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Theo (13) wurde immer trauriger, jetzt darf er wieder in die Schule gehen

Von Anneliese Edlinger   14.Oktober 2021

Vier Wochen lang ist der 13-jährige Theo (Name von der Redaktion geändert) zu Hause unterrichtet worden. Doch die Entwicklung, die der Bub dabei genommen hat, hat seinen Eltern zunehmend Sorgen bereitet. Der sonst so gut gelaunte 13-Jährige sei immer trauriger geworden und habe sich immer mehr zurückgezogen, sagte Theos Mutter zur Direktorin jener Mühlviertler Mittelschule, von der der Bub Anfang September abgemeldet worden war.

Damals gehörte der junge Mühlviertler zu jenen 1408 Buben und Mädchen in Oberösterreich, die von ihren Eltern wegen der Corona-Maßnahmen aus Volks- und Neuen Mittelschulen genommen worden waren. "Es war wohl die Gruppendynamik", die die Eltern des 13-Jährigen zu diesem Schritt bewogen haben dürfte.

"Da gab es Eltern, die sich gegenseitig ermuntert haben, da mitzumachen", sagt die Direktorin der betroffenen Mittelschule. In Summe seien sieben Kinder von der Schule ab- und zum Heimunterricht angemeldet worden. Und Theo sei der Erste, der in der Vorwoche wieder zurückgekommen sei. "Die Mutter war sehr froh, dass dies so einfach gegangen ist und wir ihr Kind mit offenen Armen aufgenommen haben."

Das Erfreulichste sei aber, Theos Veränderung zu beobachten. "Die Freunde und Klassenkameraden haben ihm so gefehlt. Man sieht richtig, wie er unter diesen jetzt wieder auflebt", sagt die Schulleiterin. "Ich habe der Mutter auch gesagt, dass es gut ist, dass sie so bald zurückgekommen sind." Noch sei vielleicht versäumter Stoff ohne große Probleme aufzuholen.

Die Eltern von Theo sind nicht die Einzigen, die die Entscheidung, ihr Kind daheim zu unterrichten, revidiert haben. Stand Dienstag sind bundesweit von rund 7500 abgemeldeten Kindern mehr als 550 wieder an ihre Schulen zurückgekommen. In Oberösterreich gibt es bei 1408 Abmeldungen 69 Rückkehrer.

"Ich bin froh über jeden einzelnen Rückkehrer", sagt Bildungsdirektor Alfred Klampfer. Noch sei nicht viel Unterrichtszeit verloren, "und die Lehrer werden sich sehr um die betroffenen Kinder bemühen." Da man in der Bildungsdirektion davon ausgegangen sei, dass nicht wenige Eltern ihre Entscheidung zum Heimunterricht revidieren würden, "haben wir es auch bei den geplanten Klassenteilungen belassen. Dadurch wird ein Einstieg ganz einfach möglich", sagt Klampfer. Hat eine Klasse mehr als 25 Schüler, wird diese geteilt. Durch die vielen Abmeldungen hätten etliche Klassen zwar weniger als 25 Schüler gehabt, seien aber trotzdem geteilt worden, um später etwaige Rückkehrer problemlos eingliedern zu können.

Im Vergleich der Bildungsregionen hat es im Mühlviertel mit 359 Kindern die meisten Abmeldungen gegeben. Und im Mühlviertel sind mit 24 an der Zahl bisher auch die meisten Buben und Mädchen in die Schule zurückgekehrt. Und einer davon ist Theo, der den Schulalltag jetzt tatsächlich genießt.

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