"Traumhochzeits-Datum" 22.02.2020 lockt wenige
STEYR, AMSTETTEN, KIRCHDORF. Standesämter verzeichnen keinen stärkeren Andrang, auch Leutbitterin Melitta Ott hat nur wenige Termine mehr.
Wann der beste Zeitpunkt ist, zu dem für Brautpaare die Hochzeitsglocken läuten, weiß Melitta Ott natürlich. Ein Merkdatum wie morgen, Donnerstag, 20.02.2020, oder Zahlenmystik wie am kommenden Samstag, 22.02.2020, gehören nicht dazu, sagt die Mostviertelwirtin aus Seitenstetten und Leutbitterin, die die Zeremonien bei den Vermählungen leitet: "Morgen, Donnerstag, habe ich gar keine Vormerkung, und am Samstag ist’s auch nur eine eher kleinere Hochzeitsgesellschaft." Ansonsten herrsche Heiratswilligkeit wie üblich.
Keine Trauung in Kirchdorf
Im Standesamtsverbund Kirchdorf haben die Trauungsbeamten am Samstag, 22. Februar, alle dienstfrei. "An diesem angeblichen Glückstermin heiratet bei uns niemand", sagt Stadtbediensteter Josef Wecht nach einem Blick auf den Kalender.
In Amstetten werden sich an den Tagen, deren Datum nur aus Nullern und Zweiern besteht, sechs Brautpaare vor den Augen und Ohren des Gesetzes das Ja-Wort geben. "Der Februar ist an sich kein Heiratsmonat", sagt Karin Furian vom Standesamt, "die Leute wollen mehr Romantik und Frühlingsgefühle." Dass nun doch Betriebsamkeit auf dem Standesamt gefordert sei, liege eben doch an den außergewöhnlichen Kalenderblättern. "Vielleicht ist das mit der Zahlensymbolik auch in den Städten mehr ausgeprägt als bei uns auf dem Land", mutmaßt Wecht von der Stadtgemeinde Kirchdorf.
Melitta Ott bemerkt bei ihren Heiratskandidaten, dass sie auf Zahlensymbolik von vorneherein wenig geben und schon gar nicht einem Aberglauben verfallen wollen: "Ich stelle fest, dass vor allen Zahlen, Glücksbringern und guten Vorzeichen die Liebe als das Wichtigste angesehen wird. Und so soll es ja auch sein."
Sieben Ja-Worte am Samstag
Wenn man so will, dann herrscht im Vergleich dazu beim Standesamt in Steyr schon am Donnerstag und am Samstag Hochbetrieb. Brautpaare werden vor dem Festsaal auf Schloss Lamberg zwar nicht Schlange stehen, "aber es herrscht schon gesteigertes Interesse", sagt Magistratspressesprecher Michael Chvatal. Sechs Hochzeitspaare werden am Donnerstag, 20. Februar, die Ringe wechseln, sieben Brautleute werden am Samstag vor dem Vertreter des Staates eheliche Treue geloben. "Wir hätten sonst an so einem Februarwochenende nur vereinzelt Eheschließungen", sagt Chvatal. Den Mehraufwand werde das Personal des Standesamtes im normalen Dienstbetrieb bewältigen. Chvatal: "Wir werden da keine Überstunden brauchen."
Gar nicht ungelegen kommt Chvatal, dass es mit den Modeterminen zum Heiraten bald ein Ende geben wird: "Um den 30.03.3030 werden wir uns nicht mehr kümmern müssen."