Vier von zehn Beschäftigten sind nie im Krankenstand
LINZ. AK-Expertin: Für zehn Prozent der Krankenstände sind psychische Erkrankungen verantwortlich
Im Durchschnitt fielen pro Jahr pro Arbeitnehmer in Oberösterreich 13 bis 13,5 Krankenstandstage an, sagt Dagmar Andree, die Leiterin der Abteilung Arbeitsbedingungen der AK Oberösterreich. Wobei auch Sonn- und Feiertage als Krankenstandstage zählen. Die Krankenstände verteilen sich aber sehr ungleich.
"Acht Prozent erkranken so schwer, dass 50 Prozent aller Krankenstandstage auf sie fallen", sagt Andree. 40 Prozent der Arbeitnehmer sind innerhalb eines Arbeitsjahres hingegen nie im Krankenstand. 25 Prozent der Krankenstandstage fallen auf Muskel- und Skeletterkrankungen, 17 Prozent auf Atemwegserkrankungen. Für zehn Prozent aller Krankenstandstage sind bereits psychische Erkrankungen verantwortlich.
"Gerade in der Pandemie sind die psychischen Belastungen enorm hoch", so Andree und verweist auf Homeschooling, Homeoffice und Krankenstände, die für die verbleibenden Kollegen eine große Belastung seien. Bei psychischen Erkrankungen betrage die durchschnittliche Krankenstandsdauer rund 36 Tage. Die Corona-Pandemie dürfte bereits in den Zahlen der Österreichischen Gesundheitskasse für 2020 ihre Spuren hinterlassen haben. "Laut ÖGK dauerte der durchschnittliche Krankenstand bei einer Krebserkrankung 51 Tage, im Jahr davor waren es nur 42 Tage." Der Grund könnte sein, dass wegen Corona etliche Behandlungen und Untersuchungen verschoben werden mussten.
"Mich ärgern Diskussionen, in denen man so tut, als wären Krankenstände das Riesenproblem", betont AK-Präsident Johann Kalliauer. "Wenn man die Botschaft sendet, jeder Krankenstand sei suspekt, dann gehen viele Leute auch krank arbeiten." Der AK-Chef plädiert daher dafür, "die Emotionalität aus dem Thema herauszunehmen".
Ein positiver Ansatz sei, belastende psychische und physische Faktoren am Arbeitsplatz ernst zu nehmen. "Das gemeinsame Ziel sollte eine Arbeitssituation sein, die nicht krank macht", so Kalliauer. Es gebe in den heimischen Betrieben dafür auch "viele positive Beispiele".
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Ich glaube dass ein "falscher Krankenstand" da und dort sogar gut ist. Und zwar für Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Nämlich dann, wenn ein Mitarbeiter zwar körperlich gesund ist, sich aber fertig und ausgelaugt fühlt.
Ein Urlaub ist oftmals nicht so schnell zu bekommen.
Wenn ein Mitarbeiter in so einer Situation dann eine Woche "krank" ist, kann das genügen um die Kraftreserven vorübergehend wieder aufzufüllen.
So wird möglicherweise der eine oder andere Langzeitkrankenstand aus psychischen Gründen verhindert.
Bei den Pensionisten sind noch weniger im Krankenstand 😂😂😂
Wenn der Arbeitsplatz passt. Du gerne dort arbeitest und vom Lohn nicht abhängig bist.
Wirst automatisch weniger krank sein.
Jedoch ist die Realität. Wennst das am Morgen siehst. Wie Sie in die Arbeit fahren. Mit was für ein Gesicht. Eher Gegenteil der Fall sein.
Manche flüchten ja von zu Hause und fühlen Sich nur in der Arbeit wohl.
Manche glauben nur die Arbeit macht Sie frei.
Und manche glauben Sie arbeiten. Jedoch in Wirklichkeit sinds grossteils mit Klatsch und Kaffee Rauch pausen beschäftigt. Geht nur in der staatlichen Wirtschaft.
Und manche schlafen in der Arbeit..
Weil zu Hause geht's rund mit Alkohol bis in den Morgen.
Und manche Arbeiten so hart. Das Krank werden von der Arbeit. Jedoch erst im Alter draufkommen. Wenn es zu spät ist.
Man sollte mal die krankenstände der Beamten und der Privatwirtschaft gegenüberstellen.was sich da manche (beamte) leisten ist unvorstellbar!!!!!
Krankenstände sind kein Problem, solange jemand wirklich krank ist.
Leider wird auch viel Schindluder getrieben, um sich den einen oder anderen "Urlaubstag" zusätzlich herausholen zu können. Aussagen wie "XY Tage Krankenstand im Jahr stehen mir sowieso zu" zeigen, welche Einstellung manche haben...
Frage mich ob "Quarantäne" jetzt auch Krankenstand bedeutet???
Würde ich davon abhängig machen welchen Beruf jemand hat. Wer im Büro ist kann Home Office machen und somit würde ich das nicht als Krankstand bewerten.
Ich mein ja nicht "HomeOffice" sondern der als positiv getesteter (symptomloser-also Gesunder) in Quarantäne geschickt wird. Ist der dann automatisch in Krankenstand??????????
Wir können auch nächstes Jahr auf Grippeviren Testen
und alle die den Virus haben in Quarantäne senden.
@Glingo Könnte man machen, aber dann hätten wir die nächste "Pandemie"
Nein, das ist ein anderes Paar Schuhe.
Beim Krankenstand gibt es idR. ab den 11. Krankenstandstag für Unternehmen <50 Mitarbeiter eine Entgeltfortzahlungs-Zuzahlung der AUVA, bei Quarantäne, wo der MA kein oder nicht im normalen Ausmaß auf Home-Office ausweichen kann, einene Vergütung für das Unternehmen durch die jeweilige BH (Antragsfrist beachten!).
Die behördlich beschiedene Quarantäne unterbricht einen allfälligen Krankenstand!
Sinds mir zuvorgekommen. Auch aus dem HR Bereich?
Stimmt. Dagegen sollte man etwas tun.
Im Gegenzug sollten aber auch Unternehmen bestraft werden die Mitarbeiter im Krankheitsfall sofort kündigen.
Gegenfrage: MUSS man eigentlich unbedingt krank sein? Ich frage nur deshalb, weil ich in meinen bis dato 36 Arbeits-Jahren/430 Arbeits-Monaten oder ca. 9100 Arbeitstagen nachweislich genau 16 Tage im Krankenstand war ...davon 12 wegen eines Verkehrsunfalls.
Nicht falsch verstehen, ich bin froh so gesund zu sein, und es gibt bestimmt Menschen mit schlechter Gesundheit, die leider auf das Mittel Krankenstand zurückgreifen müssen. Aber umgekehrt kenne ich auch Mitbürger, die wegem jeden Furz zuhause bleiben ("ich fühl mich heute nicht so toll, habe schlecht geschlafen...gehn ma halt in Krankenstand...")
Von der AK und den Gewerkschaften klingt das immer so nach dem Motto "geht doch mehr in den Krankenstand"...
Dank meines Immunsystems kann ich mich nicht mal dran erinnern wann ich meinen letzten Krankenstand hatte.
Krank sein muss erlaubt sein. Es bringt nichts, sich kaputt in den Betrieb zu schleppen und somit schwerere Krankheitsverläufe oder gar angesteckte KollegInnen zu provozieren.
Im Bereich psychischer Erkrankungen muss noch eine Enttabuisierung stattfinden.