Tourismus steht völlig still, ist für die Zeit nach Corona aber optimistisch
STEYR, WINDISCHGARSTEN. Naherholung, Erreichbarkeit und Bedürfnis nach Sicherheit werden als Chance gesehen.
Die Situation sei für Hotelbetreiber, Wirte, Fremdenführer oder Busunternehmer eine Katastrophe, sagt Eva Pötzl, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Steyr und die Nationalpark Region: "Die Hotels bleiben über Ostern geschlossen. Es sind null Gäste in der Region." Einige Betriebe haben zwar auf Kurzarbeit umgestellt, manche Gastronomen bieten ein Lieferservice, aber "es brechen die Einnahmen weg". Etwa Austria-Guides oder Anbieter von Naturerlebnissen stünden vor dem Nichts.
Den Verbänden selbst bricht aufgrund ausbleibender Ortstaxen ebenfalls ein Teil des Budgets weg: "In drei Monaten summiert sich das etwa auf 100.000 Euro", sagt Pötzl. Das böse Erwachen komme aber erst in zwei Jahren: Dann, wenn für die Berechnung der Interessentenbeiträge das aktuelle Jahr herangezogen wird.
Pötzl sieht jedoch durchaus Chancen für die Zukunft: "Das Bewusstsein der Menschen wird sich schärfen. Sie werden mehr in der Region einkaufen, und sie werden sich nach Sicherheit und Ruhe sehnen." Kurzurlaube würden daher vermutlich vermehrt in heimischen Tourismusregionen gebucht werden. Und auch vom Trend zum Pilgern werde die Region mit dem neuen Sebaldusweg profitieren. Die für 15. Mai geplante Eröffnung habe man jedoch bereits verschoben.
Obwohl der Tourismus gänzlich zum Erliegen gekommen sei, sieht auch Marie-Louise Schnurpfeil, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Urlaubsregion Pyhrn-Priel, durchaus kommende Chancen: "Die Erreichbarkeit und die vielen Naturerlebnisse sprechen für uns. Und wir bieten ein Ganzjahresangebot." Im Vorjahr habe der Rekordsommer erstmals mehr Nächtigungen als die Wintersaison gebracht. Mit ein Grund dafür sei auch die neue Pyhrn-Priel-Card mit einem maßgeschneiderten Angebot gewesen. "Derzeit versuchen wir, unseren Betrieben kostenlose Beratungen und Hilfen anzubieten", sagt Schnurpfeil. Und für verhinderte Gäste plane man eine "Charme-Initiative".
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