Streit um Ankauf der Citybahntrasse
WAIDHOFEN. VP in Waidhofen beschloss Kauf der Grundstücke, SP übt scharfe Kritik.
Weil einige Grundstücke durch die Verkürzung der Waidhofner Citybahn von den Niederösterreich Bahnen (vormals NÖVOG) nicht mehr gebraucht werden, beschloss der Stadtsenat mit VP-Mehrheit am 15. Dezember den Ankauf des Trassenstücks zwischen HTL Waidhofen und Gstadt mit einer Fläche von rund 33.000 Quadratmetern. Am Kaufpreis von 332.000 Euro stößt sich nun aber die SP-Fraktion.
Auf Anfrage von Stadtrat Erich Leonhartsberger sei nun bekannt geworden, dass die ÖBB die betroffenen Grundstücke mit weiteren Flächen im Jahr 2012 zu einem symbolischen Preis von 100 Euro an die NÖVOG verkauft hätten. "Es ist unverständlich, wieso die Grundstücke – die für die Stadt zum Bau eines Radweges ja sinnvoll, aber für die NÖ Bahnen wertlos sind – so überteuert gekauft werden", teilte Leonhartsberger in einer Aussendung mit.
Laut Bürgermeister Werner Krammer (VP) stehe der Verkaufspreis aus dem Jahr 2012 in keinem Zusammenhang mit dem jetzigen Verkauf an die Stadt. Die Grundstücke wurden bewertet und orientieren sich an marktüblichen Preisen. Das Trassenband (25.000 Quadratmeter) sei um einen symbolischen Euro gekauft worden, das Bahnhofsareal mit einer Fläche von etwa 4300 Quadratmetern um 50 Euro pro Quadratmeter. Für Grüngärten wurde ein Preis von rund 15 Euro pro Quadratmeter bezahlt, für Wald 1,5 Euro pro Quadratmeter.
"Bestmögliches Ergebnis"
Vizebürgermeister Armin Bahr (SP) lässt Krammers Argumentation nicht gelten. "Das Geld der Stadt ist das Geld der steuerzahlenden Menschen. Allein deswegen muss doch eine Gemeinde immer das bestmögliche Ergebnis bei solchen Ankäufen erzielen", sagt Bahr.
Die NÖ Bahnen sind zu 100 Prozent eine Tochter des Landes NÖ.