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Vom Erpresser zum Erpressten: Irrer Innviertel-Krimi über Sportautos und Kokain

Von Robert Stammler, 18. Oktober 2024, 14:51 Uhr
Man with gun, gangster, focus on the gun
Bei den Drohungen soll auch eine Schusswaffe im Spiel gewesen sein. Bild: Micha Klootwijk

BRAUNAU. Die Polizei Braunau sprengte einen Drogenring, in dem es auch um Erpressungen und einen schweren Vandalenakt ging. Vier Männer sitzen in U-Haft.

Die Reifen zerstochen, die Heckscheibe zerschlagen, die Sitze des Fahrzeuges beschmiert. Nicht nur einmal, sondern mehrere Male wurde das Auto einer rumänischen Familie im Bezirk Braunau zur Zielscheibe von Sachbeschädigungen.

Was die Ermittler erst später herausfanden: die Opfer dürften schon längst gewusst haben, wer hinter den Attacken auf ihr Auto steckte. 

Die Spur führte zu einem Sportwagenhändler im Bezirk Braunau. Der 24-jährige Österreicher soll zusammen mit seinem 27 Jahre alten "Geschäftspartner" aus Serbien die Rumänen erpresst haben. Der Serbe diente laut Polizei als Lenker des Fluchtwagens, ein PS-starker Bolide.

Offenbar Streit um Reparaturkosten

Der Händler soll seine Opfer auch durch das Vorzeigen einer Schusswaffe eingeschüchtert haben. Der Grund dafür sollen Schulden aus einem zwielichtigen Geschäft gewesen sein. Die Rumänen dürften einen gemieteten Mercedes des Händlers beschädigt haben und die Kosten dafür schuldig geblieben sein.  

Weil der Druck auf die Schuldner nichts brachte, soll der 24-Jährige einen Schuldeneintreiber aus Syrien (29) bezahlt haben, der den Rumänen zusammen mit Komplizen massiv bedroht haben soll, was aber nicht den erhofften Erfolg gebracht habe.

Am Ende wurde der Autohändler dann von jenem Syrer erpresst, den er selbst engagiert hatte, heißt es in dem Polizeibericht weiter. Weshalb der Österreicher und der Serbe schließlich entschieden haben sollen, die Angriffe auf das Auto der Rumänen zu verüben.

Wohnung als Drogenbunker

Die Polizei fand heraus, dass die Beschuldigten nicht nur mit gebrauchten, aber hochpreisigen Sportautos handelten, sondern mutmaßlich auch mit Kokain. Eine nicht angemeldete Wohnung des Autohändlers diente als Drogenbunker mit Kokain im Straßenverkaufswert von 200.000 Euro. 

Die Drogen wurden von einem 24-jährigen Dealer aus Salzburg bezogen, der heuer vor wenigen Wochen festgenommen wurde. Er befindet sich ebenso weiterhin in Haft wie der Autohändler und sein Komplize und der als Erpresser angeheuerte Syrer. 

Eine Spur der Verwüstung

Der österreichische Autohändler gab am Ende auch zu, dass zusammen mit seinem serbischen Komplizen und einem 22-jährigen Kokainkunden unter Drogen- und Alkoholeinfluss in ein Sportauto eingestiegen war, um im Jahr 2022 eine Spur der Verwüstung durch das Mattigtal im Innviertel zu ziehen.  

Dabei fuhren diese abwechselnd zumindest 25 Leitpflöcke und 20 Schneestangen um, bevor sie den hierfür verwendeten Pkw, mithilfe eines befreundeten Abschleppunternehmens verschrotten ließen, wodurch bewusst Beweismittel vernichtet wurden. 

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Autor
Robert Stammler
Redakteur Oberösterreich
Robert Stammler

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