Tunnel in Weyer wurde mit "Laufsteg" eröffnet
AMSTETTEN, WEYER, BAD HALL. Trotz der vielen Krisen gab es bei Umzügen in Weyer, Bad Hall und Amstetten viel zu lachen.
Die drohende Klimakatastrophe, Teuerung und der Krieg in der Ukraine, der Europa überschattet: Die Menschen in unserer Region haben sich den Humor trotzdem nicht nehmen lassen. Das Faschingskomitee Weyer hat sich zu Beginn der Narrenzeit am Wirtshaustisch festgeklebt. Für Faschingdienstag haben die Schmähbrüder und -schwestern Tierarzt Rudolf Grogger, Vizebürgermeister Adolf Brunnthaler und Unternehmerin Sabine Russegger die Eröffnung des Tunnels durch Weyer vorweggenommen. Für einen "Laufsteg" in einer Zeltröhre wurde die B121 gesperrt, was Weyer in die Ö3-Verkehrsnachrichten brachte. Vor einer riesigen Menschenmenge stieg dann auch noch Bürgermeister Gerhard Klaffner mit Helm und Stirnlampe am Kopf und mit einer Warnweste des "Tunneldirektors" bekleidet aus dem Portal. Unzählige Narren und Verkleidete waren auch wieder bei den Faschingsumzügen in Hausmening (Amstetten) und in Bad Hall auf den Beinen.
Kinder hielten in Waidhofen und Steyr den Fasching hoch
In Steyr und Waidhofen retteten gestern die Kinder und Jugendlichen die Ehre des Faschings. In beiden Städten herrschte zu früheren Zeiten ein regeres närrisches Treiben als jetzt, wo Erwachsene nur noch vereinzelt verkleidet außer Haus gingen. Dafür schlüpften Schüler und Schülerinnen wieder in alle möglichen Kostüme, der Fantasie war von Pippi Langstrumpf bis zum Astronauten keine Grenzen gesetzt.
Auf beiden Stadtplätzen wurde für die jungen Bewohner ein Unterhaltungsprogramm mit viel Musik und Spielen geboten.
Die Ruden tanzten in „Siern“ und sangen ihre „Gstanzl“
Die Mundart verkürzt Sierning auf „Siern“, damit reimt es sich: Die „Neuzeuger Messerer Rud“ besang gestern zum Auftakt des Rudentanzes im Forsthof die leerstehenden Geschäfte: „Wer in Siern einkaufa geht, dem bleibt wenigstens no das Geld.“ Die „Gstanzl“ von insgesamt zwölf Volkstanzgruppen begeisterten wieder das Publikum, das den Rudnesaal und den Forsthof bis auf den letzten Platz gefüllt hatte.
Natürlich wurde auch Bürgermeister Richard Kerbl (SP) angesungen: „Der zoagt von Anfang glei, er hat a gschliffanes Mäu.“
Noch einmal brannte bei der Faschingssitzung „der Hut“
Der Villacher Fasching lief zur selben Stunde am Faschingsdienstag schon als Fernsehkonserve, da gingen die Karnevalisten des Kremsmünsterer Faschingsvereines nochmals auf die Bühne. Kurz vor Aschermittwoch war bei der letzten Faschingssitzung Schluss mit einer Revue aus Sketches zum Zerkugeln und Musiknummern zum Mitklatschen. Das Motto „Der Hut brennt – Hauptsache warm“ traf genau den Nerv des Zeitgeschehens. Seit der Premiere am 10. Februar haben die Kremsmünster Narren bei fünf weiteren Aufführungen ihr Bestes gegeben.