Stöcke des Meisters sind noch zu haben
AMSTETTEN. 29 Jahre spielte Gerry Heindl bei den Amstettner Wölfen Eishockey. Jetzt sitzt er mit einer unheilbaren Krankheit im Rollstuhl. Für eine Tombola spendete auch Marcel Hirscher.
In der Meisterschaft des Wiener Eishockeyverbandes besiegte der ECU Amstettner Wölfe die Stock City Oilers aus Stockerau vor 720 Zuschauern in der Amstettner Eishalle 5:1 (0:0, 3:0, 2:1). Das Resultat, das von der Anzeigentafel am Freitagabend leuchtete, war aber nur Nebensache, nicht nur, weil die Wölfe in der Liga bisher ohnehin jedes Pflichtspiel gewonnen haben. Star des Abends war Gerry Heindl (36), der am Ende der Saison den Eishockeyschläger für immer ins Eck stellen musste. Nur wenige Monate, nachdem die Ärzte bei ihm eine Amyotrophe Lateralsklerose, eine unheilbare Krankheit, bei der Nerven- und Muskelzellen schwinden, festgestellt hatten, kehrte er statt auf Hockeyschuhen im Rollstuhl auf die Eisfläche zurück.
Heindl weiß, dass seine Medikamente den Krankheitsverlauf verzögern und ihm vielleicht nur noch wenige Lebensjahre bleiben. Der Familienvater, der fünf Kinder versorgt, weiß aber auch seit diesem Freitagabend, wie sehr die Wölfe-Mannschaft und der Verein hinter ihm stehen. Die Mannschaftskameraden Jakob Weilguny und Markus Wutzel haben mit einer Vielzahl an Helfern eine Tombola in den Drittelpausen organisiert, die beim Publikum derart einschlug, dass ein Dutzend bester Ware während des Zeitrahmens nicht mehr verlost werden konnte. Beispielsweise Skistöcke von Marcel Hirscher und von Mikaela Shiffrin liegen noch auf Lager. "Die beiden Spieler haben die Skistars einfach über Facebook kontaktiert", erzählt Wölfe-Präsident Johannes Rosenthaler, "und Hirscher und Shiffrin haben nicht gezögert, bei der Aktion für Gerry zu helfen." Der Verein hat die freiwilligen Spenden beim Eintritt zum Match (2000 Euro) ebenfalls zur Verfügung gestellt. Wutzel konnte nach der Tombolaabrechnung einen Reinerlös von 15.185 Euro verbuchen: "Das ist gut so: Wir brauchen Kohle, Kohle, Kohle für Gerry".
Tatsächlich benötigt der 36-jährige Patient viel Geld für Pflegebehelfe, Therapie und einen Lift, der in seinem Haus eingebaut werden muss. Für seine Familie will Heindl da sein wie vor dem Schicksalsschlag. Hirschers Skistöcke sollen vor Neujahr versteigert werden.
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