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Vom Scanner bis Kuli-Verbot: Schulen rüsten gegen Matura-Schwindler auf

Von Herbert Schorn   07.Mai 2019

Mit den Fächern Deutsch und Mathematik kommt die Zentralmatura heute und morgen so richtig auf Touren. Doch nicht alle der rund 45.000 österreichischen Maturanten versuchen ihr Glück auf dem ehrlichen Weg.

Nun rüsten Oberösterreichs Schulen im Kampf gegen die Schwindler auf. So hat das Europa-Gymnasium in Linz-Auhof bereits vor einigen Jahren mehrere Scanner angekauft. Sie kommen seither genau einmal im Jahr zum Einsatz, sagt Direktor Gottfried Jachs: "Immer zur Matura."

Schummelpotenzial in Mathe

Bevor die Schüler eingelassen werden, werden sie von Lehrerinnen und Lehrern per Metallscanner "abgehört". Damit soll sichergestellt werden, dass die Kandidaten alle Smartphones abgegeben haben. "Die Maßnahme hat aber eher präventiven Charakter", sagt Jachs. "Wir betrachten sie als Erinnerung, falls jemand vergessen hat, das Handy ins Körberl zu legen." Für die Maturanten sei das Scannen vor der schriftlichen Prüfung mittlerweile normal: "Sie betrachten das nicht als Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit." Auch an anderen oberösterreichischen Gymnasien werden solche Geräte schon eingesetzt.

Das Gymnasium der Franziskanerinnen in Wels erweitert ebenfalls sein Anti-Schwindler-Konzept. Denn in Mathematik gibt es heuer, wie berichtet, Änderungen: So muss der Grundlagenteil, ein Multiple-Choice-Test, nicht mehr nach zwei Stunden abgegeben werden. Doch genau darin sieht Direktor Georg König erhebliches Schummelpotenzial: "Bei einem Kreuzerltest kann sehr leicht abgeschrieben werden", sagt der Schulleiter. "Ein Blick genügt." Daher werden in Mathematik die Kontrollen aufgestockt: "Wir setzen eine zweite Aufsichtsperson ein." Um Schwindeln durch technische Hilfsmittel zu unterbinden, müssen Handys und Uhren abgegeben werden. Auch private Kulis sind verboten: "Es dürfen nur Stifte verwendet werden, die die Schule bereitstellt", sagt König.

Scharfe Konsequenzen

Schummeln zahle sich auf keinen Fall aus, sagt Werner Schlögelhofer, pädagogischer Leiter der Landesbildungsdirektion: "Erschwindelte Leistungen dürfen nicht gewertet werden. Im Extremfall muss ein Kandidat noch einmal zur Matura antreten."

In der HTL in Steyr geht man dagegen einen anderen Weg. "Wir kontrollieren nur so viel wie unbedingt nötig", sagt Direktor Franz Reithuber. "Wir haben großes Vertrauen in unsere Schüler." Der Erfolg gebe der Schule recht: "Im Vorjahr gab es in Mathematik kein einziges Nicht genügend."

Video: Die Zentralmatura läuft an

Zentralmatura

Ohne Probleme gestartet ist die Zentralmatura. Allerdings traten gestern in ganz Österreich nur insgesamt 1300 Schülerinnen und Schüler an: Geprüft wurden die Minderheitensprachen Ungarisch, Slowenisch, Kroatisch sowie Spanisch.

Heute steht Deutsch auf dem Maturaplan, morgen Mathematik. In diesem Fach gab es aufgrund der schlechten Ergebnisse im vergangenen Jahr einige Änderungen. Die Angaben sollen verständlicher formuliert werden, das Bewertungssystem wurde leicht reformiert. Die schriftlichen Prüfungen werden mit Französisch (Donnerstag) und Englisch (Freitag) fortgesetzt und kommende Woche mit Latein/Griechisch (Montag) und Italienisch (Dienstag) beendet.

45.000 Maturanten treten österreichweit an, in Oberösterreich sind es rund 6900.

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