Therapie scheint beim Patienten Vorwärts zu greifen
STEYR. Der Laborbefund mit 1:2 gegen Lustenau bedeutet noch Krise, aber die Mannschaft gewinnt an Stärke.
Spielerisch sind die schwersten Krankheitssymptome bei Vorwärts verschwunden. Tabellenführer Lustenau besiegte den SKV am Samstagabend mit zwei Toren nur ausgehend von ruhenden Bällen. Mit einem Freistoß, den Cheukoua in der 52. Minute so genau in die linke Kreuzecke setzte, dass es schon gar nichts half, dass sich hinter der Mauer ein Steyrer Verteidiger gegen einen Flachball querlegte, und einem verwandelten Elfmeter von Tabakovic (61.) wendete der Tabellenführer eine Blamage gegen das Schlusslicht ab.
Die Arznei, die Trainer Daniel Madlener seinen Rot-Weißen eingeflößt hatte, zeigte Wirkung. Eine reichliche Dosis an Defensive hielt die meisten Eindringlinge der Vorarlberger in der ersten Halbzeit vom Sechzehner fern. An der Steyrer Immunabwehr prallten alle Versuche der Lustenauer über die Flanken als auch über das zentrale Mittelfeld ab. Und wenn ein Erreger wirklich einmal die Sperre durchbrach, war die Killerzelle namens Prada zur Stelle. Gar nicht aus dem Nichts kam dann die Führung der Steyrer, denn Madlener hatte seine Jungs darauf eingestellt, beharrlich auf die Gelegenheit zu lauern. Die dann schnell ging: Ehe die Vorarlberger den Retourgang fanden, war Oliver Filip schon am gegnerischen Sechzehner, machte noch zwei Schritte und schoss flach zur 1:0-Führung ein, die bis zur Pause hielt. Man nennt so etwas Etappensieg. Zu kaufen gibt’s dafür nichts, aber Vorwärts lebt derzeit eh noch auf Rezept: "Ich bin trotz Niederlage stolz auf die Mannschaft", sagte Madlener, "in vielen Bereichen hat sie genau das gezeigt, was ich mir vorgestellt habe." (feh)