Wahlmüller will mit Vorwärts erstmals ein Spiel in der Bundesliga gewinnen
STEYR. Der 52-jährige Mühlviertler gibt heute gegen Lafnitz sein Debüt auf der Bank der Rot-Weißen-
Heute um 19.10 Uhr startet der SK Vorwärts Steyr gegen den SV Lafnitz in das Unternehmen "Hoffnungsschimmer". Wohl nur ein Sieg im Kellerduell erhält die Minimalchance auf den Klassenerhalt weiterhin am Leben.
Einfach wird diese Mammutaufgabe für Neo-Trainer Willi Wahlmüller und seinen Co Adnan Kaltak, der die Mannschaft bei den beiden Niederlagen gegen Innsbruck und Wattens betreute, jedoch nicht. Seit mittlerweile neun Spielen sind die Rot-Weißen in der 2. Bundesliga bereits ohne vollen Erfolg. Vier Remis und fünf Niederlagen sind seit dem bislang letzten Sieg am 10. November daheim gegen Klagenfurt die eher bescheidene Ausbeute.
Auf der Visitenkarte von Wahlmüller stehen vor seinem Debüt bei Vorwärts ebenfalls neun Spiele als Trainer in der 2. Bundesliga. Die Bilanz des 52-jährigen Mühlviertlers, der mit Blau-Weiß Linz den Meistertitel in der Regionalliga und den Aufstieg geschafft hatte, war danach allerdings überschaubar: Nach zwei Remis und sieben Niederlagen war für ihn das Abenteuer Bundesliga wieder beendet. In Steyr soll ihm nun aber die persönliche ebenso wie die rot-weiße Trendwende gelingen.
Bei Vorwärts kehren die zuletzt gesperrten Spieler Sebastian Dirnberger, Michael Halbartschlager und Yusuf Efendioglu in den Kader zurück, dafür muss Philipp Bader nach seiner fünften Gelben Karte pausieren. Lafnitz ist im Frühjahr ebenso wie Steyr noch nicht auf Touren gekommen und hat erst vier Punkte geholt.
Steyrer Zeitung: Was zeichnet den Trainer Wahlmüller aus?
Wahlmüller: Mit 450 Spielen an der Linie kann man mir wohl eine gewisse Routine nicht absprechen. Ich kann gut mit Underdog-Mannschaften, bin ein guter Taktiker und Motivator. Und ich brauche keine Superstars, sondern willige Spieler. Die hat Vorwärts.
Der erste Eindruck nach drei Trainingseinheiten in Steyr?
Vorwärts hat eine lauffreudige, motivierte Mannschaft, die großen Einsatzwillen zeigt. Leider haben wir viele Verletzte. In den vergangenen Spielen hat teils die letzte Entschlossenheit gefehlt, und dumme Fehler sind passiert. Jetzt beginnt aber wieder alles bei null.
An welchen Rädchen wird Willi Wahlmüller beim Debüt drehen?
Ich will vor allem ein neues Feuer entfachen, damit wir dieses Wunder noch schaffen. Die Fans werden eine leidenschaftliche Mannschaft sehen, die rackert und rennt, die alles reinwerfen wird. Allzu viel lässt sich in so kurzer Zeit nicht ändern, die Start-Elf steht aber schon im Kopf. Taktisch werde ich leichte Änderungen vornehmen. Wichtig wird sein, gegen die körperlich robusten Steirer kompakt zu verteidigen und unsere schnellen Spieler in Stellung zu bringen. Wir werden aber sicher nicht ins offene Messer laufen.
Wird es Überraschungen bei der Aufstellung geben?
Drei Spieler kommen zum Glück zurück, die Mannschaft wird also ein anderes Gesicht haben. Und eine besondere Rolle kommt den Führungsspielern, wie Großalber, Halbartschlager, Himmelfreundpointner oder Kerschbaumer, zu. Mein Vorgänger Gerald Scheiblehner hat bei Vorwärts tolle Arbeit geleistet. Ich ziehe meinen Hut. Aber eines noch: Man sollte in dieser Liga Realist bleiben.