Engelszell: Stiftsbetriebe gehen an regionales Unternehmen
ENGELHARTSZELL. Die zuständige Kommission präsentierte heute eine erste Teillösung für die Zukunft des Stifts Engelszell.
Knapp 100 Jahre, seit 1925, bewohnte und belebte der Orden der Trappisten das Stift Engelszell. Im Frühjahr 2023 gab der Orden bekannt, das Kloster in Engelhartszell (Bezirk Schärding) aufzuheben. Gründe für diese Entscheidung waren der Nachwuchsmangel und die Altersstruktur der verbliebenen Mönche. Damit verliert der Orden nach einer zweijährigen Übergangsfrist mit September 2025 sein letztes deutschsprachiges Männerkloster.
Wie berichtet, wurde eine Kommission rund um Dom Samuel Lauras, den Abt des tschechischen Trappisten-Klosters Novy Dvur, eingesetzt. Diese wurde mit der Suche nach einer möglichen Zukunftslösung beauftragt – nicht nur für das Stift und seine Liegenschaften, sondern auch die wirtschaftlichen Betriebe, die seit Jahrzehnten wesentlicher Bestandteil des Klosters sind. Für die bekannte Likörerzeugung, die Brauerei und die Klostergaststätte vermeldete die Kommission rund um Dom Samuel und Stift-Wirtschaftsdirektorin Elfriede Haindl gestern positive Nachrichten: Nach Gesprächen mit kirchlichen, sozialen und privatwirtschaftlichen Organisationen konnte man sich mit einem Unternehmen aus der Region einigen. In einem Vorvertrag wurde vereinbart, langfristige Pachtverträge für die Betriebe abzuschließen.
"Es war uns wichtig, dass das Unternehmen den Werten, dem Gedankengut und der Spiritualität des Stifts entspricht. Das ist uns mit dieser Lösung gelungen", sagt Haindl, die ihre Arbeit als Wirtschaftsdirektorin in Engelhartszell erst mit Anfang des Jahres begonnen hat.
Das Unternehmen verfüge über große Erfahrungen mit erfolgreichen ähnlichen Betrieben, sagt Winfried Hinzen, Kommunikationsbeauftragter des Stifts. "Das Konzept ist nachvollziehbar. Zudem verfügt das Unternehmen über geeignete Vertriebswege, um die Produkte auch erfolgreich zu vermarkten."
Den Namen des Unternehmens wollten und konnten die Verantwortlichen gestern aus vertraglichen Gründen noch nicht bekannt geben. "Das Engagement des Unternehmens ist aber weithin bekannt", sagt Hinzen.
Gespräche mit der Diözese
Offen bleibt, was konkret mit der Stiftskirche sowie den umliegenden Gebäuden und Liegenschaften geschieht. Aber auch hier zeichnet sich eine Lösung ab. Ende September beginnen Verhandlungen mit der Diözese Linz. Diese habe laut Kommission grundsätzliches Interesse an einer Übernahme signalisiert. Ziel sei, eine gute Zukunft für die Stiftskirche sowie das ehemalige Stift als lebendigen Ort zu sichern. Bis Anfang des kommenden Jahres sollen die vertraglichen Details dafür konkretisiert werden. Anschließend habe man bis September 2025 genügend Zeit für eine geordnete Übergabe.
Fix ist, dass der Caritas-Standort in Engelhartszell in der bewährten Form erhalten bleibt. Die Diözese wird diesen als Eigentümerin weiterführen.
Dem Likör weint wahrscheinlich kein Mensch nach, wenn es ihn nicht mehr gäbe.
Muss der Steuerzahler wieder so ein altes Gemäuer mehr erhalten, das keine:r mehr braucht.
Wahnsinn !
Kulturbanause!
Die spirituelle Arbeit des Likörstifts wird somit privatisiert.