2019

Pöbeleien, Tritte gegen Zugwaggons, aggressives Verhalten gegenüber dem Zugpersonal und anderen Fahrgästen. Seit Monaten sieht sich die Linzer Lokalbahn (LILO) mit einer Häufung derartiger Vorfälle konfrontiert.

"Zum Beispiel lungern auf Gleis 21, unserem LILO-Gleis auf dem Linzer Hauptbahnhof, immer wieder aggressive Personen herum, sie stoßen einander herum und prügeln sich. Mir ist zu Ohren gekommen, dass sich Frauen abends nicht mehr auf diesen Bahnsteig trauen und sich lieber mit dem Auto aus Linz abholen lassen", sagt Friedrich Klug, Vorstand der LILO. Es seien stets die selben Personen, die Ärger verursachen: "Es handelt sich um eine kleine Gruppe von Asylwerbern, die in einer Einrichtung in Alkoven untergebracht sind."

Gestern fand im Büro von Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FP) ein "runder Tisch" statt, an dem neben Vertretern der Verkehrsbetriebe und Sicherheitsexperten auch Integrationslandesrat Rudi Anschober (Grüne) und Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FP) teilnahmen.

Für Anschober brachte der Sicherheitsgipfel "vor allem eine Versachlichung der Diskussion". Er betont, dass sich 99,9 Prozent der Fahrgäste korrekt verhielten, jedoch sei "jeder Einzelfall einer zuviel".

Gratisfahrt für Uniformierte?

Aufbauend auf den Ergebnissen des "runden Tisches" sollen nun "Sicherheitskonzepte umgesetzt werden", kündigt Steinkellner an. Unter anderem soll der Einsatz von Überwachungskameras auf dem Bahnsteig 21 beziehungsweise dem gegenüberliegenden Busterminal geprüft werden. Auch die Gratisfahrt für Uniformierte wurde diskutiert: "Feuerwehren, Bundesheerorgane, Polizei, Rotes Kreuz in Uniform sorgen für Respekt in öffentlichen Verkehrsmitteln und steigern das Sicherheitsgefühl", sagt Podgorschek.

Als Sofortmaßnahme wurde der Verkehrsverbund beauftragt, einen Leitfaden zum Thema, "wie verhalte ich mich richtig im Öffentlichen Verkehr" zu erstellen.

Vorfälle auf LILO beschränkt

Die Häufung derartiger Vorfälle scheint aber auf die LILO beschränkt zu sein, wie ein Rundruf der OÖNachrichten ergab.

Die Linz AG verzeichne "weder einen Anstieg beim Vandalismus noch bei Übergriffen auf das Personal", sagt eine Sprecherin. Am Montag kam es in einem Bus der Linz Linien jedoch zu einem Zwischenfall. Vier Jugendliche zerschlugen in der Kärtner Straße mit einer Glasflasche eine Trennscheibe aus Sicherheitsglas und flüchteten danach unerkannt.

Vom oberösterreichischen Verkehrsverbund heißt es zum Thema aggressive Fahrgäste und Vandalismus: "Wir haben nicht festgestellt, dass es hier zu Verschlechterungen gekommen ist."

Auch bei Stern & Hafferl, der Betreibergesellschaft der LILO, gebe es auf den anderen Bus- und Bahnlinien "keine nennenswerten Probleme", sagt Geschäftsführer Günter Neumann. (hip)