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Täglich schreiben gegen Vorurteile

Von Karin Haas   22.Oktober 2019

Ich schreibe, auch wenn mir nicht unbedingt danach ist“, sagt Britta Mühlbauer (58). Die gebürtige Innviertlerin ist frischgebackene Preisträgerin des Marianne-von-Willemer-Literaturpreises, den das Frauenbüro der Stadt Linz unter der Ägide von Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) vergibt.

Britta Mühlbauer bekam den mit 3600 Euro dotierten Preis für ihren Essay „Freibad“, einen Text über eine folgenschwer-missverständliche Begegnung von Jugendlichen mit einem ebenso jugendlichen Migranten.
„Es geht nicht um Migranten, sondern vielmehr um Vorurteile“, sagt Mühlbauer. Sie setzte sich damit gegen 65 Mitbewerberinnen durch und überzeugte die Jury.

Mühlbauer kam als Studentin der Musikpädagogik, Romanistik und Germanistik nach Wien und blieb. Sie lebt im Bezirk Ottakring, kommt aber oft mit ihrem Ehemann, einem pensionierten Pathologen, der ebenfalls Oberösterreicher ist, „nach Hause“. Mühlbauer arbeitet als Gitarrelehrerin und bietet auch Schreibseminare als Schreibpädagogin an.
„Ich bin selbstständig. Noch kann ich von der Schriftstellerei nicht leben“, sagt die Autorin. Sie hat im Deuticke-Verlag bereits zwei Romane herausgebracht („Lebenslänglich“/2018 und „Inventurdifferenz“/2013).

2017 stand Britta Mühlbauer in der Endauswahl für den AK-Literaturpreis. 2018 errang sie das Adalbert-Stifter-Stipendium des Landes Oberösterreich. Wenn sie nicht schreibt oder unterrichtet, geht Mühlbauer gerne ins Kino („Dort habe ich viel über Dialoge gelernt“), oder sie liest Bücher, aber stets auf Papier, wie sie betont.

Zwei Stunden Schreiben am Morgen und zwei Stunden Schreiben am Nachmittag gehört, im engen Korsett des Brotberufes, zur täglichen Übung. Als Tierkreiszeichen-Stier zeigt sie Durchhaltevermögen. Einen stilisierten Stier trägt Britta Mühlbauer auch um den Hals. Den hat ihr Gatte mit viel Fingerspitzengefühl gefertigt. Das braucht auch Britta Mühlbauer für ihre Texte.

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19. April 2024