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"Unsere Hütte säuft im Schnee ab"

Von Gabriel Egger, 13. Jänner 2019, 19:14 Uhr
Dümlerhütte
Die Dümlerhütte über Roßleithen. Fotografiert von Mitarbeiter Wolfgang beim Abstieg vergangenen Freitag.

ROSSLEITHEN/GOSAU. Wer im Winter offen hatte, musste zusperren. Die enormen Schneemengen stellen auch Oberösterreichs Hüttenwirte vor eine große Herausforderung.

Harry Höll hätte es dieser Tage gemütlich. Um von seinem Schlafzimmer im ersten Stock der neuen Dümlerhütte (1495m) auf die Terrasse zu gelangen, müsste er nicht den Umweg über die Stiege nehmen. "Bei uns hat es soviel Schnee, dass ich einfach aus dem Fenster steigen könnte", sagt er. Bis zu vier Meter hoch türmt sich die weiße Pracht über Roßleithen. 

Was vorerst nach  Idylle und einer langen, guten Wintersaison klingt, ist für den Hüttenwirt längst kein Geschenk von Frau Holle mehr: "Das Seil unserer Materialseilbahn hat sich mit der Telefonleitung verheddert und liegt jetzt unter dem Schnee begraben. Das geht erst im Frühjahr wieder raus. Seilbahnhütte und Feuerholz sind auch darunter versunken. Unsere Hütte säuft im Schnee ab", sagt Höll.

Höll selbst ist bereits vergangene Woche von der Hütte abgestiegen. "Beim Abstieg, wenn man das überhaupt so nennen kann, bin ich zweimal bis zum Kopf im Schnee gesteckt". Die Dümlerhütte,die bis 10. März von Donnerstag bis Sonntag bewirtschaftet ist, hat bis auf Widerruf geschlossen. "Es soll auch keiner versuchen, wir sind alle herunten. Die Hütte kann durch unzählige Bäume, die auf der Forststraße und der Seilbahn liegen, nicht versorgt werden. Es ist verdammt gefährlich", sagt der Hüttenwirt. Auch die benachbarte Zellerhütte bleibt bis auf Weiteres geschlossen.  Höll könne die Bergsteiger aber beruhigen: "In diesem Winter scheinen Skitouren ohnehin bis Anfang Juli gesichert". 

 

Weg zur Dümlerhütte
Die Bäume drohen unter der Schneelast zusammenzubrechen.

Die Bäume drohen unter der Schneelast zusammenzubrechen.

Sisyphos-Arbeit hoch über Bad Goisern

Im Salzkammergut sieht man bei Max Verwagner zwar kein Holz mehr vor der Goiserer Hütte (1592m), dafür aber drei Meter Schnee. "Ich habe gefräst, geschaufelt und gegraben. Aber nach einer Stunde sah es ohnehin wieder so aus, wie vorher", sagt der Hüttenwirt, der heuer seine erste Wintersaison bestreitet. Und was für eine.  Auch er versucht, so gut es geht, die Hütte von den Schneemassen zu schützen. An eine Bewirtschaftung ist derzeit aber nicht zu denken. In Gosau, wo an schönen Tagen hunderte Tourengeher starten, um sich nach dem Aufstieg zum Hohen Kalmberg bei Verwagner zu stärken, spielt der Wind mit den Bäumen Mikado. Auch der Wirt selbst kann  nicht zu Fuß zu seiner Hütte aufsteigen. "Es ist fast gespenstisch, wenn man dem Wind zuhört, wie er die Bäume knickt. Derzeit würde ich überhaupt keinen Schritt in den Wald gehen", sagt Verwagner. 

 

Dümlerhütte
Die Goiserer Hütte ist derzeit wenig einladend.

Die Goiserer Hütte ist derzeit wenig einladend.

 

 

Der "Schneepegel" steigt noch weiter.

Der "Schneepegel" steigt noch weiter.

 

Max Verwagner
Hüttenwirt Max Verwagner kämpft sich durch die Schneemassen.

Hüttenwirt Max Verwagner kämpft sich durch die Schneemassen.

Lawinensituation verschärft sich

Auch die berühmte "Treppe ins Nichts" am Dachstein führt derzeit nur in einen Schneehaufen. Mehr als zwei Meter liegen auf der Touristenattraktion. Das Wiesberghaus, in dem eine Familie mehr als eine Woche lang eingeschneit war und vergangenen Freitag ins Tal geflogen wurde, hat sich bereits ins Dachstein-Plateau integriert. Hüttenwirtin Renate Kritzinger hält dort die Stellung. Mehr als vier Meter Schnee machen einen Aufstieg derzeit aber unmöglich. 

Er ist auch nicht ratsam. Denn bis Mittwoch fällt erneut ein Meter Neuschnee- in Verbindung mit orkanartigem Wind. Damit wird sich auch die Lawinensituation- derzeit mit Stufe vier als "groß" eingestuft- noch einmal verschärfen. 

Five fingers
Die Five-Fingers am Dachstein greifen nach dem Schnee.

Die Treppe ins "Nichts" führt jetzt in den Schnee 

 

Wiesberghaus
Das Wiesberghaus hat sich bereits in die Landschaft integriert.

Das Wiesberghaus hat sich bereits in die Landschaft integriert.

 

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6  Kommentare
6  Kommentare
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susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 14.01.2019 15:43

Man kann im Schnee ersticken, aber nicht absaufen! Von wegen Aggregatzustand ....

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lentio (2.769 Kommentare)
am 14.01.2019 06:51

Die Gier der Wirte ist grenzenlos. Vielleicht hat der Mensch in der Jahreszeit nichts im Berg zu suchen? Die Touris können ja stattdessen alle nach Linz kommen, die einmalige, fantastische Innenstadt mit der authentischen Gastronomie ausprobieren...

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santabag (5.804 Kommentare)
am 14.01.2019 08:39

Das war jetzt wohl nicht nur Ironie, sondern purer Zynismus. Sie scheinen ein Vollblut-Sarkast zu sein ...

... ich hau mich ab ... "Linz" in einem Atemzug mit "fantastischer Innenstadt" zu nennen ... *muahahaha*

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KlausBrandhuber (2.065 Kommentare)
am 14.01.2019 08:39

Der Kommentar ist alles andere als g'scheit.

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il-capone (10.341 Kommentare)
am 14.01.2019 09:01

Die Gier der Wirte ... in Linz ist grenzenlos ...

Was jetzt 🤔

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scharfer (5.103 Kommentare)
am 14.01.2019 15:53

wirte, die gierigste berufsgruppe.

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