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Von Babyboom und Bierbäuchen: Geris Corona-Tagebuch

Von Gerald Winterleitner, 07. April 2020, 18:34 Uhr
Gerald WInterleitner Bild: Weihbold

STEYR. Expertenwissen hat während der Coronakrise Hochsaison. Häufig auch nur jenes der zahlreichen Pseudoexperten. Gestern habe ich wieder von zwei Expertisen gehört.

Die Krise wird uns alle beschenken. Und zwar in Form von Hüftgold, Bierwampen und sonstigen Annehmlichkeiten. Davon sind  manche Experten überzeugt.

Durchaus nachvollziehbar. Wir Menschen legen uns eben mal gerne was beiseite, für Krisenzeiten etwa, und dann zehren wir oder naschen wir davon. Oder wir futtern uns rechtzeitig voll, ehe es nichts mehr gibt. Wer etwa den Science-Fiction-Thriller "Der Schacht" bereits gesehen hast, weiß, wovon ich spreche. Unsere Vorfahren haben das schon vor Jahrtausenden gemacht. Vorräte angelegt und die Bäuche gefüllt. Die Wohlgenährten haben dann eher überlebt.

Heute ist die Sache eine andere. Ein Großteil ist durchgehend wohlgenährt, Krise hin oder her. Aber wenn sie erst da ist, so unmittelbar und sich volksbedrohend anfühlend oder vermittelt, dann ruft plötzlich auch die Seele nach fester Nahrung. Ich kenne das, Sie sicher auch. Frustfressen etwa, wenn der Partner spinnt oder ein Werk misslingt. Aktuell: Frustfressen, weil gefühlt keiner weiß, was morgen sein wird. Das weiß auch sonst niemand, aber jetzt ist es schlimmer. Und mit gutem, nein, verzeihen Sie, vor allem mit viel, häufig auch nur schnell und aus Fadesse hineingestopftem Essen lässt sich manche Angst besser ertragen. Und es hebt die Laune. Also rein damit. Bei mir sind es Schoko, Eis oder Chips, gegen die ich noch weniger immun bin wie gegen dieses Coronavirus. Manchmal auch ein guter Braten oder jede Menge Käse.

Gepaart mit mangelnder Bewegung ist der Giftcocktail vollendet. Viel oben rein, nix unten... Nein. Aber durch Muskelkraft wird auch nichts verbrannt. Lohn ist besagtes Hüftgold.

Ganz glauben kann ich das alles aber nicht, zumindest nicht bei allen. Wer heute wieder erlebt hat, wie viele Radfahrer, Jogger, Walker und Spaziergänger unterwegs waren, glaubt eher an ein Volk der Athleten. Diese Masse (und ich meine jetzt nicht die dicken Radfahrer) war vor der Krise nicht unterwegs. Ging auch nicht, die meisten haben ja noch gearbeitet. Oder aber sie haben sich im Fitnessstudio versteckt.

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Zweite These mancher Experten: In neun Monaten folgt wegen der Krise ein Babyboom. Auch das könnte sein. Manch ein Stromausfall soll diese Möglichkeit längst bewiesen haben. Auch wenn es sich dabei mehr um einen Mythos handelt, allerdings um einen durchaus schönen.

Meine These lautet vielmehr: Sollten tatsächlich mehr Kinder gezeugt werden, dann wird es im kommenden Jahr einen Boom alleinerziehender Eltern geben. Denn bis dahin hat sich ein Teil der Frischverliebten während des Corona-Lagerkollers längst wieder entliebt. 

Vielleicht aber muss man nur beide Expertenthesen koppeln: Wer nur noch satt und fettgefressen beinahe bewegungslos im Bett herumlungert, dem fehlt auch die Kraft, sich nach erfolgtem Beischlaf wieder zu trennen. Damit genug der Experten-Romantik.

Ich schnüre jetzt meine Laufschuhe. Bis morgen.

Hier finden Sie die Tagebucheinträge der vergangenen Tage.

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