Bis zu 20 Grad: Sonntag bringt "prächtiges Frühlingswetter"

Von nachrichten.at   16.März 2019

"Am Samstagnachmittag wird sich das Wetter bessern, die Wolken lockern auf und der Wind wird weniger", sagt Josef Haslhofer, Meteorologe bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Nur im Mühlviertel hielt das Schlechtwetter länger, auch gab es kleinräumige Überschwemmungen. Am Sonntag aber darf sich ganz Oberösterreich über prächtiges Frühlingswetter freuen. Haslhofer erwartet am Nachmittag bis zu 20 Grad in Oberösterreich.

Den sonnigen, warmen Tag morgen sollte man möglichst auskosten - denn schon am Abend zieht eine weitere Kaltfront mit Sturm über das Land. "Ein Temperatursturz mit Regen und Schneeschauern ist zu erwarten", prognostiziert Haslhofer. Die Kaltfront dauert allerdings nur von etwa 20 Uhr bis Mitternacht an. In dieser Zeit werden Windspitzen von bis zu 80 km/h erwartet.

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Zweite Wochenhälfte bringt viel Sonne

Zu Beginn der kommenden Woche ist weiterhin mit dichten Wolken, Regen und Schnee oberhalb von 700 Metern zu rechnen. Die Höchstwerte liegen nur bei fünf bis neun Grad. 

Am Dienstag kann es im südlichen Bergland bis in die Niederungen schneien. "Durch den Nordwestwind stauen sich zahlreiche Wolken an, die Schneeschauer bringen können", sagt Haslhofer. 

Die übrigen Landesteile dürften vom Niederschlag verschont bleiben. Doch selbst bei sonnigem Wetter sollte man sich warm einpacken: Die Temperaturen gehen nicht über neun Grad hinaus. Äußerst frisch bleibt es am Mittwoch. In der Früh erwartet Haslhofer nur -4 bis 0 Grad. 

Bergauf geht es dann am Donnerstag. "Haube, Handschuhe, Schal und Winterjacke sollte man aber besser noch nicht wegpacken. Wie für den März üblich, ist es in der Früh noch sehr kalt", sagt der ZAMG-Meteorologe, und hat für das kommende Wochenende noch gute Nachrichten parat: "Momentan schaut es sehr frühlingshaft aus. Temperaturen von mehr als 15 Grad sind möglich."

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Zahlreiche Einsätze wegen des Sturms

Seit Samstag, Mitternacht, rückten die Freiwilligen Feuerwehren zu 74 Einsätzen im ganzen Land aus. In Kremsmünster (Bezirk Kirchdorf) stürzte ein Baum auf ein Hausdach, ebenso in Reichraming (Bezirk Steyr-Land). Durch den Sturm sind in der Nacht etwa 2500 Kundenanlagen der Energie AG kurzzeitig ausgefallen. Samstagfrüh waren knapp 300 Haushalte in den Gemeinden Haag am Hausruck, Hofkirchen, Pfarrkirchen im Mühlkreis und Oberkappel ohne Strom. 

In der Mühlviertler Gemeinde Hellmonsödt hat der starke Wind ein großes Trampolin auf die Leonfeldner Straße "gefegt". 

In der Welser Innenstadt stürzte nach einer heftigen Sturmböe die Glaseinfassung eines Gastgartens auf die Straße, in der Früh stürzte auf dem Stadtplatz ein Fenster auf den Gehsteig. In Gunskirchen (Bezirk Wels-Land) ist ein großer Ast auf einen Lkw gefallen, der auf der Wiener Straße unterwegs war. 

Sturm "Heinz" fegte über das Land
Feuerwehr Wels beseitigte Scherben in der Innenstadt

Auch die Linzer Berufsfeuerwehr stand im Einsatz, um etwa einen umgestürzten Bauzaun in der Altstadt zu entfernen. 

"Das Einsatzaufkommen war nicht so stark wie bei dem Sturm zu Wochenbeginn, aber die Kollegen werden trotzdem laufend alarmiert", hieß es vom Landesfeuerwehrkommando am Samstagmorgen. Verletzte habe es keine gegeben. 

105 km/h Windstärke in Wolfsegg

Mit Windspitzen von bis zu 105 km/h fegte der Sturm in der Nacht über Wolfsegg am Hausruck. Damit war die Marktgemeinde Spitzenreiter in den Niederungen. In Waizenkirchen im Bezirk Grieskirchen wurden 96 km/h gemessen, in Weyer 88 km/h, in Hörsching 85 km/h. 

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In den gelb markierten Regionen gilt Vorsicht.

In den gelb markierten Regionen gilt Vorsicht (Grafik: ZAMG)

Überschwemmungen in Passau

In einigen Gebieten Niederbayerns ist es in der Nacht auf Samstag zu Überschwemmungen gekommen. Vor allem Teile Passaus seien betroffen, wie die Polizei am Samstag mitteilte. "Die Pegel steigen dort massiv an", sagte ein Sprecher.

Der Hochwassernachrichtendienst meldete in der Früh die zweithöchste Meldestufe drei von vier an der Ilz bei steigender Tendenz. Das bedeutet, dass einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet und Sperrungen von Straßen nötig sind. Dieselbe Warnstufe gilt auch im Landkreis Regen für Gebiete am Schwarzen Regen.

Lawinengefahr im Westen Österreichs "sehr heikel"

Während der Lawinenwarndienst Vorarlberg die Gefahr am Samstag wieder von Stufe 4 auf 3 senkte, blieb es in Tirol bei der zweithöchsten Warnstufe 4.

Der Tiroler Lawinenwarndienst sprachen von einer "weiterhin sehr heiklen Lawinensituation": Neu- und Triebschnee von Freitag blieben störanfällig, es komme zu einem Anstieg der Gefahr von Nass- und Gleitschneelawinen mit der tageszeitlichen Erwärmung und der Sonneneinstrahlung. "An diesem ersten sonnigen Tag ist Zurückhaltung angebracht. Viel Neuschnee und Triebschnee vom Freitag müssen an allen Expositionen oberhalb von rund 2.200 m vorsichtig beurteilt werden. Schon einzelne Wintersportler können an vielen Orten Lawinen auslösen, auch große", so der Lawinenwarndienst Tirol. In der Tendenz bleibe die Lawinengefahr für weite Teile Tirols "erheblich".

Auf der Tauplitz wurde am Freitag ein Tourengeher bei einem Lawinenabgang schwer verletzt. Mehr dazu lesen Sie hier.