Toleranzsemester für freiwillige Zivildiener
LINZ / WIEN. OÖN-Bericht warf Problem auf, Minister Faßmann (VP) schlug nun Lösungen vor.
Nachdem der 22-jährige Linzer Paul Hueber als außerordentlicher Zivildiener grobe Nachteile für sein Informatik-Studium an der Technischen Universität (TU) Graz in Kauf hätte nehmen müssen (die OÖN -berichteten exklusiv), hat sich nun Bildungsminister Heinz Faßmann (VP) zu der Problematik zu Wort gemeldet.
Der außerordentliche Zivildienst könnte für manche Fächer, etwa Medizin oder Pflegewissenschaft, als Wahlfach oder Praktikum angerechnet werden, sagte Faßmann gestern im Ö1-Morgenjournal. Studenten, die Studienbeihilfe beziehen, sollen durch den Sonderzivildienst keine Nachteile erleiden – so könnte etwa das laufende Semester ruhend gestellt werden. Außerdem strebt Faßmann für die Betroffenen eine Hinaufsetzung des Höchstalters für den Bezug von Familienbeihilfe an.
Wie das Sommersemester für die restlichen Studenten zu bewerten sei, müsse mit den Unis abgesprochen werden. Denkbar wäre ein "neutrales Semester" oder eine Verlängerung der Lehrveranstaltungen in den Sommer hinein. "Ich strebe mit den Universitäten gemeinsam eine einheitliche kulante Lösung an", sagte Faßmann. Dass das Studienjahr mit der Schließung der Unis vor zwei Wochen indes bereits wieder vorüber sein könnte, ist für ihn allerdings "ein bisschen Spekulation".
Der Linzer Paul Hueber, der die Debatte angestoßen hatte, findet es gut, dass nun Lösungen bei der Studien- und Familienbeihilfe und Anrechnungen vom Minister angedacht sind. Er hat aber weiterhin Bedenken: "Da der Zivildienst Vollzeit mit 40 Stunden geleistet werden muss, bleibt es sehr schwierig, den außerordentlichen Zivildienst mit dem Studium zu kombinieren", sagt der 22-Jährige.
Sein Lösungsvorschlag wäre, den freiwilligen Zivildienst Teilzeit zu absolvieren, sodass sich zwei Zivildiener eine Stelle teilen. "Dadurch würde auch Zeit bleiben, um sich dem Studium oder einer anderen Ausbildung zu widmen", sagt Hueber.
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