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Talent allein ist kein Freifahrtschein: Jeder zweite Vorwärts-Spieler ist neu

Von Gerald Winterleitner, 25. Juli 2019, 00:04 Uhr
Talent allein ist kein Freifahrtschein: Jeder zweite Vorwärts-Spieler ist neu
Vorwärts-Trainer Wilhelm Wahlmüller ist vom Klassenerhalt überzeugt. Bild: (Moser)

STEYR. Trainer Wahlmüller und die rot-weißen Fans müssen sich an neue Gesichter gewöhnen.

55 Tage nach der 2:3-Heimniederlage gegen die Young Violets aus Wien, mit der die Comeback-Saison in der 2. Bundesliga auf dem letzten Platz abgeschlossen wurde, darf der SK Vorwärts Steyr ein zweites Mal in die Bundesliga starten. Gegner im Heimschlager zum Auftakt am Freitag um 19.10 Uhr ist mit Erstliga-Absteiger Wacker Innsbruck einer der Favoriten auf den Titel. Trainer Willi Wahlmüller über sein rot-weißes Herz, das neue Gesicht der Mannschaft und darüber, warum eine Pferdelunge allein noch nicht reicht.

 

OÖN: Warum wird Vorwärts heuer nicht mehr Letzter und schafft den Klassenerhalt?

Wilhelm Wahlmüller: Weil wir unsere Lehren aus der Vorsaison gezogen und den Kader entsprechend verändert haben. Für jemanden, der auf dem letzten Platz landet, gibt es nur einen Weg. Und das Glück, als Letzter nicht abzusteigen, hat man nur einmal.

Welche Lehren waren das?

Ich habe die Transferperiode im Vorjahr ja noch nicht mitgemacht. Da wurde versucht, im Winter nachzubessern, nachdem zuerst dem Stammkader aus der Regionalliga das Vertrauen geschenkt wurde. Der Spielermarkt im Winter ist aber überschaubar.

Die Fans werden sich an eine völlig veränderte Vorwärts-Elf gewöhnen müssen. 11 der 20 Feldspieler sind neu.

Wir haben versucht, Spieler zu holen, die gerne zu uns wollen, die sich weiterentwickeln wollen. So wie die drei neuen Jungen, die erst diese Woche zu uns gestoßen sind. Wir sind ein Ausbildungsverein, das muss allen klar sein.

Haben sich die drei Neuen schon in Steyr eingewöhnt?

Dragan Marceta war unser absoluter Wunschspieler für diese Innenverteidigerposition. Er ist jung, äußerst talentiert und soll hier Spielzeit erhalten. Das ist aber kein Freifahrtschein für ihn. Nicolai Bösch war in der Vorbereitung in Lustenau am Knie verletzt, hat daher noch Trainingsrückstand. Und Okan Yilmaz hat zwar bei Innsbruck im Frühjahr kaum Spielzeit erhalten, hat uns aber beim Probetraining überzeugt. Er hat unser Vertrauen und kann wieder Selbstvertrauen entwickeln. Vor allem aber müssen die Spieler charakterlich zu uns passen, wir holen nicht irgendwelche Stinkstiefel.

Haben die Rot-Weißen ihren steinigen Weg, ausschließlich junge Spieler aus der Region zu fördern, damit verlassen?

Keineswegs. Aber wir stehen in der Region auch in Konkurrenz mit Amstetten, Linz, Ried oder Oedt, die ebenfalls hier Spieler suchen und mehr finanzielle Mittel haben. Um bundesligataugliche Spieler zu bekommen, muss man manchmal weiter blicken. Aber etwa Kevin Brandstätter, Sascha Fahrngruber oder Pascal Hofstätter kommen aus der Region.

Und die anderen Neuen?

Mit Alberto Prada haben wir in der Verteidigung einen absoluten Führungsspieler, an dem sich die Jungen wie Nicolas Wimmer oder Michael Halbartschlager aufrichten können. Christopher Bibaku hat im Training und mit seinen Toren überzeugt, Dominik Kirschner bringt viel Erfahrung mit.

Wie sehr zusammengespielt ist diese durchgemischte Mannschaft schon?

Die Vorbereitung im Sommer war natürlich kurz, da gibt es sicher noch Verbesserungspotenzial. Es wird ein wenig dauern, bis wir eingespielt sind. Der Saisonstart mit gleich drei Topgegnern zum Auftakt, Innsbruck, Juniors und Blau-Weiß, ist anspruchsvoll. Erst dann folgt der FAC daheim.

Da wird möglicherweise schon die Hilfe des Mentaltrainers gefragt sein.

Stefan Steininger ist neu im Trainerteam und soll mit seinem Wissen hier entsprechende Impulse setzen.

Nach vier Monaten beim SK Vorwärts – wie rot-weiß ist Willi Wahlmüller schon?

Es ist schon ein ganz besonderes Gefühl, bei diesem Verein mit 100-jähriger Tradition sein zu dürfen. Ich bin zwar als Feuerwehrmann geholt worden, aber es war immer schon ein Ziel von mir, hier einmal Trainer zu werden. Speziell das Fanpotenzial ist im Vergleich mit anderen Klubs hier viel größer. In Steyr lässt sich vieles realisieren, Vorwärts ist der Verein in der Umgebung.

Was geht in einem Feuerwehrmann vor nach nur einem Saisonsieg unter seiner Regie?

Ich habe mich natürlich auch selbst hinterfragt. Wir waren oft knapp dran, dann hat es doch nie ganz gereicht. Es war eine harte Zeit. Zum Glück war ich selbst mental stabil. Dass uns auch die Fans kritisiert haben, habe ich verstanden. Auch wenn man ganz genau hinschauen muss.

Wie wird sich das Spielsystem heuer ändern?

Oberste Prämisse ist, defensiv stabil zu stehen. Wir werden meist Außenseiter sein. Aber wir wollen auch spielerisch überzeugen, obwohl wir in der Vorsaison gerade mit Ballbesitz nicht umgehen konnten. Und wir wollen das Tempo erhöhen.

Gelaufen sind die Spieler aber immer, manche waren kaum zu bremsen.

Das stimmt. Das allein reicht aber nicht. Es geht darum, ökonomischer zu laufen, die Wege zu optimieren. Zudem müssen die Spieler mehr als nur ein System beherrschen, den fließenden Übergang. Und: Es gewinnt nicht immer der, der mehr Ballbesitz hat.

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Autor
Gerald Winterleitner
Lokalredakteur Steyr
Gerald Winterleitner
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