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Steyrer Stadtplatz wird zwei Tage lang zur Genussmeile

Von Gerald Winterleitner   24.Mai 2019

"G’sundhet, sollst leben!" Der offizielle Trinkgruß der Mostliebhaber wird heute und morgen häufig über den Steyrer Stadtplatz schallen. Freitag von 14 bis 20 Uhr sowie Samstag von 10 bis 18 Uhr verwandelt sich das neu gestaltete Zentrum zum dritten Mal in eine kulinarische Genussmeile. Zwei Tage lang darf beim Genuss- und Landesmostfest unter dem Motto "Most & Brot" bei freiem Eintritt nach Lust und Laune geschlemmt, gekostet und gefeiert werden.

"Das Genussland feiert heuer seinen 15. Geburtstag. Seit dem Start wurde damit eine richtige Erfolgsgeschichte geschrieben", sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, der heute um 17 Uhr gemeinsam mit Steyrs Bürgermeister Gerald Hackl die offizielle Eröffnung übernehmen wird. Regionalität, Genuss, Nachhaltigkeit, Transparenz und oberösterreichische Esskultur – dafür stehe das Genussland. "Und das schätzen auch die Konsumenten besonders, das zeigen viele Studien."

Der Duft des gebratenen Ochsen

Zurück zum Genussfest im Stadtzentrum, das vor zwei Jahren bei Traumwetter mehr als 20.000 Gäste angelockt hatte. So strahlend sonnig wird es diesmal zwar nicht sein, vom Regen dürften die Genießer aber zumindest am Eröffnungstag verschont bleiben. Der Festmarsch mit der Stadtkapelle Steyr zum Auftakt sollte trocken über die Bühne gehen. Damit ist es allerdings gleich im Anschluss wieder vorbei, wenn Stadtpfarrer Nikola Prskalo die Mosttaufe vornehmen wird und danach die neuen Mostbotschafter ernannt werden.

Most hat in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt und bietet ein Trinkerlebnis, das höchsten Ansprüchen gerecht wird. In Oberösterreich gibt es etwa 280 bäuerliche Betriebe, die sich der Veredelung von Äpfeln und Birnen verschrieben haben. In einem Umkreis von 50 Kilometern rund um Steyr haben sich viele zu den "Mosttraun4tlern" zusammengeschlossen.

Sie werden beim Landesmostfest ihre trinkbaren Produkte präsentieren, ebenso rund 50 weitere Genussproduzenten. Die Vielfalt reicht von einer Schaubäckerei über verschiedenste bäuerliche Spezialitäten wie Käse oder Gemüse bis hin zur beliebten Ochsenbraterei von Veronika und Reinhard Gorfer, die zu den Höhepunkten des Festes zählt.

Als Rahmenprogramm werden Musik und Unterhaltung für Kinder angeboten, die Nationalpark-Ranger informieren über die vielen Besonderheiten in den Kalkalpen.

Fünf Steyrerinnen wollen Stadt pflastikfrei machen

 

Sackerl, Flaschen, Folien – all das ist der kürzlich gegründeten Aktionsgruppe „Plastikfrei shoppen“ ein Dorn im Auge. Fünf engagierte Steyrerinnen haben es sich zum Ziel gesetzt, beim Einkaufen möglichst wenig Kunststoff zu verbrauchen – und davon auch andere zu überzeugen. Beim Genussfest heute und morgen auf dem Steyrer Stadtplatz wollen sie vor dem Leopoldibrunnen die Besucher von ihrer Idee überzeugen und umfassend informieren.

Fünf Steyrerinnen wollen Stadt pflastikfrei machen
Hierbei handelt es sich um keine unerlaubte Sperre des Grünmarkts, sondern um die Aktionsgruppe „Plastikfrei shoppen“ beim Einkaufsbummel.

Aber nicht nur das: Bei ihrem Stand gibt es auch Material zum Anfassen, das das Quintett in den vergangenen Wochen gesammelt hat. „Verpackungsmaterial ist ja meist nur sehr kurz in Verwendung und wandert nach dem Transport oder Verzehr der Produkte in den Müll“, sagt Maria Vogeser-Kalt, die Sprecherin der Gruppe. Daher geht es in erster Linie einmal um das Verringern von „Einmalplastik“. Die fünf Frauen zeigen aber auch vor, wie es anders gehen könnte und sollte: Das bietet viel „Stoff“ zum Diskutieren.

Apropos Stoff: Eine der Mitstreiterinnen wird beim Genussfest live Stofftaschen nähen und gegen eine Spende für die Holzwerkstatt der Steyrer Lebenshilfe verteilen.

Bei den Vorbereitungen hat die Gruppe klar erkannt, dass das Thema, Plastikmüll zu verringern, den Menschen unter den Nägeln brennt. Denn in Oberösterreich gibt es bereits einige ähnliche Aktionen.

Kein Verzicht auf Genuss

„Wir würden uns in Steyr gerne mit Menschen vernetzen, die sich beim Einkaufen und Auspacken auch schon oft über einen Berg an Verpackungsmüll geärgert haben und nach Alternativen suchen“, sagt Vogeser-Kalt, „es geht dabei nicht um Konsumkritik an und für sich, sondern um nachhaltige, sinnvolle und praktisch umsetzbare Lösungen.“ Etwa Mehrweg statt Einweg und kompostierbare Transportbehälter für Lebensmittel. Es bedeute nicht Verzicht auf Genuss, sondern einfach nur ein wenig mehr Achtsamkeit und Zukunftsorientierung.

Vogeser-Kalt: „Wir haben die Vision, dass Steyr nicht nur den schönsten Stadtplatz Österreichs hat, sondern dass er auch zum ersten plastikfreien wird.“

 

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25. April 2024